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Rubrik: Vorgeblättert, Stichwort: Französische Revolution - 9 Artikel
Vorgeblättert 25.08.2011 […] wie ein Familienangehöriger: "Mein Amtmann ist ein brauchbarer, geübter und humaner Mann", meldete Friedrich, "er geht äußerst freundschaftlich mit mir um. Ich bin sehr fleißig und hoffe, daß der Vater damit, sowie mit meiner Oeconomie sehr zufrieden seyn wird. Ich spiele hier eine große Rolle und bin wie es scheint in großem Credit."
Das Städtchen Tennstedt, östlich von Mühlhausen und nördlich von […] erstrangiger Experte, in Goethes Urteil von 1816 ein sehr verdienter und gebildeter Mann, obendrein ein durch seine Veröffentlichungen über die Aufhebung der Frondienste, zum Kriminalitätsgesetzbuch und zur Schulerziehung weit über die Region hinaus wirkender Reformdenker. Der frischgebackene Hochschulabsolvent war also in besten Händen, was er sehr rasch begriff: Noch im Juni 1799 wird er Oppel gegenüber […] zum Beispiel den angehenden Dichter, in hohe Repräsentanz und überindividuelle Abhängigkeit stellt, bedenklich, weil sich gerade auf der Schiene zwischen persönlicher Biographie und Epochen-Schicksal sehr leicht Simplifikationen und Klischees einstellen.
Die neu gewonnene Stärke von Persönlichkeit und Zielsetzung erlaubt Hardenberg nach dem Examen auch Entspannung und Amüsement. Mit den geliebten Brüdern […]
Vorgeblättert 06.09.2010 […] von Deutschland Besitz ergriffen, so schien es zumindest den Kritikern des ausufernden Ehrenkults.
Und wenn es um Ehre ging, beschäftigte kaum ein Thema das bürgerliche und adelige Publikum so sehr wie das Duell. In Theaterstücken, namentlich im Trauerspiel, wurde es auf die Bühne gebracht, in Romanen beschrieben, in zahlreichen Schriften erörtert, verteidigt und zunehmend auch kritisiert. Das […] die auch in der bürgerlichen Gesellschaft noch eine Rolle spielten. Nur in England ging das Duell schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter, und in den USA war es wohl ebenfalls nur eine sehr kritisch betrachtete Randerscheinung. In Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich-Ungarn behielt das Duell dagegen große Bedeutung bis zum Ersten Weltkrieg. In Deutschland, Frankreich oder Russland […] Jahren mit der Entlassung aus dem Dienst rechnen, weil er die Kameradschaft unter den Offizieren aufgekündigt habe. Für Zivilbeamte gab es solche formellen ehrengerichtlichen Sanktionen nicht, aber sehr wohl gesellschaftliche Zwänge und Folgen, bis hin zur faktischen Ächtung, sodass auch hier die Duellbereitschaft bis zum Ersten Weltkrieg nicht zurückging.
Innerhalb der satisfaktionsfähigen G […]
Vorgeblättert 04.08.2005 […] Lebens war damals Null, und man versteht die Vorgänge und die Personen nicht, wenn man das Urteil von der ruhigen Normalität einer anderen Epoche her spricht, aus einer Zeit heraus, da das Menschenleben sehr viel gilt. Wenn ich mir die hitzige Phase der "Affäre" ins Gedächtnis zurückrufe, ist diese Erinnerung die stärkste von allen, die sich einstellen: Für meine Freunde und für mich zählte das Leben nichts; […] worden.
Ja, doch wenn ich aufmerksamer in meinen Erinnerungen blättere - ich hatte seit dem Dezember 1894 einmal von Dreyfus sprechen hören. So komme ich nun auf einen Mann, dessen Andenken mir sehr teuer ist : Michel Breal. Er war es, der damals Argumente vorbrachte, die sich etwa so zusammenfassen lassen: "Es geht nicht darum, ob ich an Dreyfus Unschuld glaube oder nicht. Aber an seine Schuld […] verlassen hatte. Ich war kaum stolz auf diese Erinnerung, die gar nicht lange zurücklag, aber ich kam noch auf eine andere, die ich hier deshalb erzähle, weil die Anekdote, professionell behandelt, sehr komisch wäre.
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(1) Der erste Irrtum. Es war nicht am Abend, als er in seine Zelle im Cherche -Midi zurückkehrte, sondern am Morgen, als er sie verließ […]
Vorgeblättert 15.09.2003 […] Schlager-Abstinenz also nichts zu tun. Nur, mein beruflicher Weg hat nun mal eine andere Richtung genommen.
Was fehlt denn der leichten Muse, was die ernste Ihnen bietet? Umgekehrt klingt die Frage sehr viel schwerer: Worin besteht Ihrer Ansicht nach die "Herausforderung" der klassischen Musik?
"Klassik" ist eine gefährliche Kategorie, die wir zunächst einmal genauer definieren sollten. Heute wird […] Glucks. Künstlerische und soziale Existenz entwickelten sich bei Mozart regelrecht auseinander.
Ihr Vorschlag, die musikalische Klassik auf dem Boden der Aufklärung sprießen zu lassen, leuchtet mir sehr ein! Erst der aufgeklärte Fürst (zum Beispiel Graf Esterhazy) setzte sich hin und übte; und spielte dann mit seinem Domestiken (zum Beispiel Haydn) gemeinsam Baryton-Trios. Das scheint das Ergebnis […] hatten, von "maßstäblich"? Wohl kaum. Und nicht einmal als klassizistisch könnte das durchgehen, etwa im Sinne dessen, was Theodor W. Adorno dann später "Klassizismus" nannte.
Adorno vertrat einen sehr hohen Begriff von Klassizität. Er charakterisiert sie im Grunde als Utopie, als eine Leitvorstellung, die nie ganz zu erfüllen sei. "Was die großen Komponisten der Wiener Schule von Haydn bis Schubert […]
Vorgeblättert 15.09.2003 […] Zöpfen und langen Rockschößen, die mit dem wirklichen Leben nichts mehr zu tun habe. Der Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin gehörte zwar noch nicht zur Popmusik-Generation, er hat aber diese Grenzziehung sehr schön beschrieben: "Das Klassische hat etwas Erkältendes. Man fühlt sich von der lebendigen, bunten Welt hinweggehoben in luftleere Räume, wo nur Schemen wohnen, nicht Menschen mit normalem Blut." Kurzum […] Kinder schon im Vorschulstadium dazu ermuntert werden, dass sie erst einmal anfangen, Geräusche zu erzeugen, und sei es auch nur trommelnd oder Blockflöte spielend. Sie fühlen dann im Zusammenspiel sehr bald erste Gemeinschaftlichkeiten, die sich mit andern Kindern herstellen, und das wird sich auf ihr soziales und intellektuelles Verhalten insgesamt auswirken. Ich gebe allerdings zu: Einige der e […]
Und wie halten Sie es mit seiner populären Schlachtensymphonie - Wellingtons Sieg bei Victoria? Das ist sicher ein gutes Stück Gebrauchsmusik, ohne das aber, glaube ich, die Musikgeschichte nicht sehr viel ärmer wäre!
Ach, wenn ich daran denke, wie Hermann Scherchen daran herumprobiert hat, bis alle verrückt wurden … Es mag eine Geschmacksfrage sein, ob man dies oder jenes Stück mehr oder weniger […]
Vorgeblättert 05.09.2002 […] er die Unangemessenheit dessen, was er sagt, seiner Gesten, seiner Handlungen. Durch die Modulation seiner Stimme, den Ausdruck seines Gesichts und die Bewegung seines Körpers signalisiert er, wie sehr ihm bewußt ist, daß man ihn für einen Trottel oder schlicht einen Langweiler halten kann und daß er diese Einschätzung vielleicht sogar teilt. Seine ironische Vorsicht schlägt um in Mißtrauen gegen […] einmal die ironische Manier unserer Zeit durchschauen. Denn in dieser Ironie steckt Angst. Es ist die Angst vor Verrat, vor Enttäuschung, vor Demütigung, der wir uns auszusetzen fürchten, wenn wir zu sehr glauben, hoffen oder lieben. Ironie ist die Weigerung, sich auf trügerische Dinge einzulassen. Allerdings hat Ironie auch etwas Hellsichtiges, und manchmal muß man sich wirklich fragen, ob der Ironiker […]