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Rubrik: Literarischer Rettungsschirm für Europa - 9 Artikel
Literarischer Rettungsschirm für Europa 24.09.2012 […] hatten, in dieser erbärmlichen turbo-katholischen, nationalistischen Autokratie, aber, hey, wir hatten unseren Staat! Weder damals noch heute begriff ich, welchen Wert ein Staat an sich haben soll, also ging mir auch das am Arsch vorbei. Das kommt möglicherweise daher, dass ich das ungetaufte Kind eines slowenischen Jugo-Offiziers bin, der sich bei Kriegsbeginn in seine Republik absetzte, und einer […] nicht ganz zu Unrecht, die Satellitenschüsseln hätten die UdSSR gestürzt) und die Hyperinflation der Spektakel, denen wir tagtäglich ausgesetzt waren, erhielt endlich auch ihre popkulturelle Gestalt. Also, im Rahmen, oder besser im Kern, einer ähnlich geschaffenen großen Geschichte - jener damals absolut dominanten Geschichte der Reintegration und Homogenisierung der "kroatischen nationalen Identität […] Von
Marko Pogacìar
Literarischer Rettungsschirm für Europa 23.09.2012 […] Flur entlang, die vorletzte Tür rechts. Das heißt, ich schicke ihn geradewegs zum Chefarzt. Er glaubt mir. Marschiert also los. Und tschüss, auf Nimmerwiedersehen. Hat wohl das Raumschiff verlassen können ... Als ich entlassen wurde, haben alle geweint. Vor Glück und Freude. Komm ich also aus der Klapse raus und stehe an der Haltestelle. Warte auf die Straßenbahn. Neben mir eine junge Frau. Ich will sie […] keuchte. Aber Russen geben so schnell nicht auf, nicht wahr? Insbesondere die Deutschrussen. Ihnen ist es schnurz, wo sie sterben sollen - ob bei Moskau, bei Stalingrad, bei Berlin oder bei Leipzig. Also hast du weiter und weiter gelesen. Bis dir klar wurde, dass Straßenpoesie wohl bessere Orte kennt als Leipzig.
2. Fatalismus als treibende Kraft der Dichtung
Das Hungern hast du dir angewöhnt. Schon […] schriebst du einmal: "Zigaretten unterdrücken den Gedanken ans Essen wie Pornos den Gedanken an echte Liebe". Das Hungergefühl legte sich am dritten Tag. Am sechsten Tag packte dich ein furchtbarer Durst. Also fuhrst du vom schneebedeckten Außenbezirk zu einem anderen, nicht weniger treuen Freund. Und: ein Liter Wodka für zwei. Auf leeren Magen haute es einen schon nach dem ersten Stamper um. Oder waren etwa […] Von
Anatolij Grinvald
Literarischer Rettungsschirm für Europa 20.09.2012 […] als ein Sarde, der in die Welt gezogen ist, mit dieser dunklen, ledrigen Haut eines stolzen und ein bisschen großspurigen Indianers, mit allen Schwächen und Unsicherheiten aller Rothäute der Welt. Was also hat Europa mit mir zu tun?
Eine ganze Menge, denn Europa ist, glaube ich, was wir sein wollen, wir alle, die wir in den letzten vierzig Jahren geboren wurden und aufgewachsen sind mit Erasmus, den […] Schriftsteller mit mehr oder weniger lauter Stimme, wir können in unseren Erzählungen und auf den Festivals, wo wir zu Gast sind, nur immer wieder unsere kleinen, unsicheren Wahrheiten vorbringen. Wäre ich also in der Nachkriegszeit Schriftsteller gewesen und hätte etwas über die Lage Europas schreiben sollen, dann hätte ich gesagt, dass niemand die Deutschen anrühren soll. Dass nur ja niemand denken soll […] Von
Flavio Soriga
Literarischer Rettungsschirm für Europa 17.09.2012 […] zu seinem Aufsatz zu gratulieren und ihm viel Glück für den Wettbewerb zu wünschen.
Er bedankte sich für das Lob, war aber nicht sehr optimistisch, was eine Auszeichnung anbetraf: "die dort oben", also die Bürokraten im Kulturministerium und in der Auswahlkommission, würden schon dafür sorgen, dass die Preise an Bekannte gingen.
Ich zog es vor, keinen weiteren Kommentar dazu abzugeben.
Was hätte […] einmal nicht einfach ist, wenn man in der ärmsten und korruptesten Region Europas lebt? Dass seine Generationsgenossen aus Polen, Tschechien, Ungarn oder der Slowakei, aber auch Rumänien und Bulgarien - also fast Balkan - in einem Europa leben, in das er, den Sieg im Aufsatzwettbewerb vorausgesetzt, für eine Woche hineinschnuppern dürfte?
Kreshniks Geschichte erinnert mich an meine eigene. Ich war ungefähr […] Von
Beqë Cufaj