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Rubrik: Mord und Ratschlag, Stichwort: Willeford, Charles - 8 Artikel
Mord und Ratschlag 08.05.2008 […] "Dumont Noir") mit dem Kopf durch die schwarze Wand und holte sich, dem Verlag und dem Genre eine blutige Nase. Frank Nowatzkis "Pulp Master"-Reihe erhält seit vielen Jahren hervorragende Kritiken, wird für ihre Ausgrabungen und Entdeckungen von Kennern sehr zu Recht hoch gelobt - die Auflagen übersteigen kaum die von Lyrikbänden.
Es gehört deshalb Mut zum jüngsten Projekt des Rotbuch-Verlags: Er […] Finessen der Sprache geht es bei dieser Sorte Literatur ohnehin nicht. Es läuft dafür alles auf ein Finale hinaus, das an Sadismus schwer zu übertreffen ist, ein Strafszenario, in dem das Opfer so schuldig wird, wie es die Täterin zuvor kaum war.
Leider ist auch die Zusammenarbeit von Ken Bruen & Jason Starr unter dem Titel "Flop" nur um ein Weniges überzeugender. Die beiden eigentlich recht unterschiedlichen […] gewaltiges Unheil anrichtet. Der Leidtragende ist ein Geschäftsmann namens Max Fisher, ein Widerling vor dem Herrn, der in der ganzen Angelegenheit von der Frau, die er für seine Geliebte hält, gelinkt wird. Das ist, einerseits, eine der für Jason Starr so typischen Geschichten vom selbstverschuldeten Untergang eines männlichen Anti-Helden. Andererseits aber ist es auch ein ziemliches Durcheinander, das […] Von
Ekkehard Knörer
Mord und Ratschlag 04.12.2003 […] Erzählung verhindern. Mosaikstein um Mosaikstein wird eingefügt, es ergibt sich ein Bild, aber es bleiben Leerstellen. Leer bleibt, genauer gesagt, das Zentrum des Romans und darin liegt seine eigentliche Pointe. Die Lücke des Rätsels, das der Mensch sich bleiben muss, gerade da, wo er Staunen macht, sich und die anderen, will Swift nicht füllen. Das wird immer deutlicher gerade in der stockenden Annäherung […] weiß Gott nah beieinander.
Der größte Fehler, den Kirchhoff begeht, ist jedoch die gleich doppelte Verbeugung vor Charles Willeford, der in der Vorbemerkung als Inspiration des Werks aufgerufen wird. In Willefords "Miami Blues" erwischt es an der Stelle, an der hier der Reich-Ranicki-Verschnitt Louis Freytag so früh wie unglücklich aus dem Leben scheidet, einen Hare Krishna - und in gewisser Weise […] Von
Ekkehard Knörer
Mord und Ratschlag 21.06.2002 […] Eigenständigkeit zu verschaffen. Und auch in Deutschland entwickelt sich langsam, aber sicher eine Szene von Kriminalschriftstellern, die sich - wenigstens, ohne dass es für alle Beteiligten peinlich wird - zu den internationalen Vorbildern in Bezug setzen lassen. Nicht ohne Selbstbewusstsein hat etwa Horst Eckert - Träger des letztjährigen Glauser-Preises, der höchst dotierten deutschen Auszeichnung […] vielleicht ein wenig zu eng geknüpfte Geschichte um Drogen und Korruption, in die der Polizist Bruno Wegmann sich verstrickt. Eckerts Romane spielen stets innerhalb der Düsseldorfer Polizei, gewechselt wird von Buch zu Buch die Hauptfigur. Akribische Recherche und Authentizität der Milieus sind freilich Stärke wie Fluch seiner sehr umsichtig geplotteten, von der ersten bis zur letzten Zeile spannenden […] finden." Das lässt schlimme küchenpsychologische Quälereien erwarten, aber nichts da. Die Vatersuche ist motivisch eng mit dem "Fall", der fast keiner ist, verschlungen, mit psychologischen Erläuterungen wird man - da folgt Ani ganz dem amerikanischen Grundsatz "show, don't tell" - nicht behelligt. "Süden und der Straßenbahntrinker" ist kein großer Roman, nicht viel mehr als eine kompetente, spannende F […] Von
Ekkehard Knörer
Mord und Ratschlag 17.05.2002 […] schockierenden Ende.
Schon in diesem Erstling steckt der ganze Willeford: das Verbrechen findet auf einer psychologischen Ebene statt, der Täter macht sich die Finger nicht schmutzig, strukturell aber wird Russell Haxby zum Mörder, wie die Männer in vielen von Willefords späteren Romanen, die, habituell unfähig zur bürgerlichen Existenz, die Frauen, die sie lieben und hassen zugleich, umbringen. Der wahre […] moralische Maßstäbe rettungslos aus den Fugen geraten sind. Nicht zuletzt sind Willefords Romane daher Experimente mit der Identifikationslust des Lesers, der, ohne es zu merken, aufs Glatteis geführt wird und miterleben muss, wie der Held, den er eben noch mochte - ganz anders als all die bei aller Ambivalenz fast immer auf der richtigen Seite stehenden "tough guys" der klassischen amerikanischen Kr […] Zufall will es, dass Frenger an die als Prostituierte arbeitende Schwester des Opfers gerät, die wiederum von ihrem Bruder schwanger war und deshalb nun von ihrem Vater des Auftrags zum Mord bezichtigt wird: Freddy J. Frenger, Jr., schuldig und unschuldig zugleich, ist so, ehe er es sich versieht, der Hauptverdächtige. Der Rest des Buches ist ein so groteskes wie gewalttätiges Katz-und-Maus-Spiel zwischen […] Von
Ekkehard Knörer