Artikel
Suchwort: "Immer"
Rubrik: Post aus Neapel - 23 Artikel - Seite 1 von 2
Post aus Neapel 21.02.2006 […] erklärt Eco. Dass diese "italienischen Verhältnisse" im Ausland immer wieder besorgte Anteilnahme hervorrufen, erlebt der Semiotiker auf seinen Reisen. Die mehr demütigenden als tröstenden Schläge auf die Schulter, die Solidarität signalisieren sollen, dechiffriert er als überhaupt nicht altruistisch. "Ich erkläre den Ausländern immer: Ihr tut so, als wärt ihr um uns besorgt, aber das stimmt gar nicht […] Gesetz löste. Über diesen gravierenden institutionellen Fehler spricht bis heute keiner der verantwortlichen Politiker gern; und statt sich - wie immer wieder betont - von Berlusconis Fernsehwahn abzugrenzen, waren die führenden Oppositionspolitiker selbst immer eifrige Gäste in den TV-Salons. Die Konsequenzen des Interessenkonflikts sind allgegenwärtig.
Dazu gehört auch das auf Berlusconi zugeschnittene […] Schnitt nur halb so viele Fragen gestellt wie sein politischer Gegner Romano Prodi. Berlusconis Tour de Force umfasste staatliche und private Sender. Egal wohin man zappte, in irgendeinem TV-Studio saß immer der Premier, live, aufgezeichnet oder als Wiederholung, und machte Werbung in eigener Sache, obwohl der Wahlkampf offiziell erst am 11. Februar begann. Für eine Sendung engagierte Berlusconi sogar einen […] Von
Gabriella Vitiello
Post aus Neapel 26.10.2005 […] für einen Schwangerschaftsabbruch stets länger, weil es immer mehr Ärzte aus Gewissensgründen - hinter denen sich oft jedoch Karrieregründe verbergen - ablehnen, eine Abtreibung vorzunehmen. Manchmal vergehen drei Wochen, bis der Termin für den Abbruch steht. Zeit genug, um die Zweifel der Frau zu schüren, während der Embryo im Ultraschall immer besser sichtbar wird. Alessandra Baduel schildert die […] Der Corriere della Sera hat allerdings in einer weiterführenden Befragung herausgefunden, dass die Gegner der homosexuellen "Pacs" oft aus Schichten mit sehr niedrigem Bildungsstand kommen. Auch wird immer weniger geheiratet, und eine Familie besteht längst nicht mehr zwangsläufig aus Mann und Frau mit Trauschein plus Kind.
Die italienische Bischofskonferenz Cei macht sich ihr eigenes, exklusives Bild […] im kommenden Jahr steigen. Die Opposition wiederum ist größtenteils zu feige, auf offenen Konfrontationskurs mit den Bischöfen zu gehen und riskiert damit, dass die Grenzen zwischen Staat und Kirche immer mehr verschwimmen.
Dem Vatikan gefällt das. Er profiliert sich gerne neben Regierung und Opposition als offensive dritte Kraft der Politik. Sein wichtigster Streiter ist Kardinal Camillo Ruini, Vo […] Von
Gabriella Vitiello
Post aus Neapel 02.02.2005 […] Langzeitanalysen aus. So fragen sich in der Tat viele Menschen in Neapel, was Stadt, Region und Staat in den vergangenen Jahren gegen die Camorra unternommen haben, während Paolo Di Lauro seine Geschäfte immer weiter vorantrieb. Er hat ausgezeichnete Kontakte zur albanischen Mafia, von der er Cannabis bezieht und mit der gemeinsam er florierende Geschäftsverbindungen zu den kolumbianischen Drogenkartellen […] Politik verwehrte dem einzigen großen, unabhängigen Bankinstitut Süditaliens die Rettung. "Zahllose bankrotte Banken wurden saniert, der Banco di Napoli nicht. Das muss einmal gesagt werden! Es heißt immer, Süditalien müsse auf eigenen Beinen stehen. Das geht aber so nicht! Man kann Eigentum, Ressourcen und gut ausgebildete Arbeitskräfte nicht einfach wegnehmen und dann sagen, 'ihr müsst alleine klar […] sie diese Ansicht teilt. Ganz im Gegenteil: Staatsanwälte und Richter erklärten in der Sendung Report, dass die Justizpolitik der Regierung dazu führt, dass der Kampf gegen Cosa Nostra und Camorra immer schwieriger wird. […] Von
Gabriella Vitiello
Post aus Neapel 25.10.2004 […] Dazu gehören eine kaum sichtbare Anlegemole wie aus einem James Bond-Film und ein Amphitheater, in dem Staatsgäste seiner Sangeskunst lauschen können. Umweltschutzorganisationen wie Legambiente weisen immer wieder darauf hin, dass illegaler Zement ungebremst fließt, sobald eine Regierung die Legalisierung von Bausünden nur ausspricht.
Die Vermischung der persönlichen ethischen Ebene mit der politischen […] Die Blindheit des allgegenwärtigen Katholizismus, des "Katho-Alles- und Katho-Überall- Kanons" sowohl "bei den Linken, als auch den Rechten und in den Universitäten" führt dazu, dass in Italien noch immer zwei der bedeutendsten Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts verkannt werden. Vitaliano Brancatis "Il bell'Antonio" (Der schöne Antonio) und Lucio Mastronardis "Il maestro di Vigevano" (Der Lehrer […] wegnehmen, wieder heim zu Kind und Herd. Zumal die meisten Frauen nur arbeiten, um "ihr Äußeres zu pflegen oder um vorgekochte Lebensmittel zu kaufen". Seit einem Jahr beobachtet Natalia Aspesi, wie immer mehr Briefe dieser Art bei ihr landen. Meist "angenervte Männer", die es "leid sind, ihre Wut an Kommunisten, Ausländern und Homosexuellen anzulassen, haben den klassischsten aller Feinde, den Satan […] Von
Gabriella Vitiello
Post aus Neapel 26.05.2004 […] Peppino e la malafemmina" (Bild) diktiert Toto beispielsweise einen Brief, der den gestelzten Schreibstil der damaligen Zeit parodiert und sich an ein vornehmes Fräulein richtet, wobei er allerdings immer wieder auf Kühe zu sprechen kommt und ein großes Kuhsterben erwähnt. (Mehr zum Film hier)
Um die Sprache an die Grenzen ihrer Logik zu treiben, benutzt Toto darüber hinaus Sprichwörter und Allge […] Markts" wahrgenommen: "Es herrscht die Idee einer quantitativen Produktivität vor, die nichts mit der Universität und der Forschung gemein hat." Wobei das Schema, wonach die Regierung Berlusconi vorgeht, immer das gleiche ist: "jedes Mal ist es so, als ob ein Produkt auf den Markt geworfen würde. Wenn der Kunde es annimmt, gut. Wenn nicht, wird die Marketing-Strategie geändert." (Hier das Interview mit Sanguineti […] neuem Buch: "Come le tigri azzurre. Cliche e luoghi comuni in letteratura" (Wie die blauen Tiger. Klischees und Gemeinplätze in der Literatur).
Sebate erinnert die Zeitungsleser daran, dass Toto es immer verstand, hierarchische Sprechsituationen zu demokratisieren. Das unwirsche Sprichwort "Ogni pazienza ha il suo limite" - jede Geduld hat ein Ende - verwandelte er in ein fast dadaistisches "jedes Ende […] Von
Gabriella Vitiello
Post aus Neapel 18.12.2003 […] e in Anbetracht steigender Gewinne in der Zukunft. Die Konzentration der Werbeeinnahmen auf Mediaset bringt jedoch die italienischen Tageszeitungen immer mehr in Bedrängnis, da seit Berlusconis Regierungsantritt vor zwei Jahren große Unternehmen immer weniger Gelder für Anzeigen in der Presse investieren und stattdessen zunehmend in Mediaset. Aus Berlusconis Perspektive ist dies mehr als vernünftig: […] La Stampa und Il Messagero. Autor Vespa ist zudem ein Verehrer Berlusconis und allgegenwärtiger Anchorman auf Rai1, der sich alljährlich bei der Erscheinung seines neuen Werks stets gerne bei der immer gleichen Zeremonie mit Berlusconi zeigt. "In Italien gibt es ein Regime, ja, liebe Direktoren, die Diktatoren seid ihr". Damit wandte sich Berlusconi an die Chefs der Tageszeitungen und servierte die […] Pressefreiheit und damit um die italienische Demokratie, die auch der nationale Presseverband FNSI, das Kartellamt, die Medienaufsichtsbehörde und zahlreiche Verfassungsrechtler in den vergangenen Wochen immer wieder geäußert hatten. Das Gesetz sei ein Monument für Berlusconis Interessenkonflikt, urteilten viele Kritiker - und frei nach Tommasi Lampedusas "Der Leopard", ändere es alles, damit alles so bleibe […] Von
Gabriella Vitiello
Post aus Neapel 30.07.2003 […] entsprechenden Werbedaten gesammelt hat: In Italien werden 57 Prozent der Werbeausgaben in TV-Spots investiert (in Deutschland 23, in England 33,5, in Spanien 41 Prozent). Seit 2001 allerdings fließen immer mehr Gelder in die Werbung auf Mediaset, das die drei Fernsehkanäle von Berlusconi Italia 1, Rete4 und Canale 5 umfasst, und weniger in die staatliche RAI oder die Tageszeitungen: "Es ist ein schönes […] Kritiker und Intellektuelle und schwanken dabei zwischen Hoffen und Bangen.
Massimiliano Boschi erinnert die Italiener auf der website der Protestbewegungen Centomovimenti daran, dass Berlusconi schon immer ein besessener Käufer war: "Den Ruf des großen Verkäufers hat er völlig zu unrecht. Sein Vermögen hat er nicht gemacht, indem er etwas verkaufte, sondern indem er aufkaufte." Seit zwanzig Jahren ist […] glaubt doch nicht wirklich, dass ihr hier gut beraten werdet, ihr werdet gekauft!"
"Seit ich im Palazzo Chigi bin, beschäftige ich mich nicht mehr mit meinen Unternehmen", beteuert jedoch Berlusconi immer wieder gern. Doch Gianni Barbacetto weiß es besser und berichtet, dass Berlusconi während seiner ersten Regierungszeit 1994 sich mit Hilfe eines komplizierten Systems von Off-Shore-Gesellschaften an […] Von
Gabriella Vitiello
Post aus Neapel 19.07.2002 […] nicht wahrhaben will. Damit unterstützt sie den Premier jedoch beim Abbau der sozialen Rechte, löst sich immer weiter von der Basis und verkauft ihre Seele. Altkommunist und Schriftsteller Luigi Pintor hilft seinen Kollegen auf die Sprünge und erklärt ihnen die Maßlosigkeit der Regierung, die immer weiter auf das konstitutionellen Grundgerüst zugreifen werde: "Es ist keine moderate Regierung, sondern […] Mitgliedern größten italienischen Gewerkschaft, der Cgil. Er gilt derzeit als der einzig ernstzunehmende Gegner Berlusconis. Während die Führungsgruppe der Linksdemokraten (Democratici di Sinistra) immer weiter in einem luftleeren, referenzlosen Raum zu versacken droht, sind Cofferati die Sympathien der Basis sicher. Er ist zudem der einzige, dem es derzeit gelingt, die unterschiedlichen linken Strömungen […]
Während Berlusconi weiterhin jegliche Kritik an seiner Sozialpolitik durch seine Auftritte im Fernsehstudio zum Schweigen bringen will und damit die Meinungsfreiheit angreift, findet Cofferati immer mehr Anhänger auf der Piazza. Seine Beliebtheit beruht darauf - wie die Grande Dame der italienischen Linken, Rossana Rossanda, in il manifesto schreibt, dass die Gewerkschaft neue Protestformen in […] Von
Gabriella Vitiello