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Suchwort: "Pop"
Rubrik: Essay - 10 Artikel
Essay 25.04.2023 […] aufgereiht in Glasvitrinen zeigt, der PopArt einzuverleiben. Pünktlich 1962 setzte es ein. Pop allein schon deshalb, weil diese Gemälde dingfixiert sind, seriell (und darin variiert), forsch, kühl und letztlich seelenlos. Das immer beachtete und trendsetzende Renzo-Piano-Museum ist natürlich auf die falsche Labelung "Pop", die lange kursierte, nicht aufgesprungen. Es nennt Thiebaud stattdessen den Maler des […] Waffel, und neckisch werden bunte einarmige Banditen (Glücksspielautomaten) in Einzeldarstellungen aufgereiht. Dieser Art von Vergafftheit in die Konsumwelt fehlt in der Tat der lässige Zynismus von Pop. Andererseits sind die Torten aus der Fresswelle der Nachkriegszeit keine würdigen Nachfolger der Flaschen Morandis oder der Äpfel Cézannes. Wenn es letztlich keinen Grund gibt, diese Dinge anzuschauen […] Collection New York. Foto: © Alan Wiener
Nun liegt der Fehler in der Wahl Thiebauds nicht in dem Umstand, dass er ein Mann war, sondern dass er mitgeschwommen ist im männlich dominierten Betrieb von Pop und "wiedergefundener" Figuration. Als Grafiker und Illustrator hatte er einen schönen teaching job in Sacramento; mit seinen Studenten besuchte er Willem de Kooning, einen echten Künstler, gewissermaßen […] Von
Ulf Erdmann Ziegler
Essay 07.07.2016 […] Vetriebsweisen vollzogenen Konsum- und Wohlstands-Mimese der Pop Art amerikanischer Provenienz. Anhand der, auch in Düsseldorf verfügbaren, Ausgabe des amerikanischen Kunstmagazins Art International vom Januar 1963 konnte man sich von der amerikanischen Avantgarde, von so genannten neo-dadaistischen Tendenzen wie der kritischen NoArt! bis zur gängigen Pop Art gleichermaßen ein Bild machen. Trotz zeitgleichen […] kann gar nicht nichts bedeuten. Dabei inszeniert die Schau Richters Position als deutschen Sonderweg zwischen den Polen der amerikanischen Kunstströmungen Abstrakter Expressionismus, Minimal Art und Pop Art, die der Meister demnach sozusagen 'verrichtert' hätte. Diese arg vergröbernde Genealogie beiseite gelassen, ist Abstraktion unterm Strich allerdings vor allem deshalb bedeutend, weil sie sowieso […] e) eher verzerrt wahrgenommenen Fluxus-Bewegung widerspiegelte, stellten sich Lueg und Richter im Frühjahr 1963 im Rahmen einer Paris-Reise bei Iris Clert und Ileana Sonnabend bereits als "deutsche Pop-Art Künstler" vor. Man wählt die sichere Seite, ist im Grunde immer schon 'dafür', nicht 'dagegen'. Und Malerei wirft, auf Kunst und Karriere bezogen, nunmal sehr viel sicherere und in jedem Fall größere […] Von
Wolfgang Brauneis, Hans-Jürgen Hafner