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Suchwort: "Jan Assmann"
Rubrik: Essay, Stichwort: Testament - 11 Artikel
Essay 09.09.2013 […] mein Beitrag zur aktuellen Monotheismus-Debatte kurz ausfallen. Ich wollte unter anderem in wenigen Worten begründen, warum ich den Bezug zum Monotheismus für problematisch halte, warum die von Jan Assmann herausgearbeitete wahr/falsch-Unterscheidung grundlegend, warum diese aber nicht genealogisch als mosaisch zu interpretieren ist, warum sich Gewalt tatsächlich im Rahmen der wahr/falsch-Unterscheidung […] Zusammenhang zwischen radikalem Monotheismus und Gewalt gibt".
Ein radikaler Monotheismus habe den strukturellen Nachteil, die ihm "inhärente" Gewalt nicht bändigen, nicht humanisieren zu können. Jan Assmann merkt in der Debatte an: "In einer Geschichte der Grausamkeit spielt die Wende zum Monotheismus, von einigen bemerkenswerten Fällen abgesehen, vermutlich eher eine humanisierende Rolle." Ja, würde […] einig, ob es sich um eine Kann- oder um eine Soll-Bestimmung handelte. Nennen wir diese Gewalt "Gesetzesgewalt".
Wahrheit, Richtigkeit und die t-Wahrheit
Es geht nun um die fünfte Wahrheit, die Jan Assmann als "absolute, geoffenbarte metaphysische Glaubenswahrheit" definiert und von Erfahrungswahrheiten, mathematischen Wahrheiten, historischen Wahrheiten und lebensdienlichen Wahrheiten abgrenzt. Und […] Von
Reinhard Schulze
Essay 17.06.2013 […] eine Teilmenge des möglichen Bedeutungsgehalts seiner Begriffsprägung aktualisiert."[2] Dieser Eindruck bleibt auch nach mehreren Büchern und Dutzenden von Essays und Vorträgen bestehen, in denen Jan Assmann sein Thema geduldig umkreist, perspektiviert, an die unterschiedlichsten Traditionsstränge angeschlossen und damit zugleich für alle kulturwissenschaftlich Neugierigen geöffnet hat, wobei es zu seinem […] mühelos "Handlungsdispositionen" zu Gewalt und Intoleranz, die sich auf das mosaische Präskript, aber keine, die sich auf olympische, babylonische oder schamanistische Drehbücher zurückführen ließen.
Jan Assmann, der sein Leben lang antike Kulturen und ihre Religionen erforscht hat, kommt wiederholt in seinem Werk auf dieses Problem zurück - nicht ohne, wie auch im Perlentaucher-Beitrag, zu betonen, dass […] Konventikeln von Fachtagungen zu verdeutlichen.
II Haupt- und Nebenschauplätze I: Paranoia
"Psychologie weiß, dass wer das Unheil sich ausmalt, es irgend auch will." Theodor W. Adorno
Wiederholt hat Jan Assmann seine Kritiker darauf hingewiesen, dass es ihm primär um Gedächtnisgeschichte geht, die nicht fragt "wie es eigentlich gewesen war, sondern wie und warum es erinnert wurde." (MU 127, vgl. MSG 21f […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 30.05.2013 […] angesichts einer verborgenen Menschheitsreligion zurückzunehmen.[33]
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[1] Diese Devise hat Jan Assmann bei einem Symposium bei den Theologischen Kursen in Wien vorgetragen. Vgl. Henning Klingen: "Wie gewalttätig ist der Monotheismus? In Wien diskutierten Jan Assmann und Jan-Heiner Tück über Wahrheitsanspruch, Gewalt und Allmachtsansprüche der Religionen", in: Christ in der Gegenwart […] Religionen im Zuge ihrer transformatorischen Machtentfaltung gebändigt, zivilisiert und geradezu ausgemerzt worden."
[9] Vgl. Jan Assmann: "Verborgene Weisheit", in: Uwe Justus Wenzel (Hg.): "Was ist eine gute Religion? Zwanzig Antworten", München 2007, 36-41.
[10] Jan Assmann: "Monotheismus und die Sprache der Gewalt", Wien 2006.
[11] Vgl. nur die Aussage: "Nichts liegt mir ferner, als dem Monotheismus […] Selbstverflüssigung erkennen, wenn sie die mit dem biblischen Monotheismus verbundenen zivilisatorischen Fortschritte ausdrücklich würdigen.[11] In seinem Eröffnungsbeitrag zu dieser Debatte hat Jan Assmann klargestellt, dass er weder einer "romantischen Polytheismussehnsucht" anhängt noch den Kosmotheismus als Alternativreligion empfehlen möchte. Stattdessen trägt er ein Plädoyer für eine verborgene […] Von
Jan-Heiner Tück
Essay 11.04.2013 […] Micha Brumlik wendet sich gegen die von Jan Assmann (hier) und Peter Sloterdijk (hier) formulierten Thesen über die "mosaische Unterscheidung" und die Gewalt des Monothismus. Hier eine Übersicht über den Verlauf der Debatte. (D.Red.)
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Vorbemerkung
Jan Assmanns These von der mosaischen Unterscheidung sowie Peter Sloterdijks Verschärfung dieser These, wonach die mosaische U […] identisch hält, gleichwohl sei im folgenden, um der Stringenz der Debatte willen von einer aus drei Teilen bestehenden "Assmann-Sloterdijk-Hypothese" gesprochen. Deren erster Teil behauptet (mit Jan Assmann), dass die "mosaische Unterscheidung" - also die Unterscheidung von wahr und falsch in der Religion - eine emergente, welthistorische Singularität gewesen sei, ihr zweiter Teil behauptet, dass diese […] zugrunde, die er in der Auseinandersetzung mit Rolf Schieder nun ausdrücklich zurückgezogen und für Unsinn erklärt hat. Das "echnatonische" Missverständnis dürfte dem Umstand zuzuschreiben sein, dass Jan Assmann sehr wohl über die fatale Tradition einer letztlich antijudaistischen bis antisemitischen Altorientalistik informiert ist, weshalb er es vermieden hat - historisch stimmig und politisch sensibel […] Von
Micha Brumlik
Essay 04.03.2013 […] Zukunft. Auch als "das All/das Alles", wie Ben Sira Gott am Ende eines Schöpferlobes einmal nennt (Sir 43,27; vgl. Röm 11,36; 1Kor 12,6; 15,28), bleibt der eine Gott ein Gegenüber zur Welt, was Jan Assmann in seinem Perlentaucher-Essay (2013) vollkommen zu Recht als wesentliches Kennzeichen des Monotheismus bezeichnet hat. Der große Hymnus in Sir 42,15-43,33 zeigt, dass der alttestamentliche Monotheismus […] Von
Markus Witte
Essay 21.02.2013 […] Einschwörung, kraft welcher sich das Volk Israel in seinen langen politischen Bedrängnis- und Versuchungszeiten auf die Grundlagen seiner "Sonderexistenz"[15] zu besinnen versucht. Nicht ohne Grund hat Jan Assmann in seiner Wiener Rede "Monotheismus und die Sprache der Gewalt"[16] auf die linguistischen Bedingungen des neuen, im Gottesbund fundierten modus vivendi hingewiesen. Dessen revolutionäre Neuheit […] am Sinai. Analysen und Interpretationen zu Exodus 17-34", Altenberge 1982, S. 125.
[2] Von den "Kosten" und dem "Preis" gewisser religiöser Konstrukte sprechen in jüngerer Zeit auch Autoren wie Jan Assmann: "Die mosaische Unterscheidung oder: der Preis des Monotheismus", München 2003, oder Elettra Stimilli: "Der Preis des Messianismus. Briefe von Jacob Taubes an Gershom Sholem und andere Materialien" […] zur theologischen Dialektik der Kulturwissenschaften in Deutschland", Tübingen 2000, mit einer aufschlußreichen Gegenüberstellung der theologischen Ideen Carl Schmitts und Gershom Sholems.
[40] Jan Assmann, "Religio duplex. Ägyptische Mysterien und europäische Aufklärung", Berlin 2010. […] Von
Peter Sloterdijk
Essay 06.02.2013 […] Jan Assmann hat den Ausdruck "mosaische Unterscheidung" vorgeschlagen, um einen auffälligen Charakterzug der Religion des alten Israel zu benennen, oder genauer: der Religion, die in den Büchern des Alten Testaments ihren Niederschlag gefunden hat. Verschiedene Beiträge zur Debatte um die mosaische Unterscheidung entfernen sich weit vom biblischen Befund. Es wird dann beispielsweise über die Angemessenheit […] Zusammenhang ist nur eine Erkenntnis wichtig: Da es innerhalb des Alten Testaments eine mosaische und andere Religionen Israels gibt, ist es sinnvoll, von einer "mosaischen Unterscheidung" zu sprechen. Jan Assmann hat den besonderen Charakter dieser Unterscheidung hervorgehoben: Die mosaische Religion wird nur voll verständlich, wenn wir sie auch als Gegensatz zu anderen Religionen verstehen, etwa der des […] and Rabbinic Halacha, Revue de Qumran 18" (1997), 223-241.
[7] Bernhard Lang, Die Religion der Leviten und ihre Gegner - Alternativen zu einer archaischen Lebenshaltung im Alten Testament, in: Jan Assmann und Harald Strohm (Hg.), "Echnaton und Zarathustra. Zur Genese und Dynamik des Monotheismus", München: Fink 2012, 161-180. […] Von
Bernhard Lang