Artikel
Suchwort: "Immer"
Rubrik: Vom Nachttisch geräumt, Stichwort: Bachmann, Ingeborg - 4 Artikel
Vom Nachttisch geräumt 06.02.2006 […] Geschichten der Claire Keegan. Sie sind altmodisch. Sie spielen auf dem Lande. Das Wetter ist wichtig, aber es symbolisiert nichts. In der Welt von Claire Keegan gibt es keine großen Worte, dafür gibt es immer ein paar Handgriffe zu tun. Es wird geerntet und gebuttert. Aber mitten aus den einfachen, klaren Wörtern einer sehr zurückhaltenden Erzählerin, entstehen im Leser große, sehr große, ihn überwältigende […] Claire Keegan, ist die Form, in der dem Menschen die Wahrheit zumutbar ist. Man hat viel vom allwissenden Erzähler gesprochen, und man hat sich gerne über ihn lustig gemacht. Aber allwissend war er immer nur nebenbei. Er hatte das Glück alles zu wissen, was er brauchte. In erster Linie war der Erzähler allgütig. Jeder, jede und jedes hatte sein Plätzchen, und er mochte sie alle. Während er schrieb, […] Vielleicht gibt es auch unter ihnen Männchen, die das mit ähnlich emanzipatorischen Floskeln garnieren, wie Fassbinder das tat. Das Großartige aber ist, dass je länger man das Interview liest, einem immer unklarer wird, ob Fassbinder seine Geschichten zur Verteidigung erzählt und ihm die Wahrheit - oder das, was wir dafür halten - nur so nebenbei entschlüpft, oder ob Fassbinder uns nicht doch die Wahrheit […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 29.12.2005 […] Friedmans Buch liest, dem wird klar, dass Globalisierung nichts anderes ist, als das Zusammenleben in immer mehr, in immer besser mit einander verschalteten kommunizierenden Röhren. Schon lange ist vom Weltmarkt die Rede. Aber heute wird auf ihm deutlich mehr gehandelt, als noch vor zehn Jahren. Immer mehr Produkte und Dienstleistungen können global abgerufen werden. Das senkt den Preis. Heute kann man […] schreibt ihm am 4. Oktober 1956: "Ich habe immer an Dich geglaubt, und an Dich werde ich glauben bis ans Ende meines Lebens. Und wo und wann sich unsere Wege auch immer kreuzen werden, es wird ein Fest sein. Ich habe eine neue Idee für ein Buch, Gedichte, die ich vor mir sehe, nur dass ich sie noch nicht lesen kann. Ich werde schreiben. Könnte man doch für immer in ein Reich aus Schönheit, Klängen und […] größten Informationstechnologiekonzerne Indiens, erklären. Es ist dieser nüchterne Blick auf den Zusammenhang von Aufschwung und Katastrophe, der Friedmans Buch immer wieder so großartig macht. Friedman nimmt uns auch die von unseren Politikern immer wieder geschürte Illusion, wir könnten dem Wettbewerb durch Qualitätssteigerung entkommen. Die Schweiz hat der Krise ihrer Uhrenindustrie nicht durch noch bessere […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 10.12.2004 […] Unschärfen. Es gibt nicht einmal schlechte Fotos.
Aber auch das ist ermüdend. Man darf die 608 Seiten mit den 600 Aufnahmen in Farbe und Duotone nicht einfach durchblättern, man muss den dicken Band immer wieder hinlegen, muss sich Pausen gönnen, sonst ist einem anschließend so schlecht wie nach einem Abend vor dem Fernseher, den man mit Zappen verbracht hat. Glücklicherweise ist der Band nicht chronologisch […] Produkts das Gesellschaftssystem selbst propagierten.
Es ist gut, dass der eine oder der andere Fotograf ein paar Worte über die Entstehung seiner Fotos sagt. Es wird dann klar, dass es sich keineswegs immer um erhaschte Augenblicke, sondern oft auch da, wo der Laie es nicht bemerkt, um kunstvolle Inszenierungen handelt. Harry Benson (1929) erklärt zum Beispiel zu seiner Aufnahme von Oliver North - jenem […] eines der größten Braunkohlewerke der Welt entstand, ist uns fremd. Wir verstehen nicht mehr, warum die Staatsführung Wert darauf legte, und warum die Schriftsteller es - keineswegs alle und keineswegs immer - ungern taten. Das Pathos der Produktion ist uns fern gerückt. Wir sind wieder vertrauter mit den Schwierigkeiten des Schreibens.
1956 war Hoyerswerda nicht viel mehr als Heide. Ein paar Jahre später […] Von
Arno Widmann