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Rubrik: Post aus New York - 26 Artikel - Seite 1 von 2
Post aus New York 10.11.2003 […] um die Macht der Bilder. Der Vietnam-Krieg wurde nicht zuletzt deshalb verloren, weil die amerikanische Öffentlichkeit die Bilder von toten US-Soldaten und verbrannten vietnamesischen Kindern nicht mehr ertragen konnte. Und der Rückzug aus Somalia stand 1993 in dem Augenblick fest, als ein verstümmelter US-Soldaten vor den Augen der Weltöffentlichkeit durch Mogadischus Straßen geschleift wurde.
[…] wieder in die vertraute Litanei vom Kampf gegen die Terroristen, "die wir dort besiegen müssen, damit wir ihnen nicht in unserem eigenen Land begegnen".
Doch die alte Propaganda-Taktik zieht nicht mehr. Die tägliche Meldungen von getöteten US-Soldaten haben die Pro-Bush-Stimmung im Land gedämpft. Aktuelle Umfragen belegen, dass erstmals die Mehrheit der Amerikaner den Einmarsch im Irak für einen Fehler […] mit Gefälligkeiten. Bereits vor zwei Wochen, meldet die Washington Post, wurde von oberster Stelle angeordnet, dass die Särge der gefallenen US-Soldaten, die beinahe täglich in den USA ankommen, nicht mehr gefilmt werden dürfen.
Auch Interviews bekommt nur, wer der Regierung wohlgesonnen ist und keine unbequemen Fragen stellt. Deshalb sieht man das Bush-Team inzwischen häufiger in lockeren Talkshows […] Von
Ute Thon
Post aus New York 15.04.2002 […] der teuerste Film, den sein Studio Miramax jemals produziert hat, ein sicherer Oscar-Gewinner und ein absoluter Kassenmagnet. Doch das cineastische Glanzstück entwickelt sich vor der Premiere immer mehr zum bitteren Streitobjekt.
Die Rede ist von "Gangs of New York", dem neuen Film von Martin Scorsese. Als sich New Yorks Starregisseur vor drei Jahren mit dem Produzenten Weinstein zusammentat, jubelten […] unweigerlich freuen würde, ihn Dreck fressen zu sehen", sagt Variety-Chefredakteur Peter Bart. Tatsächlich hatte Miramax seit dem Erfolg von "The English Patient" 1996 keinen großen kommerziellen Hit mehr und entließ erst kürzlich 75 Mitarbeiter - ein deutliches Indiz für die magereren Zeiten. Martin Scorsese dagegen geht es bei seinem jüngsten Filmprojekt weniger ums große Geld als um künstlerische […] einer gemeinsamen Presseerklärung taten sie Berichte über Unstimmigkeiten als schlechtinformierte Gerüchte ab und lobten ihre "phantastische Arbeitsbeziehung". Außerdem engagierten sie Pat Kingsley (mehr hier), eine von Hollywoods einflussreichsten "Spin Doctors", um die Medien in eine wohlwollendere Stimmung zu versetzen. "Jede Anmutung, dass wir unsere kreative Schärfe verloren haben, wird von den […] Von
Ute Thon
Post aus New York 21.02.2002 […] des politisch-korrekten Sprachkodex wollen aber vor allem schwarze Intellektuelle nichts wissen. "Damit gibt man einem Haufen von Rassisten, die das Wort sowieso benutzen, die Genehmigung, es noch mehr zu benutzen", sagt die afroamerikanische Zeitungskolumnistin Julianne Malveaux. Und Houston Baker, Englisch-Professor an der Duke University geißelt die Buchveröffentlichung als kruden Marketing-Trick […] schimpfte er in der New York Times. "Es ist unwürdig für einem Mann mit der Intelligenz von Professor Kennedy." Auch der New Yorker geht hart mit dem Harvard-Juristen ins Gericht. Unter der Überschrift "Mehr Schaden als Nutzen" spricht Hilton Als dem Autor zwar zu, dass er die richtigen Fragen stellt, doch "anstatt sie zu beantworten, indem er über die moralischen und psychologischen Wirkungen schreibt […] mit "Nigger" die Tür zur Reflektion über Amerikas Verbalrassismus, schwarze Opferkultur und weiße Toleranzheuchelei nur einen spaltweit auf. Mit 176 Seiten, plus 50 Seiten Anmerkungen, ist das Buch mehr ausgeweitetes Thesenpapier als systematische Analyse. Es bietet Einblicke in die komplexe Phänomenologie des Wortes "Nigger" und seine katalytische Wirkung im Gerichtssaal. Seine Empfehlungen zur V […] Von
Ute Thon