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Suchwort: "Lesen"
Rubrik: Essay, Stichwort: Ingold, Felix Philipp - 5 Artikel
Essay 14.10.2008 […] Kritik und Publikum, die den allgemeinen Geschmack, mithin den Trend, das Rating zum Qualitätsmaßstab macht.
Kritik und Publikum sind nach wie vor "so einfältig, lieber das Neue, als das Gute zu lesen"; noch immer gilt Schopenhauers prosaische Diagnose, wonach "das Neue selten das Gute" sei, "weil das Gute nur kurze Zeit das Neue" ist, und noch immer hat auch seine Forderung an die "Litteraturzeitungen" […] getadelt.
Zitate: "NN mischt sich ein. Er benennt Missstände und spricht Wahrheiten aus; sein zentraler Begriff dabei heißt Gerechtigkeit." - "Wer dieses Buch zuklappt, muss kein anderes mehr zum Thema lesen. Alles andere verblasst neben diesem grandiosen und furchterregenden Roman." - "In NN's Roman fängt sich wie in einem Erinnerungsnetz die Welt." - "Wann immer ein guter Schriftsteller in Erscheinung […] geschehn durch schwerlich widerlegbare Feststellungen wie: "Seit Thomas Mann wurde nicht mehr so elegant erzählt wie bei NN.". - "Seit Hemingway hat man Geschichten von solcher Prägnanz nicht mehr zu lesen bekommen." - "Mit der Detailversessenheit Lichtenbergs, mit der Witterung Canettis für das Uralte im Neuen beobachtet NN die Bereiche, wo Sprache und Seele durcheinanderfluten."
Nichts als flutende […] Von
Felix Philipp Ingold
Essay 12.12.2007 […] "reagiert", realisiert es noch einmal, was dinghaft schon gegeben ist: "Das Gedicht wird angezogen von den Dingen, die von derselben Substanz sind wie es selbst." So, wörtlich, gibt Seiler uns zu lesen, was für ihn offenbar Fakt ist - das sprachliche Kunstwerk gehört nicht nur der gleichen, vielmehr "derselben Substanz" an wie die Dinge, die es in sich aufnimmt; und also: "Mein Gedicht reagiert hier […] Seiler oder anderswo, zur Metapher für den Dichter, woraus hier naturgemäß nicht eine Frage, sondern ein Wunsch erwächst - das Ausrufezeichen macht's deutlich: "Wieviel Glück muss ein Gedicht oder sein Lesen haben" - so steht es, Wort für Wort, im Text - "um gerade jene Übertragungen zu finden, die himmelweit und ins Blaue reichen, die den Ähnlichkeiten und Unterschieden innerhalb der Sphären und zwischen […] einer Markthalle ... Zumutung und Durcheinander auf den Punkt gebracht. Als zöge da jemand am Stimmengewirr und bündelte es auf einen Ton, eine sirrende Ansage." - Wie sind Gedichte von Monika Rinck zu lesen, zu verstehn? Etwa so: "Sie [also wir Leserinnen] brauchen Vertrauen, ihr aufzusitzen, der Hautflüglerin, und mitzufliegen zu den Dingen, die sie sehr genau ansieht ... So, als wäre sie in der Lage […] Von
Felix Philipp Ingold