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Rubrik: Im Kino, Stichwort: Allen, Woody - 19 Artikel - Seite 1 von 2
Im Kino 03.04.2014 […] wenden. Es wird dadurch ganz grundlegend unmöglich, den Film auf irgendeine Haltung oder Aussage festzunageln (in der Hinsicht ist er wirklich schlüpfrig), und gerade das bringt einen beim Zusehen immer wieder in die Zwickmühle, stiftet tiefes Unbehagen.
Elena Meilicke
Nymphomaniac Vol.2 - Dänemark 2013 - Regie: Lars von Trier - Darsteller: Charlotte Gainsbourg, Shia LaBeouf, Jamie Bell, Connie Nielsen […] der andere ein wegen Alkoholmissbrauchs mit Todesfolge verurteilter Ex-Knacki (Christian Bale) ist. Es geht um Schulden, Schuld und Sühne - schließlich auch um Rache, die in God's Own Country noch immer mit dem Gewehr geübt wird, um den Willen, einen Knast nie wieder von innen zu sehen, auch wenn es schließlich unausweichlich scheint. Existenzialistischer Pulp ganz ohne Augenzwinkern, von Regisseur […] Von
Thomas Groh, Elena Meilicke
Im Kino 16.01.2014 […] dem Film des "Torture Porn" vor - das ist in manchen brutalen Szenen tatsächlich nicht von der Hand zu weisen), mischt sich auch eine Mikro-Geschichte: Immer wieder beobachtet McQueen in kleinen Erzählepisoden, was Sklaverei den Sklaven antut. Immer wieder stößt man auf klirrende Momente der Entsolidarisierung, auf Inseln im narrativen Fluss, die den Streitgesprächen unter den Versklavten gewidmet sind […] skurrile Welt und die noch etwas skurrileren Typen, die diese Welt bevölkern, mit dem Blick des Coen-Kinos durchaus verwandt ist: Es bleibt schon immer ein Blick von außen, und den Verdacht, dass da außerdem von oben herab geblickt wird, wird man nicht immer ganz los. Was "Nebraska" angenehm von diesem benachbarten Projekt abhebt: Paynes Blick ist nicht einfach nur weniger zynisch, sondern vor allem […] nen - "12 Years a Slave" ist von allen derjenige mit den auffallendsten Zugeständisse ans Erzählkino. Als piktoriale Meditation über einen Zustand funktioniert er nur in Auszügen (so sucht McQueen immer wieder fast schon nostalgisch anmutende Bilder und rhythmisiert seinen Film mit oft nahezu abstrakten Inserts). Man kann sicherlich problematisieren, dass "12 Years a Slave" sich damit der vornehmlich […] Von
Lukas Foerster, Thomas Groh
Im Kino 16.05.2012 […] Film privilegiert die Montage innerhalb der Einstellung über den Filmschnitt. Immer wieder lässt er zum Beispiel eine Trennwand, oder eine Tür im Zentrum des Bildes stehen anstatt seinen Figuren zu folgen. Die Liebe organisiert sich dann um diesen Widerstand herum.
Eigentlich kaum zu glauben, dass Emmanuel Mouret noch immer höchstens ein Geheimtipp ist: Schon sechs spielerische Langfilme über die ( […] über ihren Ex hinweg zu kommen; oder die Frau fortgeschrittenen Alters, die ihren Ehemann liebt, aber sich von ihm trennen will, weil sie ihre Libido nicht mehr unterdrücken kann.
Es kommt dann aber immer dazwischen: der menschliche Eigensinn als semantische Volte der Verzögerung. Die Freundin schlägt das großzügige Angebot aus, eben weil es ihrer eigenen Wunschphantasie perfekt entspricht; die leic […] also, das populäre Formen gleichzeitig perfekt emuliert und durchreflektiert; an ein Kino, das manchen als ein konservativer Verrat an der nouvelle vague erscheint, das aber doch nur mit deren schon immer fragwürdigen Aufbruchsrhetorik bricht. Weil es um die Komplexität nicht nur der Liebe, sondern auch der Ästhetik weiß. Ist der erste Satz gesprochen, der erste Blick gewechselt, kann eine Beziehung […] Von
Lukas Foerster, Jochen Werner
Im Kino 17.08.2011 […] Gil und gibt den üblichen Allen-Standin auf deutlich unübliche Art. Was daran liegt, dass Wilson, wie so ganz anders auch Allen, kein Schauspieler ist, sondern in jeder Rolle so ziemlich derselbe. Immer ein wenig in Verzug im Verstehen der Welt. Verletzlich. Sprechend in gaumig-herauskauendem Singsang. (Er gehört zu den Schauspielern, die man gar nicht synchronisieren kann. Wie er spricht, ist so zentral […] draufgeschraubt aus. In Wahrheit ist "Midnight in Paris" ein reines Nostalgiestück, ein recht lahmes dazu. Ein Regisseur, der sich schon lang nicht mehr für die Gegenwart interessiert - und ja sowieso immer nur an sehr speziellen Ausschnitten aus ihr interessiert war -, gibt hier den Restverstand dran und träumt sich in eine Vergangenheit, an der auch nichts stimmt, auf und davon.
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Crazy, Stupid […] vor dessen Noch-Ehefrau attackiert. Die Noch-Ehefrau, die eigentlich gerne den Ehemann wiederhätte. Der Ehemann, der sich mit Hilfe des Schönlings zum Womanizer entwickelt. Ein Ringelreihen der nicht immer durchsichtigen Freundschafts- und Verwandtschaftsverhältnisse. Als Komödie gespielt. Bombastisch besetzt: Steve Carrell, Julianne Moore, Ryan Gosling, Emma Stone, Kevin Bacon. Durchaus ganz nett. Vom […] Von
Ekkehard Knörer
Im Kino 24.11.2010 […] mit jeder Faser spielt, eine Frau, die sich minutiös aus allen sozialen Registern entfernt, ist sagenhaft: Angespannt, impulsiv, bestimmt, verunsichert. Immer wieder verlässt sie schlagartig eine Szenerie, dreht sich um, rennt fast schon, flieht. Immer wieder durchzuckt es sie, verschiebt sich ihr Ausdruck um die eine, die entscheidende Nuance. "Das stimmt", sagt sie andauernd und als Georges ihr das […] Hanekes gleichnamigen Film ist sie, trotz gelegentlich ähnlicher Anlage der Figur, gerade nicht: Immer wieder blitzt ein Splitter kindlichen Gemüts durch. Als sie sich die langen Haare abschneiden lässt, jauchzt sie vor dem Spiegel auf - und schon hat Jacquot wieder einen seiner oft rasanten, fast immer harten Schnitte gesetzt. Szenenwechsel.
Das Verschwinden ist ziemlich genau nur die erste Hälfte […] schlechten Regietheater, halt dem einen oder anderen Einfall. (Die Gans, die Stewardess mit Flugangst, der Romanautor-Stammgast etc.)
Nicht weiter motivisch oder narrativ verankerte Einfälle jedoch sind immer überflüssig und gratis. Die kann jeder haben, die braucht keiner. In "Das gute Herz" sollen sie nur behauptete Figuren über die Runden retten in einer Geschichte, die nichts, das nicht jeder wüsste […] Von
Thomas Groh, Ekkehard Knörer
Im Kino 28.07.2010 […] Ihre Verehrer scheinen in den Pixar-Streifen so etwas wie die letzten Erben des klassischen Hollywoodkinos zu sehen, eines Kinos, welchem die Filme des Studios tatsächlich auch selbst innerdiegetisch immer wieder ihre Reverenz erweisen: Wall-E als Chaplin-Imitator, Cowboy Woody als Serial-Westernheld. Form und Inhalt, glücklich vereint im Genre. Man könnte dann gleich einwenden, dass Klassizismus kein […] deren erstem Teil begann 1995 der Siegeszug des Unternehmens. Seitdem hat sich - schon das spricht gegen die Behauptung einer ungebändigten Kreativität im Hause Pixar - wenig getan im Spielzeugland. Immer noch kämpfen Woody, Captain Lightyear und ihre Freunde um die Zuneigung ihres Besitzers Andy. Der hat inzwischen bereits die High School hinter und das College vor sich und steht nun vor der Frage, […] aussehen tun sie auch, aber schon da beginnen die Probleme. Pixar zelebriert digitalen Hyperrealismus im Detail, in einem Faltenwurf, in einer spiegelnden Oberfläche. Dieser Hyperrealismus wird aber immer wieder in der nächsten lieblichen Totalen aufgehoben und negiert. Wenn ein Pixar-Film diese Regel durchbricht, dann Brad Birds "Ratatouille", das eine echte Meisterwerk, das das Studio bislang zustande […] Von
Lukas Foerster, Ekkehard Knörer
Im Kino 09.12.2009 […] Zombies sind, neben manch anderem, ja auch einfach: Menschen, die man kaputtmachen darf; Splatterfilm-Kanonenfutter; Wesen, die man nicht opfern kann, aber straflos totschießen darf. Ist überdies immer Notwehr, denn der Zombie will - seit ca. 1968, nämlich George Romeros "Nacht der lebenden Toten" jedenfalls, begonnen hat er als recht friedlicher Scheintoter - nichts als fressen und macht dabei noch […] Bild. Und zwar in einer Mischung aus Insert und quasi-dreidimensionaler Inschrift in den Erzählraum des Films. Die Regeln reichen vom Zombie-Spezifischen zum Lebensphilosophisch-Allgemeinen: "Töte immer zweimal", "Schau auf dem Rücksitz nach", "Sei kein Held", "Genieße die kleinen Dinge" etc.
Die Erzählerstimme gehört zu einem jungen Mann (Jesse Eisenberg, demnächst als Facebook-Gründer Mark Zuckerberg […] Rückblende sehen wir, wie sich eine gleichaltrige Schönheit vom Objekt des Begehrens in ein blutspuckendes beißendes Zombie-Monster verwandelt: unschön, aber nicht unerwartet. Der junge Mann hat nämlich immer schon Pech mit den Mädchen. Versteht sich von selbst, dass sich im Verlauf des Films da etwas tut und dass "Zombieland", wie eben auch "Shaun of the Dead", zu einer RomZomCom wird, einer romantischen […] Von
Ekkehard Knörer
Im Kino 02.12.2009 […] Natur, die Kamele und Schafe vielmehr einfach nur da und vorhanden -, bezieht der Film Kraft und Ruhe. Das Ausgesetztsein, das Widrige, das Klein-Sein-des-Menschen in einer Welt, in der der Horizont immer wieder im Staub untergeht, ist nicht nur Behauptung. Der Film bezeugt, indem er sein Sich-Aussetzen sichtbar macht, alles selbst.
Er zeigt den hellen Staub, der die Ohren weiß anmalt. Er zeigt m […] weil man das als Filmästhetik der Steppe niemals erwarten würde, die Kameraarbeit. Manchmal heftet sich die Kamera als Handkamera an die Schultern einer Figur wie in einem Film der Dardennes. Und immer ist sie auf dem Sprung, unruhig, suchend, gewährt dem Blick kaum je eine Totale - und umso gewährender schenkt sie dann die Bilder vom Tornado, vom Wetter, von Kamelherden. Großartigerweise erweckt […] Von
Ekkehard Knörer