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Rubrik: Vorgeblättert, Stichwort: Mozart, Wolfgang Amadeus - 10 Artikel
Vorgeblättert 03.09.2014 […] denke ich, und das ist also das Konzert, von dem sie mir erzählte. Ob sie mich sieht, weiß ich nicht. Sie selbst gleicht auch einer anderen Frau, die Haartracht, wie sie Gertrud früher hatte. Sie singt, sehr temperamentvoll, eigenartig, und schon bei den ersten Takten bewegt sie ihren Körper eigenartig dabei, mehr auf eine Bühne, als ins Kirchenkonzert gehörend. Sie stampft. Die Menschen beginnen zu lachen […] davon gemerkt. Es ist derselbe Streit, den ich ihr gegenüber so oft auszufechten habe. In dem Traum war ein Wegweiser! -
Dabei heftige Kämpfe in Nederland! Nijmegen, Arnhem! Dies Geschehen, so sehr es mich ergreift, gehört nicht mehr zu meinem Hauptleben. Es ist nur ein aufrichtiger, sozialer Tribut. Dann wieder das andere, der Mensch, das Gedicht, Menschen zueinander. -
Mit Cora van der […]
Vorgeblättert 10.10.2011 […] den Großen und Reichen. Ein Mann hingegen, der sich nichts als Gelehrter, Autor, Homme de Lettres nennen kann, wird nur sehr zweideutig aufgenommen und kaum spricht man sein Prädikat ohne höhnische Miene aus ? Zwei Dukaten für eine Spazierfahrt ausgeben, greift dem Wiener nicht so sehr an das Herz, als sich für 30 Kreuzer ein Buch zu kaufen." Abgesehen von Filemone e Bauci und einem Sonett zur Erinnerung […] italienisch singe.
Unglücklicherweise ließ sich von diesem guten Willen nur wenig in klingende Münze verwandeln. Wien hatte ein reichhaltiges Musikleben, aber die anderen Künste florierten nicht ganz so sehr, und die Musik war nicht Da Pontes starke Seite. "Die Musiken sind das einzige, worinn der Adel Geschmack zeigt", schrieb Baron Johann Kaspar Riesbeck, der damals durch Deutschland reiste. Pezzl meinte: […] aber zu seinem Glück "die Bekanntschaft eines gebildeten, klugen jungen Mannes [machte], der eine große Liebe zur Literatur hatte und der, obgleich nicht reich, doch so großzügig war, mich in einer sehr noblen Weise mit dem zu versorgen, was für mich hinreichte, viele Monate lang keine Sorgen zu verspüren". Ohne einen Pfennig, in einem fremden Land und mit nur einem einzigen Freund, auf den er in Wien […]
Vorgeblättert 10.10.2011 […] epischen Gedichts Henriade recht gut gelebt, aber das späte 18. Jahrhundert erlebte eine stärkere Kommerzialisierung der Kultur in quantitativer wie qualitativer Hinsicht. Was nicht hieß, dass es jetzt sehr viel leichter wurde, sich mit Kunst seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das Rollenmodell für literarische Aktivität begünstigte immer noch finanziell unabhängige Schriftsteller, die es eher verachteten […] teilten, die sich mit den Ambitionen der aufstrebenden Mittelklasse identifizierten und deren Einkommensquellen vielgestaltiger wurden. Die Sicherheit, die ein Schirmherr bot, war auch weiterhin eine sehr attraktive Aussicht. Mozart hatte immer noch den Wunsch, sich dem Kaiser vorzustellen - "mit schöner Manier ?, denn ich will absolument, daß er mich kennen lernen soll" -, aber Patronage schränkte die […]
Vorgeblättert 06.07.2009 […] . Ich hab uns den Ecktisch reservieren lassen, mein Stammplatz, bin oft hier oben. Ist doch schön, der weite Blick in die Rhön hinein, auf die spitzen Berge, direkt auf das Hessische Kegelspiel ... Sehr gut, ich sehe, Sie haben keine Frage im Gesicht, was das nun wieder sein soll, das Hessische Kegelspiel. Schon die Hessen aus Frankfurt oder Wiesbaden, keine Ahnung haben sie von den Schönheiten der […]
Vorgeblättert 15.09.2003 […] Schlager-Abstinenz also nichts zu tun. Nur, mein beruflicher Weg hat nun mal eine andere Richtung genommen.
Was fehlt denn der leichten Muse, was die ernste Ihnen bietet? Umgekehrt klingt die Frage sehr viel schwerer: Worin besteht Ihrer Ansicht nach die "Herausforderung" der klassischen Musik?
"Klassik" ist eine gefährliche Kategorie, die wir zunächst einmal genauer definieren sollten. Heute wird […] Glucks. Künstlerische und soziale Existenz entwickelten sich bei Mozart regelrecht auseinander.
Ihr Vorschlag, die musikalische Klassik auf dem Boden der Aufklärung sprießen zu lassen, leuchtet mir sehr ein! Erst der aufgeklärte Fürst (zum Beispiel Graf Esterhazy) setzte sich hin und übte; und spielte dann mit seinem Domestiken (zum Beispiel Haydn) gemeinsam Baryton-Trios. Das scheint das Ergebnis […] hatten, von "maßstäblich"? Wohl kaum. Und nicht einmal als klassizistisch könnte das durchgehen, etwa im Sinne dessen, was Theodor W. Adorno dann später "Klassizismus" nannte.
Adorno vertrat einen sehr hohen Begriff von Klassizität. Er charakterisiert sie im Grunde als Utopie, als eine Leitvorstellung, die nie ganz zu erfüllen sei. "Was die großen Komponisten der Wiener Schule von Haydn bis Schubert […]
Vorgeblättert 15.09.2003 […] Zöpfen und langen Rockschößen, die mit dem wirklichen Leben nichts mehr zu tun habe. Der Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin gehörte zwar noch nicht zur Popmusik-Generation, er hat aber diese Grenzziehung sehr schön beschrieben: "Das Klassische hat etwas Erkältendes. Man fühlt sich von der lebendigen, bunten Welt hinweggehoben in luftleere Räume, wo nur Schemen wohnen, nicht Menschen mit normalem Blut." Kurzum […] Kinder schon im Vorschulstadium dazu ermuntert werden, dass sie erst einmal anfangen, Geräusche zu erzeugen, und sei es auch nur trommelnd oder Blockflöte spielend. Sie fühlen dann im Zusammenspiel sehr bald erste Gemeinschaftlichkeiten, die sich mit andern Kindern herstellen, und das wird sich auf ihr soziales und intellektuelles Verhalten insgesamt auswirken. Ich gebe allerdings zu: Einige der e […]
Und wie halten Sie es mit seiner populären Schlachtensymphonie - Wellingtons Sieg bei Victoria? Das ist sicher ein gutes Stück Gebrauchsmusik, ohne das aber, glaube ich, die Musikgeschichte nicht sehr viel ärmer wäre!
Ach, wenn ich daran denke, wie Hermann Scherchen daran herumprobiert hat, bis alle verrückt wurden … Es mag eine Geschmacksfrage sein, ob man dies oder jenes Stück mehr oder weniger […]
Vorgeblättert 15.09.2003 […] die miteinander verbunden oder nicht verbunden werden - äußert sich Musik. Ich meine: Musik fängt überhaupt erst an damit, dass - und wie - von einem Ton zum zweiten gegangen wird.
Das ist eine sehr gute Definition! Kein nutzloses Kategorien-Klappern, sondern schlicht und einfach: "Klassische Musik" ist, wenn man qualifiziert von einem Ton zum anderen geht.
Die einfachen Wahrheiten sind oft […] Erst-Hörer empfanden Musik von Wagner als misstönend, auch in musikalischem Sinne. Aber siehe da: Auch bei Wagner gibt es Trivialstellen, die sich inzwischen als solche herausgestellt haben. Man empfindet sehr viele Motive oder Melodiefragmente als zu nahe liegend, zu einfach, sogar als kitschig. In der Zeit der Entstehung hörte sich das anders an. Erst durch den Bekanntheitsgrad der Musik ist dies offensichtlich […] Das rührt an die alte Frage des historischen Abstands: Was hören wir heute mehr, als es Wagner für die Hörer seiner Zeit gemeint hat? Der Musikwissenschaftler Rainer Cadenbach hat diese Frage einmal sehr schön zu einem Seufzer umformuliert, als er 1986 die Bonner Beethoven-Ausstellung kommentierte: "Die Chance, seine Symphonien noch einmal so zu hören, als ob es nie einen Beethoven-Mythos gegeben hätte […]
Vorgeblättert 29.07.2002 […] dort fand ich dann irgendeine Leckerei. Ein kleines Törtchen, oder einmal, zu meinem Entzücken, ein paar Kumquats. Diese erste Liebe war meine Großmutter, die ich Mommy (4) nannte.
Ihr Leben war nicht sehr glücklich, trotzdem beklagte sie sich nie. Ihr Mann (5) war Alkoholiker gewesen und bis zu seinem Tod jahrelang von einem kräftigen Diener versorgt worden, der seinen plötzlichen Anfällen gewachsen […] n hatten bereits entsetzt die Flucht ergriffen.
"Weißt du, Lamar, diese Temperenzler-Damen sind wirklich schrecklich engstirnig, auch wenn es wahrscheinlich ungezogen von mir ist, das zu sagen."
"Sehr ungezogen", sagte mein Daddy und schenkte ihr ihren Toddy ein.
Finanziell wurde sie von ihrem Schwiegervater und ihren Brüdern unterstützt. Ihre Brüder kamen jeden Tag zum Mittagessen zu ihr, aber […] bestellten sie selbst die Fässer mit Mehl, Pökelfleisch und andere Grundnahrungsmittel und ließen sie ihr ins Haus liefern. Sie bestellten auch Kinderkleider für sie, die ihr überhaupt nicht standen und sehr oft nicht einmal paßten. Aber sie wurde gut versorgt, vielleicht zu gut für ihren eigenen Geschmack.
Als Mommy im Sterben lag, wurden mein Bruder (7) , meine Schwester (8) und ich zu Tante Tieh (9) […]