Artikel
Suchwort: "Immer"
Rubrik: Im Kino, Stichwort: Spielberg, Steven - 16 Artikel - Seite 1 von 2
Im Kino 08.12.2021 […] nicht unbedingt im Guten. Lexi hat zwischenzeitlich ein Kind mit einem anderen Mann bekommen, das ihr aber weggenommen wurde. Auf die von Mikey geschickt getriggerte Aussicht, die auf dem Papier noch immer bestehende Ehe wiederzubeleben, lässt sie sich wohl nicht zuletzt in der Hoffnung ein, durch eine funktionierende Beziehung das entzogene Sorgerecht zurückzuerlangen. Aber Mikey verfolgt völlig andere […] egomanischen, narzisstischen Manipulateurs nimmt sich Sean Baker 130 Minuten Zeit und überspannt damit den Bogen mitunter ein wenig. Mikey ist von Anfang an als der dampfplaudernde, rücksichtslose und immer etwas lächerliche Aufschneider erkennbar, als den Baker ihn zu enttarnen sucht. Was wir sehen, ist eher die Chronik des absehbaren Scheiterns eines durch und durch toxischen Protagonisten als eine echte […] Figurenentwicklung. Ein gelungener Film ist "Red Rocket", als eine böse Komödie betrachtet, aber dennoch.
Das liegt vor allem an zweierlei. Zunächst einmal lässt Baker in der Zeichnung seiner Nebenfiguren immer wieder echte Zärtlichkeit durchblitzen. Die wohl wider besseres Wissens erneut auf Mikey hereinfallende Lexi, die verschrobene Lil, der vom vermeintlichen Glanz des Pornostars geblendete und ziemlich […] Von
Michael Kienzl, Jochen Werner
Im Kino 04.04.2018 […] Zukunft"-DeLorean - so sieht das aus, wenn meine Generation (ich bin Jahrgang 1978) bis ins Rentenalter nicht erwachsen wird und nachfolgende Generationen den bereitgestellten ästhetischen Fundus einfach immer wieder aufs Neue plündern. Ach du liebe Zeit.
Diese OASIS ist das Werk eines liebenswert schrulligen Nerds (Mark Rylance, ohne den kaum noch ein Spielberg-Film auskommt), der eigentlich nur spielen […] unter behutsamer Wahrung authentischer Anmutung so zurechtgebogen werden, dass der Traum vom begehbaren Film zum Greifen nah scheint: Hier schließt Spielberg, in dessen Kino Experiment und Kommerz sich immer schon die Hand gereicht haben, tatsächlich an alte Glanzleistungen an und findet im Recycling des Fundus überlieferter Bildarchive noch einmal eine neue Strategie durch totale Anverwandlung. Man darf […] dann findet dieser Kampf um die (virtuelle) Welt einerseits in einer Art "Herr der Ringe"-Simulationsscharmützel statt, andererseits aber insofern in der Realität, als die Kids sich mit ihren Brillen immer noch im konkreten Raum bewegen. Wenn also diverse Kids mit Sichtblende auf der Straße stehen und sich wunder was gegen imaginäre Feinde abmühen, kommt man nicht umhin, dabei an die Auseinandersetzungen […] Von
Katrin Doerksen, Thomas Groh
Im Kino 18.12.2013 […] Der Film, heißt es dann, verschreibe sich ebenfalls der Suche nach dem Mysterium der weiblichen Lust und lande dadurch bei einer fragwürdigen Essentialisierung derselben; wodurch wiederum, wie auch immer das theoretisch gefasst werden könnte, weibliche Subjektivität negiert würde. Mir leuchtet schon der Anfang der Argumentationskette nicht ein: Wie kommt Dargis, wie kommt beispielsweise auch Julie Maroh […] Masseurin, Therapeutin, Fernseharchivar oder als Lyrikerin. Über letztere macht sich "Enough Said" in leiser, mitunter aber trotzdem unangenehmer Weise lustig, davon abgesehen findet der Film eigentlich immer das richtige Verhältnis zu seinen Figuren: einfühlsam, doch unapologetisch. Vom Stoff (und vom vergeigten Soundtrack) her neigen sich Abgleitflächen ins süßlich Menschelnde, dennoch hält der Film konstant […] Von
Lukas Foerster, Nikolaus Perneczky
Im Kino 26.05.2013 […] klären, was die Wirkung der Liebesgeschichte von Adèle und Emma über den Zustand des Weltkinos sagt und den von dessen immer noch hellstem Schaufenster, dem Festival an der Côte d'Azur. Denn die klassischen Cannes-Filme, die "Taxi Driver", "Pulp Fiction", "Dancer In The Dark" sind immer schwerer zu finden, weil Hollywood sich auf Entertainment-Branding konzentriert, weil es dem unabhängigen Kino an Ideen […] eher recht funktioniert. Die Macher von Cannes dagegen vertrauen weiter auf die alten Kanäle: Europäisches Autorenkino und US-Independent-Kino. Und da die besten, die von beidem übriggeblieben sind, immer noch am liebsten nach Cannes fahren - dieses Jahr etwa die Coen-Brüder, Roman Polanski, Jim Jarmusch, François Ozon -, deshalb funktioniert auch das bislang mal noch ganz gut, mal schon nur noch leidlich […] Von
Lutz Meier
Im Kino 30.01.2013 […] Wortmeldung, die aus den kleinteiligen Verfahrensfragen aussteigt und das Register wechselt, sich mal ins Grundsätzliche der politischen Moral vorwagt, mal ins Anekdotische ausweicht und jedenfalls immer das letzte Wort behält.
Diese Kommunikationskunst ist das, was den Film an Lincoln mit ziemlicher Ausschließlichkeit interessiert. Der Bürgerkrieg dringt nur zweimal kurz, eben einmal am Anfang und […] klebt ihnen Bärte an, legt ihnen kluge Sätze über republikanische Ideale in den Mund und macht sie zu Gründungsvätern. Wenn man sich diese Differenz vor Augen führt, sieht man, was die Amerikaner noch immer an Spielberg und der Filmindustrie, für die er wie kein zweiter steht, haben, an einer Industrie, der es immerhin gelingt, aus einem zweieinhalbstündigen, äußerst dialoglastigen politischen procedural […] Von
Lukas Foerster, Thomas Groh
Im Kino 02.11.2011 […] Doch damit nicht genug, je weiter sich die Kamera vom Gegenstand entfernt, umso klarer wird: Das Geld ist kein Geld, sondern der Grund eines Swimming Pools, der sich seinerseits - die Kamera fährt immer weiter - auf dem Dach eines Hochhauses befindet, mitten in der City von New York, umringt, wie die Kamera am Ende ihrer langen Fahrt in der Totalen einer urbanen Postkarte zeigt, von zahllosen weiteren […] in Shaws Penthouse-Festung auf eigene Faust nach dem Verbleib der Millionenpakete umzusehen.
"Aushilfsgangster" ist in der ersten Hälfte am stärksten und zeigt, wie präzise das amerikanische Kino immer noch Zeitgeschehen ins Bild setzen kann. Der Film beginnt als räumliche und figurative Verdichtung der Finanzkrise so konzentriert und ökonomisch wie einige der Qualitätsfernsehserien der letzten Jahre […] Von
Lukas Foerster, Thomas Groh
Im Kino 26.10.2011 […] zeitgeschichtlichen Ereignissen und politischen Diskursen ausgerichteten Hefte aus den dreißiger oder fünfziger Jahren. Eskapismus war, das legt schon der Blick auf die Titel seiner Filmografie nahe, immer schon eine grundlegende Antriebskraft des Spielberg-Kinos; "Die Abenteuer von Tim und Struppi" ist nun, wie vorher mindestens auch "Hook", "Jurassic Park" und zuletzt "Indiana Jones und das Königreich […] weiten Wege gehen. Oft genügt es, im Multiplex nicht den größten, sondern einen der kleineren Säle zu betreten, wo sich, inmitten des Genresystems des populären Films, allem Kulturpessimimus zum Trotz, immer noch eine erstaunliche Vielfalt an Erfahrungsformen verbirgt, von der Welthaltigkeit und diskursiven Offenheit zeitgenössischer amerikanischer Komödien bis zu den energisiegeladenen cheap thrills des […] melancholischen "The Mechanic", dem anderen Statham-Auftragskillerstreifen von 2011; gemeinsam formulieren die beiden Filme einen überzeugenden Einwand gegen den dominanten 3D-Multiplex-Bombast). Immer wieder finden sich Momente von großartiger Konsequenz: Wenn zum Beispiel ein Kleinwagenfahrer zur Strecke gebracht werden soll, lässt der Film ihn einfach frontal in einen Laster krachen; allein in […] Von
Lukas Foerster
Im Kino 03.08.2011 […] Mit 50 Millionen Dollar Produktionsbudget stellt dieser Zeitkapsel-Film eine für Blockbusterverhältnisse geradezu lachhaft günstige Produktion dar. Üblich wäre das drei- bis vierfache, verbunden mit immer enormeren und weitreichenderen Aufwendungen, um Rentabilität zu gewährleisten. In seinem erinnerungsökonomischen Manöver, an die einstige Speerspitze des Unterhaltungskinos anzuschließen, nähert sich […] günstig produzierbaren Filmsegment an, sondern macht zugleich die auf vielen Ebenen prekäre Situation des heutigen Blockbusterkinos kenntlich.
Thomas Groh
***
Die Haare licht, die Brille hässlich und immer Farbe an den Händen: Dean, sechs Jahre später. Und Cindy: Aus ihren Ärztin-Träumen wurde nichts, in passiv-aggressiver Weise verschließt sie sich Deans recht verzweifeltem Versuch, zu retten, was nicht […] Von
Thomas Groh, Ekkehard Knörer
Im Kino 29.06.2011 […] sind klar voneinander geschieden. Ein Raumfilm, in dem der Mann Architekt ist und in dem Bauten von Le Corbusier mehr als nur den Hintergrund abgeben für das, was geschieht. Menschen zeigt der Film immer als Menschen im Raum. Nicht dass die Räume die Menschen erklären, nicht dass der Mensch im Raum je ganz zuhause wäre, dennoch: Erklärung ist eher in den Räumen zu suchen als in expliziter Figurenpsychologie […] Medizinerin, tätig in Forschung und Lehre. Als einmal in der Vorlesung ein Handy das Geräusch einer singenden Säge als Klingelton macht, lacht sie (lacht Sandra Hüller, ohnehin toll, wie eigentlich immer) laut auf in einer Weise, die wie vieles andere deutlich sagt: Sie ist keine unglückliche Frau, sie fühlt sich keineswegs unwohl in ihrer Haut. Sie lacht, wenn ihr nach Lachen ist. Sie liebt ihren Mann […] Prinzip korrekt und jedenfalls sehr viel schöner beschrieben. Nämlich, in der deutschen Übersetzung von Hermann Diels, so:
Folgendes Gleichnis und Abbild der eben erwähnten Erscheinung
Schwebt uns immer vor Augen und drängt sich täglich dem Blick auf.
Laß in ein dunkeles Zimmer einmal die Strahlen der Sonne
Fallen durch irgendein Loch und betrachte dann näher den Lichtstrahl:
Du wirst dann in dem […] Von
Lukas Foerster, Ekkehard Knörer