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Suchwort: "Miller"
Rubrik: Vom Nachttisch geräumt - 5 Artikel
Vom Nachttisch geräumt 23.01.2007 […] Untergänge und Aufstiege
Am Freitag, den 11. Januar 1935 fand in London eine Sitzung der Royal Astronomical Society statt. Arthur I. Miller hat die Geschichte einer kurzen Debatte bei dieser Veranstaltung rekonstruiert. Subrahamanyan Chandrasekhar (1910-1995), eingegangen in die Wissenschaftsgeschichte als Chandra, hielt einen Vortrag, in dem er nachzuweisen versuchte, dass bestimmte Sterne, sogenannte […] Arthur Stanley Eddington (1882-1944). Er machte sich lustig über Chandras Zahlenspiele. Chandra verwechsele Mathematik und Physik. Eine mathematische Möglichkeit sei noch lange keine physische Realität. Miller macht klar, dass damals in der Royal Astronomical Society nicht nur zwei unterschiedliche Arten auf einander stießen, Atome und Sterne, die Welt also, zu sehen, sondern auch der Hochmut eines Vertreters […] ernähren. Sein jüngerer Bruder dagegen, Venkata Raman, Chandras Onkel wurde Physiker und zwar einer der besten der Welt. 1930 erhielt er den Nobelpreis. Der Neffe bekam ihn 53 Jahre später. Arthur I. Miller zeigt, warum es so lange dauerte, er zeigt, wie stark die Widerstände der Anschauung gegen die Evidenz der Zahlen waren.
Millers Buch öffnet einem auch die Augen für die Tatsache, dass die großen […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 02.02.2005 […] nicht gelesen hat, kommt dieser Hinweis gerade noch rechtzeitig. Mehr als siebenhundert Seiten und keine davon langweilig. Miller beginnt mit einem Bild, das der aus Berlin stammende, in Rom ansässige Landschaftsmaler Franz Ludwig Catel (1778-1856) ein Jahr vor Goethes Tod malte. Miller erkennt in ihm den Vorläufer Böcklins und Marees. Dann folgt er einer frühen Erkenntnis von Peter-Klaus Schuster, der […] gewesen sein, aber all das waren Partituren, die er durch sein Spiel einst lebendig gemacht hatte oder einst lebendig zu machen beabsichtigte. Miller macht klar, wie angewiesen Goethe auf diesen Stoff und auch auf die Fülle dieses Stoffes war, aber Miller zeigt auch bis in die kleinsten Verästelungen hinein, wie sehr Goethe dieser Stoffmassen bedurfte, um sich desto gewaltiger von ihnen befreien zu […] einschüchternd genug. Schon Millers Gelehrsamkeit - von der Goethes gar nicht zu sprechen - ist es. Die Qualität des Millerschen Buches liegt aber nicht in der Ausbreitung der Quellen, sondern darin, wie Miller sie fruchtbar zu machen versteht für Goethes Produktion, ja mehr noch für die spezifische Art Goethescher Produktivität. Goethe häufte - als gälte es sein Leben lang dem väterlichen Polyhistor-Ideal […] Von
Arno Widmann