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Suchwort: "Seine"
Rubrik: Im Kino, Stichwort: Allen, Woody - 20 Artikel - Seite 1 von 2
Im Kino 10.04.2024 […] Über lange Zeit hat Woody Allen alljährlich einen Film gedreht und so, der Eindruck drängt sich zumindest auf, seine Reisen finanziert. Barcelona, Paris, Côte d'Azur, Rom, London. Die Drehorte waren sehr schön, die Filme aber zunehmend durchwachsen, auch wenn ich die letzten dann nicht mehr oder nur mit halber Aufmerksamkeit gesehen habe. Was aber auch nichts macht, das filmische Werk Allens hat viele […] Mal hat die Frau, Fanny (Lou de Laâge), die Affäre, und zwar mit dem jungen Schriftsteller Alain (Niels Schneider), als tendenziell verhuschter Intellektueller ein Woody-Allen-Stand-in. Alain trifft seine Jugendliebe Fanny in Paris wieder, die beiden bändeln miteinander an. Fanny ist allerdings bereits semi-unglücklich mit dem sehr reichen Finanzmenschen Jean (Melvil Poupaud) verheiratet, einem fürc […] Von
Benjamin Moldenhauer
Im Kino 03.12.2014 […] Is Before" erstmals in den Wettbewerb ein - wo er prompt den Goldenen Leoparden gewann. Eine Preisvergabe mit Signalwirkung, die das Œuvre von Lav Diaz aus jener Nische herauszieht, in der es durch seine radikale Formgebung bis dato verortet war - an Lav Diaz, so darf man diesen Preis wohl verstehen, kommt man im internationalen Gegenwartskino nicht mehr vorbei.
Und dafür muss man sich Zeit nehmen […] aufbereitet. Fünf Stunden und 40 Minuten nur benötigt er, um nicht wenig Geschehen unterzubringen.
Das Kino von Lav Diaz funktioniert in einem Spannungsverhältnis zwischen Erzählung und Stillstellung. Seine Filme umspannen oft jahre-, ja, jahrzehntelange Entwicklungen, sowohl in psychologischer, als auch in politischer Hinsicht, sein Kino ist tief in der katastrophischen Geschichte der Marcos-Militärdiktatur […] sei. Tatsächlich ist die Auflösung, die hier nicht preisgegeben werden soll, einfacher, banaler und doch erschreckender - und sie beruht, wie Lav Diaz selbst angibt, auf einer wahren Begebenheit, die seine Jugendzeit mitprägte.
Es sind bereits gut ein, zwei Stunden von "From What Is Before" vergangen, wenn sich die eher kontemplative Beobachtungshaltung der Inszenierung zu so etwas wie narrativen En […] Von
Lukas Foerster, Jochen Werner
Im Kino 16.01.2014 […] es, seine nobelste Aufgabe.
Thomas Groh
12 Years a Slave - USA 2013 - Regie: Steve McQueen - Darsteller: Chiwetel Ejiofor, Benedict Cumberbatch, Michael Fassbender, Dwight Henry, Paul Giamatti, Lupita Nyong'o, Brad Pitt - Laufzeit: 134 Minuten.
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Der äußere Anlass der Reise ist von Anfang an mehr als nur phony: David Grants Vater Woody (Bruce Dern, völlig zurecht überall gelobt für seine Darstellung) […] Dieser Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) ist ein geachteter Gentleman in den feineren Kreisen im New York des Jahres 1841. Seine Künste als Geigenspieler sind geschätzt, man grüßt ihn auf den Straßen und in den Läden mit zuvorkommendsten Floskeln und hält gerne Konversation mit ihm. Es ist der Traum des gelingenden Lebens, dessen Verwirklichung Solomon Northup und der enge Kreis seiner Liebsten b […] geboren, zum Sklaven wird man gemacht. Dasselbe gilt für die Hautfarbe als Identitätsmerkmal: Wenn Solomon Northup zu Beginn noch die Freiheiten seines bürgerlichen Lebens in vollen Zügen genießt, spielt seine Hautfarbe - gemessen an den Gepflogenheiten des Hollywoodkinos - auf fast schon irritierende Weise keine Rolle: Für einen Film, der ansonsten viel Wert darauf legt, den grassierenden Rassismus in all […] Von
Lukas Foerster, Thomas Groh
Im Kino 06.11.2013 […] proprietary mix of products applied to her face to make her look distressed and haggard." Distressed and haggard: das beschreibt sehr genau den neuen Realismus des Woody Allen, der mit Cate Blanchett seine unübertreffliche Muse gefunden hat. Sie vollbringt mimische Balanceakte am Rand des Nervenzusammenbruchs, die einen Menschen meinen, dem man gerade die Charaktermaske vom Gesicht gerissen hat: nackt […] Masse im soziologischen Sinn würde.
Der Film bewegt sich frei durch diese Wohnhäuser, beschränkt sich nicht selbst durch statische dramturgische oder personelle Fokussierungen: Zunächst erschließt er seine Welt aus der Perspektive des Immobilienmaklers João, der soeben aus Deutschland zurückgekehrt ist und zu Filmbeginn eine Beziehung mit der zunächst noch distanzierten Sofia beginnt. Andernorts - man […] Verdrängten hinaus will. Statt dessen zeigt Filho gerade das zwar geleugnete, aber punktuell nicht zu übersehene Fortbestehen der Vergangenheit in der Gegenwart als Alltag; und nimmt diesem Alltag dadurch seine Alltäglichkeit. Wenn João von einer potentiellen Mieterin auf einen Todesfall in der Wohnung, die er ihr andrehen möchte, angesprochen wird, meint er: "Hier spukt es nicht." Nach dem Film weiß man, […] Von
Lukas Foerster, Nikolaus Perneczky
Im Kino 17.08.2011 […] Paul, kennt sich mit allen Dingen der Kunst von Rodin bis Versailles und Picasso hervorragend aus, lässt es die Welt wissen und bekommt vom Drehbuchverfasser jedes Mal einen Stich in den Rücken, der seine belehrende Rede mit lächerlichen Unsicherheitsfloskeln aufs enervierendste schmückt. Das Antiintellektuelle ist ein bei Allen ja gern mal übersehener Zug.
Owen Wilson ist Gil und gibt den üblichen […] Die Goldenes-Zeitalter-Amerikaner sind rundheraus so, wie man sich das ungefähr vorstellt. Immerzu werden sie dem geneigten Betrachter auf Silbertabletten serviert und Gil mischt bald munter mit. Seine nicht enden wollende, aber nach einer Extratour durch die Belle Epoque doch endend müssende kindliche Freude ist eine Weile ganz reizend, dann ermüdet sie doch. Zum Glück hat das Drehbuch rechtzeitig […] it, an der auch nichts stimmt, auf und davon.
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Crazy, Stupid, Love: Alles andere als Fragmente einer Sprache der Liebe, vielmehr eine komplette Deklination. Gehen wir's durch. Der Mann, den seine Frau mit dem Kollegen betrügt. Dessen Sohn, der das Kindermädchen unglücklich liebt. Das Kindermädchen, das wiederum den Vater verehrt. Der Schönling, der mit einer obstinaten Juristin lange kein Glück […] Von
Ekkehard Knörer
Im Kino 01.12.2010 […] das Versprechen, das sein Erstling der Welt gab, später nicht hielt. Man nehme seine Frau (Naomi Watts), die sich von dem Mann auch mehr versprach, jetzt in einer Galerie jobbt, deren Chef (Antonio Banderas) sie beeindruckt. Man nehme den Vater der Frau (Anthony Hopkins), der in einen Jugend- und Fitnesswahn verfällt, seine eigene Frau (Gemma Jones) verlässt und dafür einer blonden Prostituierten mit […] Da capo. Wieder von vorne, Woody Allen setzt seine Pointenmaschine in Gang. Aus dem Off raunt es mit Shakespeare, was er zeitlebens schon raunt: Sinnlos ist alles im Angesicht eiskalter Ewigkeit, Schall und Wahn, sound und fury, um mehr geht es nicht. So wahr das auch sein mag, als philosophischer Dollpunkt eines filmischen Universum war das stets etwas mager, beziehungsweise verlangte und verlangt […] Kameras der Gegenwart eine indigene Filmindustrie, ohne Anbindung an spätkoloniale europäische Förderstrukturen, aus dem Boden zu stampfen.
Vor diesem Hintergrund mutet das Projekt, das Tom Tykwer und seine Lebensgefährtin Marie Steinmann in Kenia auf die Beine gestellt haben, fast anachronistisch an: Ihre gemeinsame Produktionsfirma "One Fine Day Films" produziert in Kenia, genauer gesagt in Kibera, einem […] Von
Lukas Foerster, Ekkehard Knörer
Im Kino 24.11.2010 […] Spiel eine gelassene Qualität. Wenn man sie an einer Stelle von hinten sieht, wie sie mit Stiefeln, im Kleid, mit nun gekürzten Haaren einen Berg raufstapft, könnte man sie für ein Mädchen halten, das seine Bewegungen noch nicht zurechtgeschliffen hat. Aus der französischen Ann wird eine italienische Anna, die eine Welt erkundet.
Sie bändelt mit Giulia (Maya Sansa) an, Georges kommt zu Besuch, wird […] zwanglos Plausibles erscheinen zu lassen. Er stellt die Willkür der hier und da aufgelesenen Figuren mit ihren so oder so ausgedachten Geschichten andererseits auch nicht aus.
Das Willkürliche, das seine Künstlichkeit gerade nicht ausstellt, die Versuchsanordnung, die sich selbst als die bare Münze einer mit dem Herzen zu fassenden Erzählung gibt, ist stets ein Problem. Der letzte Idiot sieht doch die […] ihre Geschichte zur Erzählung geklittert hat. Durchaus widersinnig, aber sehr üblich, ist, worauf Dagur Kari mit "Ein gutes Herz" statt auf die Transparenz seiner Verfahren setzt. Zum einen sind das seine Darsteller Brian Cox und Paul Dano. Beide hat man zuvor in wichtigen Nebenrollen überzeugend erlebt. Dano etwa als fanatischen Priester in Paul Thomas Andersons "There Will Be Blood", den Schotten Cox […] Von
Thomas Groh, Ekkehard Knörer
Im Kino 28.07.2010 […] erzählt werden und die der Kritik stets vorschnell als humanistische Reflexionen über Kindheit und Älterwerden gelten. Man könnte sich zum Beispiel fragen, was es eigentlich bedeutet, dass Woody und seine Freunde immer wieder aufs neue alles daran setzen, Andy, ihren Besitzer, kraft ihrer bloßen Existenz glücklich zu machen. Was es bedeutet, dass im neuen, dritten Film der Reihe selbst die Idee von […] sich als jede Form von Mitleid schroff abwehrender Zyniker im oberen Hochhausstockwerk, einer, der einem Mädchen mit Cello vom Balkon aus mit dem Fernglas hinterherguckt, einer, denkt man sofort, der seine Immobilität mit beweglicher Klappe und schnellen und bösen Gedanken kompensiert.
Dieser erste Eindruck ist auch nicht falsch. Jedoch macht Robert Gwisdek - der Sohn von Michael Gwisdek und Corinna […] Von
Lukas Foerster, Ekkehard Knörer
Im Kino 09.12.2009 […]
Am interessantesten daran ist fast noch, dass sich der Film in die Reihe eines das deutsche Kino der letzten Jahre dominierenden Spezial-Genres stellt: das nämlich des Haus-Films, der seine Figuren, seine Handlung auf dem engen Raum eines Einfamilien- und öfter fast noch eines Ferienhauses konzentriert. Dazu gehören Stefan Krohmers "Sie haben Knut" ebenso wie Ulrich Köhlers Debüt "Bungalow", […] Haft verurteilt, kidnappt sich den Weg aus dem Gericht ins Freie, nimmt ein streitendes, frisch geschiedenes Ehepaar als Geisel, schnappt sich unterwegs noch einen Politiker auf offener Straße, ruft seine Frau (Anna Fischer) an, die von Frankies bestem Freund Cheesy (Stadlober) schwanger ist - und ab geht es in ein Ferienhaus, wo der Liebhaber der geschiedenen Ehefrau gerade ein paar Viagra zu viel […] Von
Ekkehard Knörer
Im Kino 02.12.2009 […] Titelfigur, von Angesicht. Nur die Augen, den Hinterkopf und einmal ein Rennen, ein Huschen - sie ist dann davon.
Eigentümlich ist die Art und Weise, in der Regisseur Sergej Dvortsevoy nicht nur seine Figuren, sondern auch uns, die wir ihnen zusehen, in die Steppe versetzt. "Tulpan" ist Dvortsevoys Spielfilmdebüt, zuvor aber hat er, ein geduldiger Mann, Dokumentarfilme in der Steppe gedreht. Die […] Schubladen sind tief und voll und er lässt nichts, sei es noch so medioker, verkommen.
Das Gespräch der Männer nimmt eine unerwartete Wendung. Yellnikof nämlich blickt plötzlich in die Kamera und weist seine Freunde darauf hin, dass sie alle gerade beobachtet werden, von einer popcornmampfenden Horde vor der Leinwand im Dunkeln. (Mit Zuschauern, die zum Beispiel gerade einen illegalen Stream im Netz gucken […] Von
Ekkehard Knörer