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Suchwort: "Sein"
Rubrik: Mord und Ratschlag, Stichwort: Bürger, Jürgen - 4 Artikel
Mord und Ratschlag 09.10.2013 […] mit der Glock und allseits geliebter Bürgermeister von New York, ist gerade im Gefolge des Baseball-Zaren Michael J. Storm zum Vizepräsidenten gewählt worden und hat noch alle Hände voll zu tun. Denn sein Kompagnon erweist sich als präsidialer Fehltritt, und so muss Sidel nicht nur New York regieren und die Stadt vor den Schurken bewahren, sondern auch schneller als ihm lieb ist die nächste Karrierestufe […] man, dass auch für den Mob die größte Schwierigkeit darin besteht, die eigenen Leute vor ihrer Blödheit zu bewahren. Denn so gerissen, habgierig oder unverfroren die Kleinkriminellen von Boston auch sein mögen, sonderlich viel Verstand hat keiner von ihnen. Dafür zerbrechen sie sich seitenweise den Kopf darüber, ob sie für das Ding, das sie drehen wollen, "Eier oder Glück" brauchen. Oder die Leute hängen […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 23.10.2008 […] denn wir sind spät dran. Im Original ist "Citizen Sidel" - gerade noch so - schon im letzten Jahrtausend erschienen, 1999, um genau zu sein. Es ist auch der zehnte Band bereits der Saga um Isaac Sidel, die Jerome Charyn lange vorher schon, 1974, um genau zu sein, zu schreiben begann, der Titel des ersten Romans, auch bei Rotbuch erhältlich: "Blue Eyes".
Jetzt, inzwischen, bzw. erst einmal, 1999, […] der Demokraten. Und raus geht's gleich wieder, denn Sidel hat viel, alle Hände voll, mehr als genug zu tun. Die Glock, mit der er schießt, wann es ihm passt, hat Sidel noch immer dabei, die Glock, die sein Markenzeichen ist und auch Insignie seiner Vigilante-haften Unbezähmbarkeit durch alle Institutionen auf dieser Erde.
Einen Mordfall, bei dem sich, wie man im Lauf der Erzählerung erfährt, alles anders […] überhaupt all den Namen uns Straßen ist das so eine Sache. Zwar deuten sie bei Charyn auf den ersten Blick überdeutlich fast auf unsere Wirklichkeit, ohne deshalb aber je verlässliche Anhaltspunkte zu sein. Aus Literatur gespeiste Namen und Halluzinationen funken, die Realität überlagernd, konterkarierend, verdoppelnd dazwischen, nicht nur in dieser ganzen Elizabeth-Street-Moldavanka-Geschichte, sonder […] Von
Ekkehard Knörer
Mord und Ratschlag 09.11.2007 […] ts, Regeln, auf deren Einhaltung Driver mit allem Nachdruck besteht. Wer eine Abmachung nicht einzuhalten bereit ist, bekommt seinen Zorn zu spüren und sein Zorn ist das letzte, was er je spüren wird.
"Driver" ist ein Buch, das die Kunst, die sein Autor aufwendet, nicht ausstellt. Einerseits der virtuose Nachbau von klassischer Noir-Literatur. Immerhin dies, dass es sich um eine Mimikry als Hommage […] Sie nennen ihn "Driver", denn das Fahren ist sein Geschäft. Ein Geschäft mit zwei Seiten. Driver ist einer der besten Stuntman-Fahrer in Hollywood. Für die entsprechenden Summen steht er aber auch denen zur Verfügung, die für ihre krummen Dinger einen virtuosen Fluchtfahrer brauchen. Driver ist ein Profi, den an den Jobs nur interessiert, was ihn selbst angeht. Er bringt die Verbrecher zum Ort ihrer […] Überwältigungsliteratur, ein Werk, das vielmehr durch Klarheit berauscht.
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Berauschen kann man sich auch an Heinrich Steinfests Romanen, die mal für mal der Kriminalliteratur vor Augen führen, was sie sein könnte, wenn sie sich traute, wie Steinfest es tut, die Regeln des Genres über den Haufen zu werfen, um aus dem Haufen dann etwas sehr Eigenes und interessanterweise doch immer Kriminalliteraturähnliches […] Von
Ekkehard Knörer