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Rubrik: Im Kino, Stichwort: Filmindustrie - 24 Artikel - Seite 1 von 2
Im Kino 10.09.2014 […] rin, der im Alter von 50 Jahren dramatisch die Rollen ausgehen. Ihre aktuelle Obsession: Ein Remake jenes Films, in dem einst ihre mittlerweile verstorbene Mutter, die sie in ihren Tagträumen noch immer heimsucht, reüssierte, mit ihr selbst in der Rolle der damals deutlich jüngeren Mutter. Dann ein Kinderstar (Evan Bird), der sämtliche Allüren und Großkotzigkeiten des Betriebs bereits vorbildlich […] wohl nicht nur aus Budgetgründen - konsequent ausspart. Vielmehr interessiert er sich für das, was am anderen Ende herauskommt: Einen eigenen Film fährt "Maps to the Stars", was Exkremente betrifft. Immer wieder geht es um Fürze und um Scheiße, die der Film, sofern ihre Provenienz aus einem Star-Anus tatsächlich beglaubigt ist, in einer zumindest auf Dialogebene bizarren Szene in den Rang eines veritablen […] Geborgenheit des Einzelnen im gesellschaftlichen Netz nichts wissen will, ihm aber alles gesellschaftliche Elend ohne weiteres zumutet. Vielleicht liegt in dieser Bildpolitik auch einfach der Horror davor, immer nur auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, keine Brücke zum anderen mehr aufbauen zu können, den Anderen nicht mehr erkennen zu können, vom Anderen nicht mehr erkannt zu werden, Zweisamkeit nicht mehr […] Von
Thomas Groh, Nikolaus Perneczky
Im Kino 21.05.2014 […] Mit so viel Schmackes haben wir Hollywood auch noch nicht untergehen sehen. Da haut Mia Wasikowska immer und immer wieder die Preisstatuette auf den Kopf von Julianne Moore, bis die 12.000-Dollar-Couchgarnitur ihrer Hollywood-Hills-Villa auch wirklich gänzlich mit Blut ruiniert ist. Julianne Moore ist in dem Film der leicht abgetakelte Star Havana Segrand, und die junge Agatha, die von Wasikowska […] haben, um das hierhin zu locken, was von der alten Welt noch übrig ist: Die Altmeister, die Stars und die Hoffnung, dass der ganze Glanz nicht von der Qualität der Filme abhängt, sondern immer schon und für immer da ist.
Was die Transformation Hollywoods hauptsächlich übrig ließ, monströse Filme, die wie Konzerne funktionieren und nicht mehr wie Kunstwerke, die hunderte Millionen kosten und auch nach […] Geld nicht zurück. Im Gegenteil: Umso heftiger spüren gerade die Kunstkino-Macher nun, wie sich die Sehnsüchte und das Konsumverhaltens eines Publikums verschoben haben, für das alle Filme praktisch immer verfügbar sind - darunter eben auch die Besten. Daher muss das Publikum heute von einem neuen Film erwarten, dass er dem Vorhandenen etwas Ungesehenes hinzufügt. Das Neue steht im permanenten Wettbewerb […] Von
Lutz Meier
Im Kino 30.04.2014 […] einziger Figur wird ihr wenigstens ein Hauch von Reflexionsvermögen zugemutet: "Selfish people live longer". Cameron Diaz wiederum bekommt nicht allzu viel Interessantes zu tun, ist aber trotzdem wie immer eine Wucht. Mit ihrer stets ein wenig prollig anmutenden, durch allen Hollywood-Glamour nicht ganz gebändigte, kommodifizierte Lebendigkeit hat sie schon viele schlechte Filme gerettet; und diesen - […] so ausführlich, und durchaus glaubwürdig, performiert hatte, auf eindrucksvolle Weise. Genüsslich zelebriert der Film, oft in Großaufnahmen ihrer erstaunlich plastischen Mimik, der die Gesichtszüge immer noch ein wenig weiter entgleisen, einen Hausfrauennervenzusammenbruch nach dem anderen, und gönnt ihr sogar einige Szenen exzessiver Körperkomik (ansonsten beschränkt sich der Humor leider auf Körp […] Von
Lukas Foerster, Thomas Groh
Im Kino 20.11.2013 […] Zugängliches beschreibt, sondern als etwas, das sich erst nach und nach und immer wieder neu zusammensetzt; zum einen aus der Erinnerung an Routinen, an Alltag - die Seefahrerflaggen vor dem Haus, die Boote am Horizont, Mahlzeiten, Kleidungsstücke; zum anderen aus Erinnerungen an das, was sich vom Alltag abhebt, für immer aus ihm herausstechen wird: die Reise in die Großstadt, nach Tokio (der Blick […] Sacher-Masochs kalte Venus als Rachegöttin in die Welt zurückgekehrt, um einem eingebildeten Jungregisseur eine Lektion zu erteilen? Alles bleibt in der Schwebe. Immer schneller dreht sich das Rollenkarussell zwischen Vanda und Thomas, immer übermütiger gleiten die beiden in verschiedene Szenen und Situationen. Ein schnell übergestreiftes Jackett, eine strenge Brille - schon erscheint Vanda als Psyc […] Jeden Tag werden die Seefahrerflaggen gehisst, jeden Tag geht der Blick raus aufs Meer, auf dem die großen Industriedampfer unterwegs sind, sich horizontal über die Leinwand schieben, sich dabei in immer neue Muster fügen.
Lukas Foerster
Der Mohnblumenberg - Japan 2011 - Originaltitel: Kokurikozaka kara - Regie: Goro Miyazaki - Laufzeit: 91 Minuten.
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Roman Polanski macht wieder Theater: nach […] Von
Lukas Foerster, Elena Meilicke
Im Kino 31.10.2013 […] ungebremste Fabulierfreude: Bizarre Fabelwesen prügeln sich in knallbunten Fantasiewelten um esoterische kristalline oder, im neuen Film, ätherische Substanzen; auf dem Spiel steht selbstverständlich immer das Überleben des ganzen Universums.
Der erste Film litt noch ein wenig unter dem Missverhältnis zwischen dem leichtfüßigen Drehbuch und der eher wuchtigen Regie des Shakespeare-gestählten Kenneth […] vor allem anderen die Besetzung. Das Marvel-Universum hat sein eigenes Starsystem, eine ganze Reihe von Schauspielerinnen und Schauspielern haben langfristige Verträge mit dem Studio und schauen, immer im selben Kostüm, in diversen Filmen vorbei, oft nur für eine kurze Stippvisite; das schafft eine angenehme Vertrautheit. Chris Hemsworth, der zuletzt auch als Formel-1-Charmeur James Hunt in Ron Howards […] der visuellen Qualitäten des einstmals zentralen Orts der Daten- und Informationsspeicherung und -verarbeitung, des Großraumbüros mit seinen endlosen Aktenschränken und -bergen, in das sich der Film immer dann vor der Menschensinnen entzogenen Realität flüchtet, wenn er etwas allegorisch zum Ausdruck bringen will.
Kurz: "Inside WikiLeaks", der Film über Aufstieg und Fall der Whistleblower-Plattform […] Von
Lukas Foerster, Thomas Groh
Im Kino 14.03.2013 […] kleine Abschweifungen von einer zwar (auf immer wieder sehr lustige Weise) komödiantisch aufbereiteten, aber doch konzentrierten und durchaus tiefgreifenden Beziehungsstudie, die die langsam in Alltagszwängen erstickende Ehe von Paul und Debbie in ihrem scheinbar - und natürlich nur scheinbar, denn schlussendlich ist dies, wie jeder Film Judd Apatows, noch immer eine amerikanische Kinokomödie - unaufhaltsamen […]
Immer Ärger mit der neuen, vierten Regiearbeit von Judd Apatow gibt es nur in der deutschen Fassung. Der Originaltitel "This Is 40" ist knapper, lakonischer, konzentrierter. Wie der Film selbst. Gut, knapp ist er mit seinen 140 Minuten Spielzeit eher nicht, und man mag ihn sogar stellenweise als ein wenig überlang empfinden. Der Blick aber, den der schon in seinem Debüt "The 40-Year Old Virgin" zu […] zu epischen Spielzeiten neigende Apatow auf seine Protagonisten wirft, ist seit "Beim ersten Mal", an den "Immer Ärger mit 40" direkt anknüpft, spürbar durchdringender geworden. Erwachsener, wenn man so will.
Was man von den Protagonisten des Apatow-Universums nicht unbedingt behaupten kann, oder jedenfalls: nicht freiwillig sind sie erwachsen geworden. Interessant ist es, dass die eigentlichen Ha […] Von
Lukas Foerster, Jochen Werner
Im Kino 30.01.2013 […] Wortmeldung, die aus den kleinteiligen Verfahrensfragen aussteigt und das Register wechselt, sich mal ins Grundsätzliche der politischen Moral vorwagt, mal ins Anekdotische ausweicht und jedenfalls immer das letzte Wort behält.
Diese Kommunikationskunst ist das, was den Film an Lincoln mit ziemlicher Ausschließlichkeit interessiert. Der Bürgerkrieg dringt nur zweimal kurz, eben einmal am Anfang und […] klebt ihnen Bärte an, legt ihnen kluge Sätze über republikanische Ideale in den Mund und macht sie zu Gründungsvätern. Wenn man sich diese Differenz vor Augen führt, sieht man, was die Amerikaner noch immer an Spielberg und der Filmindustrie, für die er wie kein zweiter steht, haben, an einer Industrie, der es immerhin gelingt, aus einem zweieinhalbstündigen, äußerst dialoglastigen politischen procedural […] Von
Lukas Foerster, Thomas Groh
Im Kino 23.08.2012 […] auch über weite Strecken.
Kurz: Auf der Texturebene ist "Total Recall" - unter Verzicht auf neumodischen 3D-Krempel - eine Art bewegtes Coffee-Table-Book für jene Sorte Science-Fiction-Fans ab, die immer schon die Cover von Science-Fiction-Bücher schöner fanden als die Geschichten an sich. Auf der Strecke bleibt darüber die Ambivalenz des Gezeigten, die Verhoevens Film noch auszeichnete: Wiseman hievt […] Fetischstrukturen, die das kommezielle Kino Hongkongs mindestens so fest im Griff haben wie das aus Hollywood oder Bollywood.
Ah Tao (Deannie Yip) war ihr Leben lang eine "amah", ein Dienstmädchen, immer bei derselben Familie, die inzwischen weitgehend nach Amerika übergesiedelt ist; zuletzt organisierte sie den Haushalt von Roger (Andy Lau), dem Sohn ihrer langjährigen Chefin. Als sie nach einem S […] Meisterregisseur Yasujiro Ozu - Film geprägt von unwillkürlichen Tonlagenwechseln, kippt von einer Szene in die andere vom Melodrama in die Komödie und wieder zurück. Das Leben ist nicht statisch, sondern immer im Fluss, im Alter sieht man das nicht mehr auf den ersten Blick, man muss genauer hinschauen. Das "simple life" des Titels, das man vorher zuerst Ah Tao, dann Roger zuzuschreiben geneigt ist, entpuppt […] Von
Lukas Foerster, Thomas Groh
Im Kino 18.04.2012 […] entwickeln diese immer neu und doch immer wieder ähnlich gestaffelten, von einem eklektischen Soundtrack unterlegten Kaskaden aus mal rosig-natürlicher, mal blass gepuderter nackter Haut, süßlich-melancholischer Gefühlsschwere und morscher, insektenbefallener Kitschdeko, einen Sog, der einen mitreißt, in den man sich auch einmal wie ziellos dahintreiben lassen kann, der einen dann aber doch immer wieder mit […] diesen einen Gewaltakt, der metonymisch steht für die strukturelle Gewalt von Prostitution, eine Gewalt, die kein Vertrauen zulässt, er nähert sich diesen Schnitten durch die Wange mehrmals an, weicht immer wieder vor ihnen zurück, verdrängt sie, nur um sie als Verdrängte um so unnachgiebiger wiederkehren zu lassen.
Bertrand Bonellos "Haus der Sünde" ist ein Film über ein Luxusbordell an der Schwelle […] Bordells driften sie hinein und heraus wie Unbeteiligte, kaum einmal werden sie einzeln von der Kamera fokussiert, schon gar nicht nach ihrer Motivation befragt, sie werden wie Umwelt genommen, denn immer dann, wenn die Frauen sie wie Menschen, wie ihresgleichen, nehmen, wird es gefährlich. Eine Welt, in der Nacktheit (und in "Haus der Sünde" wimmelt es von nackten Frauen) das Gegenteil von Freiheit […] Von
Lukas Foerster, Thomas Groh
Im Kino 07.03.2012 […] Eyvah", der Nachfolger "Eyyvah Eyvah 2" oder "Berlin Kaplan?" (der neueste Film des Teams, der noch immer in mindestens einem Berliner Kino zu sehen ist) es tun.
Deren Qualität hat "Sen Kimsin?" nicht, dazu sind sowohl seine Geschichte, als auch seine Bilder zu eng gestrickt, dazu weiß der Film immer etwas zu schnell Bescheid darüber, was die Aufgabe und die Wesensart seines Personals ist. Eine schöne […] lange auf, es geht dann eher um Tekin selbst. Der Hauptdarsteller Tolga Çevik ist ein Körperkomiker, kein Tollpatsch im engeren Sinne, eher ein verhinderter Meister der Selbstinszenierung, der sich in immer neue Posen zu werfen versucht und dabei nicht an Unvermögen, sondern an übersteigertem Ehrgeiz, an einer inneren Ungeduld scheitert. Wenn er sich wie eine Cartoonfigur unter einem tief hängenden Balken […] Von
Lukas Foerster, Thomas Groh