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Suchwort: "Dessen"
Rubrik: Vom Nachttisch geräumt, Stichwort: 1970er - 3 Artikel
Vom Nachttisch geräumt 16.11.2006 […] Schärpe, wahrscheinlich gestärkte Seide, die hinten in einer Schleife mit zwei großen Bögen von dem hageren Körper wegspringt. Der dürre Körper ist wie ein Bogen gekrümmt, wie ein Bogen allerdings, dessen Sehne längst gesprungen ist, aber der Bogen hat noch, wenn auch erschlafft, etwas von der früheren Krümmung beibehalten, damals war es Spannung, jetzt ist es nur noch krumm. Das Kleid ist hinten tief […] Brief war die Email der Epoche. Auch, darauf weisen die Autoren sehr eindrücklich hin, was die Vermischung von privat und öffentlich angeht. "Als Haller seinem künftigen Schwiegersohn Ratschläge für dessen Eheleben erteilt, kursiert der schwiegerväterliche Brief bald in zahlreichen Abschriften und rührt die ganze Stadt."
Nicht immer hatte die Indiskretion so freundliche Folgen. Voltaire zum Beispiel […] herauskam.
Sie erscheinen in der Reihe Hegel-Forschungen. Vielleicht werden dort noch andere von Marx in den Orkus geworfene Rechts- oder Linkshegelianer wieder auferstehen. Marx verachtete Grün wegen dessen - so nannte er es - Gefühlssozialismus. Der galt ihm nichts, hatte er selbst doch den wissenschaftlichen entdeckt. Es gibt eine lange, harte auch mit ganz realen Hinrichtungen ausgetragene innerma […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 01.11.2006 […] liest, ihn liest mit ihren Stimmen im Ohr! Nooteboom hat überall in seine Texte diese Freundschaftsvignetten untergebracht, Einlegearbeiten, die der flüchtige Leser leicht übersieht, die aber für den, dessen Auge erst einmal darauf gelenkt wurde, den Texten eine irritierende, gleichwohl einnehmende Intimität geben.
Man könnte also auf die Idee kommen, es handele sich um Freundschaften aus stilistischen […] Vater: "die Stimme muss schreckbar seyn - sie muss eindringen - man muss glauben, es sey wirklich so - wie kann sie das bewirken, wenn die Rede zu lang ist, durch welche Länge die Zuhörer immer mehr von dessen Nichtigkeit überzeugt werden?" Liest man diese Zeilen und denkt an die Theologen, die die Weltgeschichte als ein Drama begreifen, das Gott und in dem Gott mit uns spielt, dann könnte einem die Idee […] Mozart. Wer weiter im Mozart-Handbuch blättert, wird merken, wie zentral für Mozart etwas ist, das wir, Kinder des amerikanischen Jahrhunderts, als Streben nach Glück fassen. Es ist der Nachfolger dessen, was Gläubige früher als das Sein-bei-Gott begriffen. Kaum jemand hatte so klar wie Mozart den Trieb danach erkannt und so klar auch, dass er nicht erfüllbar ist. Es gibt nur Augenblicke, keinen Zustand […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 10.06.2003 […] machen, Freud habe sein Bild vom Judentum, vom "Triumph der Geistigkeit" im jüdischen Monotheismus nicht dem Judentum abgeschaut, sondern dessen Erklärung durch den Kulturprotestantismus des 19. Jahrhunderts. Eine starke These. Für die vieles - vor allem freilich dessen alle Geisteswissenschaften prägender Einfluss um 1900 - spricht. Schäfer aber liefert keinen Stoff für seine Pointe, nicht einen einzigen […] iken verwandt werden: "Die Doppelhandlung zu Beginn, die Gilgamesh und Enkidu zusammenführen soll, wird so angelegt, dass die Erzählung zunächst den Abenteuern des Enkidu folgt und dann erst, nach dessen 'Menschwerdung', die Träume, Erwartungen und Vorbereitungen des Gilgamesh als Erzählung der Hure an Enkidu erscheinen. So ist eine Vorform selbst für die Erzähltechnik des Odysseedichters gegeben, […] Kommunisten kennen lernte, einen schönen Mann vom Stamme der Yoruba, da gebar sie mitten hinein in den Aufbau des Sozialismus ein Mädchen, das sie "Mein mir vom Himmel gesandter Teil" (Abini) nannte, dessen hohe afrikanische Stirn sie vom ersten Moment an liebte.
Den Rest schloss sie erst eine Viertelsekunde später in ihr Herz. Der Vater spielte keine große Rolle im Leben des jungen Mädchens, zunächst […] Von
Arno Widmann