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Rubrik: Vorgeblättert, Stichwort: Nachkriegszeit - 15 Artikel - Seite 1 von 2
Vorgeblättert 05.04.2012 […] in der Armee, eine Massenflucht der bis dahin im Land verbliebenen Belgier, eine Invasion belgischer Truppen, eine militärische Intervention der UNO, logistische Unterstützung der Sowjetunion, eine sehr hitzige Phase des Kalten Krieges, eine beispiellose Verfassungskrise, zwei Sezessionen, die ein Drittel des Territoriums betrafen - und zu all dem noch die Verhaftung, Flucht und erneute Festnahme und […] wie Sklaven behandelt werden. Wir werden willkürlich bestraft, weil wir Neger sind. Wir haben kein Recht auf dieselben Vorteile und Einrichtungen wie unsere Offiziere. Unsere Zweipersonenstuben sind sehr beengt (7,50 m² Fläche) und weder mit Möbeln noch mit Elektrizität ausgestattet. Wir bekommen wenig zu essen, und unsere Verpflegung entspricht bei weitem nicht den hygienischen Vorschriften. Der Sold […] Publique leben unsere Offiziere auf amerikanische Art; sie haben bessere Unterkünfte, sie wohnen in großen, modernen Häusern, die alle von der Force Publique eingerichtet wurden, ihr Lebensstandard ist sehr hoch, sie sind überheblich und leben wie Herren; das alles um des Prestiges willen, weil sie weiß sind. Heute ist es der einmütige Wunsch aller kongolesischen Soldaten, verantwortliche Posten zu bekleiden […]
Vorgeblättert 19.09.2011 […] persönlichen Blick schien er selbst etwas von den leicht verstörenden Eigenarten seiner Figuren an sich zu haben. Er erhob niemals seine Stimme, musterte die Welt durch seine runde Omabrille auf eine sehr gleichbleibende, fast schon affektlose Weise, trug Ponyfransen, war spindeldürr, zeigte Interesse an »hippieschen« Bestrebungen, wie Martin es zu nennen pflegte, und hatte sich zur Zeit unserer ersten […] hatte einen ziemlich langen Artikel für das New York Times-Magazin geschrieben, in dem ich faktisch erklärte: wenn Labour die britische Gesellschaft nicht umkrempeln könne, dann würde diese Aufgabe sehr wahrscheinlich den Rechten zufallen. Ich hatte auch einen kürzeren Artikel im New Statesman veröffentlicht, in dem ich vom Parteitag der Konservativen berichtete und beiläufig bemerkte, dass ich Mrs […]
Vorgeblättert 29.04.2010 […] Erwachsene zu der doch naheliegenden Einsicht, daß Onkel Harold der Sohn Luchinos war. Er war ein sehr junger Onkel, eine Generation zwischen den Eltern und uns und ein sehr witziger Onkel. Von ihm lernten wir alle Schlager der 20er Jahre, wenn wir am Heiligen Abend auf die Bescherung warteten, was sehr lange dauern konnte, da meine Mutter darauf bestand, den Baum eigenhändig zu schmücken, sang er uns […] Meine Mutter muß dies ihrer Mutter sehr verübelt haben. Bis zu ihrer eigenen Hochzeit, für die mein Vater auf Versöhnung mit ihrer Mutter bestand, hatte sie sich geweigert, sie zu sehen. Ich glaube auch, daß sie sehr stark aus der Opposition zu dieser ihrer Mutter heraus lebte und sich selbst stilisierte. So legte sie, obwohl als Kind, junges Mädchen und junge Frau sehr schön, zunehmend wenig Wert auf […] Sohn eines Metzgers aus Frankfurt am Main. Er ging ins Bankfach und in die Welt, landete über Paris in Kairo als Vertreter der Französischen Nationalbank. Dort gründete er selbst eine Bank, wurde ein sehr reicher Mann mit einem Stadthaus in Kairo und einem Landgut in Oberägypten, auf dem ein Fürstengrab ausgegraben wurde, das er dem Britischen Museum übermachte.
Meine Urgroßmutter, Marie Rose Pachoud […]
Vorgeblättert 11.08.2005 […] ters, jene Schreckensorte im Inferno moderner Technik, hat er, anders als die meisten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, in seiner Rolle als Gutachter für den Unfallschutz bei Inspektionsbesuchen sehr genau kennengelernt. Seine privaten Reisen führen ihn durch die Länder Mitteleuropas, in die Schweiz, nach Frankreich und Oberitalien. Die großen europäischen Metropolen erkundet er mit der Neugier […] naiven Dilettanten, der die Souveränität bewundert, mit der die Akteure auf der Bühne des Geisteslebens ihre Rollen spielen.
Wer diese Selbstinszenierung als Tarnung durchschaut, erblickt einen sehr bewußt lebenden Zeitgenossen, dem seine kulturelle Umwelt niemals gleichgültig bleibt. Kafka hat seine besondere Identität als deutscher Jude in Prag, belehrt durch Theodor Herzls Zionismus und Martin […] dunklen Verstrickungen, welche die dramatische Selbstinszenierung des Autors Kafka bestimmen.
Kafka ist kein Meteor, dessen Werk aus einem geschichtslosen Himmel über uns kam. Er steht vielmehr sehr bewußt in einem komplexen Überlieferungsgeschehen, das er freilich mit den Mitteln der Ironie, Travestie und Kafka wesentlich die Welt des Judentums, dessen religiöse Sagen, Geschichten und Handlun […]
Vorgeblättert 17.09.2004 […] auch mein Leben, wie Sie schrieben.
Für mich ist das Buch so aufregend und erschreckend, daß ich es abends nicht lesen kann.
Ich denke, es wird ein Erfolg. Das wünsche ich auch Ihnen, weil Sie so sehr mit dem Buch lebten.
Und dann wünsche ich mir noch, daß unser freundschaftliches Beisammensein mit Ihrer Frau und Ihnen auch in Zukunft nicht aufhört, und daß ich noch oft die Freude haben werde, Ihren […] Wir haben aber Maurice Chevalier und Louis Armstrong nie dort gesehen, und auch der gefeierte Filmstar Winnie Markus, die mit Heinz Zellermayer verheiratet war, habe ich hier nie getroffen, obwohl sie sehr häufig in der Vollen Pulle einen Drink genommen haben soll. Gottfried Benn, schon schwerkrank, gab im Hotel Steinplatz für seine Frau und seine Tochter, seinen Verleger und einige wenige Freunde ein […] siebzigsten Geburtstages; vorher hatten sich alle in der Vollen Pulle getroffen. Es war das letzte Treffen, 1956 starb Gottfried Benn, glücklicherweise im Glauben, ihn habe ein besonders heftiger und sehr schmerzhafter Rheumaanfall getroffen. Bis zuletzt hatten seine Freunde das hässliche Wort "Krebs" vermieden. Ach, die Ärzte und die Krankheiten. Wieviel Mediziner habe ich getroffen, die sich über ihre […]
Vorgeblättert 15.03.2004 […] der Sorbonne inne.
"Obwohl siebzehn Jahre Altersunterschied zwischen ihnen lagen", berichtet Tilliette, "war die Freundschaft zwischen Levinas und Wahl eine gleichberechtigte und sehr herzliche." Levinas besuchte Wahl sehr oft zu Hause. Tilliette erinnert sich sogar, es sei einmal von Hebräischunterricht die Rede gewesen, den Levinas ihm erteilt habe: "Madame Wahl wollte unbedingt, daß ihr Mann eine […] dahin bloß ein Name. Man erwartete nicht, daß er einmal bedeutende Bücher schreiben und ein berühmter Philosoph werden würde. Er hatte das Buch über die Anschauung bei Husserl geschrieben, das sehr französisch, sehr klar und ganz anders geschrieben war als seine späteren Schriften, bis hin zu dem überladenen Stil von "Jenseits des Seins". Er war, in der Stille wirkend, einer jener französischen Philosophen […] der Talmudist Mordechai Schuschani. Beide wirkten gleichermaßen frei und rätselhaft, wenngleich auf völlig verschiedene Weise. Und beide inspirierten - jeder auf seine Art - Levinas und sein Werk so sehr, daß er, wenn auch bisweilen nur andeutungsweise, stets bereit war einzugestehen, was er ihnen verdankte.
1947, als "Vom Sein zum Seienden" erschien, lud Jean Wahl Emmanuel Levinas zu einer Vorlesungsreihe […]