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Rubrik: Vom Nachttisch geräumt, Stichwort: Mann, Thomas - 5 Artikel
Vom Nachttisch geräumt 28.03.2007 […] zehn Minuten meinen Platz unter dem Moskitonetz verließ, um zu duschen. Ich machte mich lustig über mich, die Wahrheit aber war, dass ich in dieser Nacht nicht mehr weiterlesen konnte aus Angst, ich entkäme dem Stück überhaupt nicht mehr. Das liegt vielleicht nicht so sehr an Ibsen, sondern an dem Augenblick, in dem er mich erwischt hat. Ich habe meinen Arbeitsplatz gewechselt, um bei meiner 86-jährigen […] tobte und machte Rummel.
EIN MÄDCHEN: Geil, wa!
PEER GYNT: Er summte und brummte wie eine Hummel.
oder:
AASE: Wie wär ich dazu im Stande,/
ich, mit solchem Schwein zum Sohn?
Muss es mich nicht bitter kränken,/
mich, die Witwe, ohne nichts in ihren Schränken,/
nur zu ernten Schmach statt Lohn?
Heiner Gimmler gilt als großer Ibsen-Übersetzer, er hat bei den wichtigsten deutschsprachigen Bühnen […] sie ist auch ein Beleg dafür, wie unerheblich die Übersetzung für den Erfolg eines Werkes sein kann. So stark mein Impuls auch immer wieder war, das Buch in die Ecke zu werfen und mich anderem zuzuwenden, so sehr hatte mich Ibsen - aber eben doch auch Gimmler - schon nach einer Seite völlig gepackt, als nämlich Peer Gynt seiner Mutter schildert, ihr vorspinnt, wie er auf dem Rücken eines Rentieres über […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 12.12.2005 […] denke an meinen Mann. Daran, dass ich mit ihm, irgendwann, ein Kind haben will. Jemand spuckt auf etwas. Es geht wieder los. Wie lange kann ich aushalten? Wann werde ich endlich ohnmächtig? Warum nimmt mich Mahmud nicht in seine Arme? Immer an etwas anderes denken. Gegen den Schmerz denken. Gegen die Erniedrigung. An etwas Schönes denken. Van Gogh. Cafeterrasse bei Nacht. Van Gogh ist gut. Er ist unschuldig […] Freunde von mir ein Haus haben. Ich lege das Buch zur Seite, gehe ins Internet und buche einen Flug nach Neapel. Am 31. Oktober werde ich dort sein. Am Tag danach werde ich zu der Stelle fahren und mich exakt dorthin setzen, wo 1880 der Schäfer saß mit seiner Zipfelmütze. Ein teures Buch.
Nicht nur die alten Fotos, die alten Texte begeistern, sondern auch die Einführungen von Catherine Donzel. Die […] angemessen seien, in denen die Familie - sich an ihn erinnernd - entscheide, wem eine geliebte Person die Stimme gegeben hätte, wenn sie den Wahltag noch erlebt hätte. Meine eigenen Nachbarn warnten mich, ich sei zu weit gegangen, das lang Bewährte zu ändern. Ich verlor die nächste Wahl und gewann nicht einen einzigen Bezirk mit einem Friedhof."
Jimmy Carter: "Angesichts der Leere". Gedichte. Übersetzt […] Von
Arno Widmann