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Suchwort: "Briefe"
Rubrik: Vorgeblättert, Stichwort: Krim - 3 Artikel
Vorgeblättert 30.07.2004 […] immer ausrechnen mögen."(33) Für Cechov gab es keinen Zweifel bezüglich der Frage, warum er Olga heiratete. Er sollte ihr während der fünf Jahre ihrer Beziehung Hunderte zärtlicher Briefe schreiben. Manchmal waren die Briefe so leidenschaftlich wie einmal Ende Oktober 1901:
Herzchen, mein Engel, mein Hund, Liebling, ich flehe dich an, glaube mir, daß ich dich liebe, zutiefst liebe; vergiß mich nicht […] Antoine
Vergiß nicht, du bist meine Ehefrau, schreib mir jeden Tag. Grüß Masa. An den Bonbons, die mir deine Mama gegeben hat, esse ich noch heute. Grüße auch sie.(34)
Und manchmal waren Cechovs Briefe, auch wenn er sich ganz elend fühlte, verspielt, wie etwa Ende Januar 1902, als er gerade seiner Erzählung Der Bischof den letzten Schliff gab. Auf Olgas deutsche Herkunft anspielend, schrieb er: […] erlebt hatte, wie einer ihrer Söhne an Tuberkulose starb, galt ihre Hauptsorge dem Gesundheitszustand ihres Sohnes Anton. Cechov schrieb ihr gewissenhaft immer, wenn sie getrennt waren - kurze, einfache Briefe, in denen er sie stets siezte. Ihre Antwortbriefe waren in bezug auf Grammatik und Interpunktion fehlerhaft, zumeist mit Bleistift und auf irgendein Stück Papier geschrieben, das sie gerade zur Hand […]