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Suchwort: "Bilder"
Rubrik: Essay, Stichwort: Ekstase - 3 Artikel
Essay 23.11.2011 […] sieht sie? Blickt sie uns an? Sieht sie überhaupt etwas? Oder sieht sie vielleicht - nichts? Und wir, was sehen wir? Sicher ist nur: einen Film. Ein Traumgesicht. Dann eine Folge von 'Gesichten' - Bilder, die das Ansehen von Traumgebilden haben, von phantasmagorischen Erscheinungen, Hirngespinsten in slow motion, wie durchtränkt von einem irrealen Licht. 'Visionäres Kino' könnte man es vielleicht nennen […] Lars von Trier mit Hilfe der großartigen schauspielerischen Leistung von Kirsten Dunst gelingt, die unsägliche und unsagbare, weil heil- und restlos vereinzelnde Erfahrung der Depression in sprechende Bilder zu übersetzen, macht das Faszinosum insbesondere des ersten Teils von Melancholia aus. Justine rückt damit in schwesterliche Nähe zu Dürers berühmter Melancholia I. Die letzte Einstellung des ersten […] Man versteht sie ohne Worte. Und man versteht mehr als Worte. Wo Malick alles mit seinen Stimmen aus dem Off übertüncht, die von Natur, Gnade und höheren Dingen zu fisteln wissen, lässt von Trier die Bilder und vor allem die Blicke seiner Figuren sprechen - allem voran denen der 'Seherin' Justine. Die Kamera, die bei Lars von Trier stärker als vielleicht bei jedem anderen der technisch simulierte Blick […] Von
Christina Striewski
Essay 25.07.2011 […] Terrence Malicks "Tree of Life", der umstrittene Siegerflim des diesjährigen Filmfestivals von Cannes, hat noch seinen schärfsten Kritikern Respekt abverlangt. Doch ihn für die pure Schönheit seiner Bilder zu feiern, heißt, den Film von Grund auf zu verfehlen: "Tree of Life" ist kein mit etwas harmloser Esoterik kosmologisch überhöhtes Familiendrama, sondern ein nach Form und Inhalt hyper-reaktionäres […] und Konvenienzzyniker, denen Kunst sicher nicht mehr als die höchste Weise gilt, in welcher die Wahrheit sich Existenz verschafft, sollen ein letztes Mal das Knie beugen angesichts der Wucht seiner Bilder. Und in der Tat, zwar schieden sich spätestens an den letzten zehn Minuten von "Tree of Life" die Geister, doch selbst diejenigen unter den Kritikern, die sich immun gegen Malicks Erhabenheitspathos […] und Liebe - als Agenten der Aufhebung. Drei sind es an der Zahl. Für einige Momente sieht man zu Beginn die ganze Familie beim Spiel im Garten, versammelt um den häuslichen Tisch, auf der Straße - Bilder glücklicher Kindheitstage in mildem Abendlicht, während die Stimme aus dem Off unbeirrt weiterschwadroniert von der Wahl zwischen Natur und Gnade. Dann stürzt Wasser in eine tiefe Schlucht, Licht […] Von
Christina Striewski