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Suchwort: "Sprechen"
Rubrik: Vorgeblättert, Stichwort: Adorno, Theodor W. - 5 Artikel
Vorgeblättert 04.08.2003 […] finden: "Kunst möchte, durch sichtbare, von ihr vollzogene Zession an krude Stoffe, etwas von dem wiedergutmachen, was Geist: Gedanke wie Kunst, dem Anderen antut, worauf er sich bezieht und was er sprechen lassen möchte. Das ist der bestimmte Sinn des sinnlosen, intentionsfeindlichen Moments der modernen Kunst, bis zur Verfransung der Künste und zu den happenings. Damit wird nicht sowohl über die t […] seinen wohldurchdachten Störungen die Lacher auf seine Seite. Als er am 14. November 1968 die Vorlesung von Habermas unterbrach - er zog es allerdings vor, von der "Antrittsvorlesung Hans Imhoffs" zu sprechen -, war die Szene eines höheren Lustspiels bereitet. "Heute fange ich ganz sokratisch an: Wen beschwörst du da eigentlich, o Wunderlicher? Bei Platon: o daimonie?" Habermas blieb in dem Sprachspiel […]
Vorgeblättert 04.08.2003 […] (Wie zu lesen sei:
Ziel dieses Buches ist es, Adornos Texte zum Sprechen zu bringen und sie hinter der ins Unendliche angewachsenen Sekundärliteratur wieder im Original hervortreten zu lassen. Alle wörtlichen Adornozitate treten im Text kursiv auf. Die Nachweise aller im Text zitierten Quellen finden sich für den, der kritisch nachprüfen oder weiterlesen möchte, am Ende des Buches unter "Wegweiser […] trauerten still um ihren Lehrer. Herbert Marcuse war der erste, der aus der Ferne für den Verlust Adornos die rechten Worte fand, nämlich - "daß es keinen gibt, der Adorno vertreten und der für ihn sprechen kann".
Adorno hinterließ eine Leere. Etwas war unwiderruflich zu Ende gegangen. Aber es fehlten die Worte, dieses Gefühl zu fassen. Verursachte die Nähe zu diesem verstorbenen Genie anhaltende S […] mit der Wahrheit haben viele Goethebiographen für ihren Umgang mit dem Leben des Genies legitimatorischen Stoff gezogen. Goethe selbst kam schon im Vorwort auf die Unmöglichkeit der Biographie zu sprechen: "Denn dieses scheint die Hauptaufgabe der Biographie zu sein, den Menschen in seinen Zeitverhältnissen darzustellen und zu zeigen, inwiefern ihm das Ganze widerstrebt, inwiefern es ihn begünstigt […]
Vorgeblättert 04.08.2003 […] datierte seine Aufzeichnungen zu Kafka auf die Jahre 1942-1953, als ob er seine Zeitgenossenschaft genau dokumentieren wollte. Die Aufsätze, die Adorno in den "Prismen" sammelte und 1955 publizierte, sprechen eine deutliche Sprache, durch die er sich viele Feinde im nachnationalsozialistischen Deutschland machte. Der geschichtliche Zusammenhang, in dem diese Kafkainterpretation zu lesen ist, wird keineswegs […] die Ahnung von der Unzulänglichkeit naiv ästhetischen Verhaltens angesichts der gesellschaftlichen Tendenz. Auch öffentliche Dokumente mit autobiographischen Aspekten muss man entschlüsseln, sie sprechen nicht von allein. Die Sklavensprache, die von den Exilanten bevorzugt wurde, um im fremden Land, unbemerkt von der Fremdenpolizei, verschlüsselt und in Andeutungen Dinge zu sagen, die man früher offen […]