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Rubrik: Mord und Ratschlag, Stichwort: Pulp - 7 Artikel
Mord und Ratschlag 17.12.2013 […] Wyatt ist in die Jahre gekommen. Der Freibeuter, der immer ein Ausbund an Nervenstärke, Effizienz und Selbstbeherrschung war, hat an Schnelligkeit und Scharfsinn eingebüßt, bei seinen Raubzügen springt immer weniger Geld heraus, die alten Freunde sind tot oder sitzen im Knast, und in Zeiten des elektronischen Geldflusses ist er mit seiner Vorliebe für "Geld, Juwelen und Gemälde" technologisch abgehängt […] Marseille gestählter Gangster, ein ebenbürtiger Gegner für Wyatt: intelligent, geschmeidig und mitleidlos, Typ "eiskalter Engel". Und dieses Mal hat Le Page nicht einmal Juwelen dabei, sondern den immer noch erklecklichen Rest der Beute, die er beim Überfall auf einen Boten der altehrwürdigen Londoner Bank Gwynn's ergattert hat und nun am anderen Ende der Welt losschlagen will: Schatzbriefe der Bank […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 07.02.2007 […] . Harvey hat, wie sich das für einen ordentlichen Kriminalromanautor gehört, mit Pulp und Western-Geschichten angefangen, aber er schreibt auch Gedichte und Theaterstücke. Nicht zu unrecht wird er immer wieder als Vorgänger und Vorbild des auch in England viel erfolgreicheren Ian Rankin bezeichnet. Und gerade wurde bekannt gegeben, dass er in diesem Jahr den Cartier Diamond Dagger fürs Lebenswerk erhält […] mitten hinein in einen neuen Fall, der den damaligen gleicht. Wieder verschwindet ein Mädchen. Shane Macdonald, inzwischen auf der Flucht, gerät in Verdacht. Die Frage, ob man einen wie ihn nicht für immer einsperren sollte, wird gestellt. Harvey ist es aber nicht um die abstrakte Diskussion solch heikler Probleme zu tun, sondern um die Darstellung der Zusammenhänge, in denen Menschen zu Unmenschen werden […] Von
Ekkehard Knörer
Mord und Ratschlag 04.12.2003 […] die Liebe. Die Liebe zu der Frau, die einen Mord begangen hat, ohne sagen zu können, wie ihr geschah. Denn Sarah Nash tötet ihren Mann in dem Moment, in dem er die Frau, mit der er sie betrog, auf immer verabschiedet hat. Eine Tat, die sich der naheliegenden Erklärung entzieht. "Irgendwas ist über dich gekommen."
Swift baut der Geschichte, die er erzählt, der Geschichte, an der ihn das Rätseln […] die Täterin aufzusuchen, im Gefängnis. Alle zwei Wochen fährt er hinaus, das erfahren wir bald, am Anfang will sie nichts wissen von ihm, glaubt nicht an jene Gewissheit, die ihn wiederkommen lässt, immer wieder, bis sie ihn doch akzeptiert, ihn und die Gewissheit, dass es Liebe sein muss, nichts anderes.
Eine amour fou, ohne Frage, und ein Begehren, dessen Erfüllung um acht Jahre aufgeschoben ist […] des Romans und darin liegt seine eigentliche Pointe. Die Lücke des Rätsels, das der Mensch sich bleiben muss, gerade da, wo er Staunen macht, sich und die anderen, will Swift nicht füllen. Das wird immer deutlicher gerade in der stockenden Annäherung des Erzählers an sich selbst und seinen sonst so geregelten Alltag. Zwischen dem Mann, den er kannte, und der blendenden Gewissheit einer verrückten Liebe […] Von
Ekkehard Knörer