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Suchwort: "Seine"
Rubrik: Berlinale Blog, Stichwort: Hunde - 12 Artikel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 06.02.2015 […] Erzählung vor (den späteren Regisseur und seine Mutter, der ältere Bruder taucht im weiteren Verlauf kaum mehr auf), sondern stellt auch die eine unhintergehbare Konkretion dar, die von der Erinnerung nicht in Frage gestellt, sondern lediglich umspielt werden kann.
Ansonsten dominiert, wie gesagt, das Voice Over. Tomic war gerade einmal zehn, elf Jahre alt, als seine Familie aus Sarajevo flüchten musste […] weil sie sich für "Sex, Drugs & Rock"n Roll" interessieren, anstatt dafür, wer im Bürgerkrieg auf der richtigen und wer auf der falschen Seite steht.
Die Bilder stammen aus unterschiedlichen Quellen: Seine Mutter, aber auch einige andere Flüchtlinge kauften sich in Dänemark gebrauchte Videorekorder, mit denen sie das Leben auf, unter und neben dem "Flotel Europa" dokumentierten. Wobei "dokumentieren" […] gerade etwas Interessantes an Bord passiert, ein unbekannter Gast auftaucht, ein Fest gefeiert wird, oft genug filmt aber auch nur jemand aus Langeweile einen Schwan, der gerade vorbeischwimmt, oder seine Kumpels.
Aus diesen schlierigen, oftmals sonderbar verfärbten, dadurch aber erst recht rührend auratischen Bildern, aus Bildern, die fast (aber dann doch wieder nicht ganz) Zufallsbilder sind, die […] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 05.02.2015 […] sympathischste und filmisch zugleich überzeugendste Zug an ihm ist seine Liebe zu anderen Künstlern. Schon seine Spielfilme sind immer auch Hommagen. Im "Amerikanischen Freund" ist kaum eine Nebenrolle nicht von einem Regisseur besetzt, von Samuel Fuller und Nicholas Ray über Peter Lilienthal bis Jean Eustache. Wem hat Wenders nicht alles seine Liebe erklärt! Ozu, Nicholas Ray, Pina Bausch, BAP, dem Buena […] starb sie, noch nicht fünfzigjährig, an einem Herzinfarkt.
Langsamkeit
Wim Wenders ist ein mutiger Regisseur. Was nervt an ihm, ist auch gut. Er nimmt sich Zeit und Raum. Am mutigsten ist vielleicht seine Peepshow-Szene mit Nastassja Kinski aus "Paris Texas". Sie kam mir nie so peinlich vor wie andere Szenen mit seinen Protagonistinnen. Kann sein, dass Kinskis Schönheit mit allem versöhnt. Aber man muss […] zwar eine kleine Fahrt durch Ost-Berlin. Meiner Erinnerung nach hatte er um eine Drehgenehmigung in Ost-Berlin nachgesucht und keine bekommen. Die kleine Fahrt drehte er heimlich. Aber so gern man seine Fahrten durch Ost-Berlin gesehen hätte: Man ist eher dankbar dafür, dass er seinen Film nicht um Ost-Berlin erweiterte. Was hätte Handke wohl in die Köpfe der Ost-Berliner notiert? Denn der Film besteht […] Von
Thierry Chervel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 12.02.2013 […] nicht vollendetes Filmprojekt, verwandelte sein Zuhause in ein Filmset, dessen Unzulänglichkeit ihm in jedem Moment bewusst ist - im Laufe des Films kommt er vom ursprünglichen Plan ab und erkundet seine Umgebung mit neugierig-melancholischem Kamerablick. In "Closed Curtain" taucht Panahi zunächst nicht direkt im Bild auf. Es beginnt mit einem Blick durch ein vergittertes Fenster. Draußen Meer, Strand […] a Film".
So geht das eine Weile: Ein Mann und ein Hund in einem (mehrstöckigen, wie leergeräumt wirkenden) Haus, gelegentlich schreibt der Mann etwas auf, möglicherweise ist er ein Drehbuchautor, seine Interaktion mit dem Tier ist durchaus lustig; es gibt allerdings auch eine ziemlich furchterregende Szene, in der der Hund vor dem Fernseher sitzt und eine Dokumentation über Massentötungen von Hunden […] schließlich bereits im Titel die Magritte'sche Pfeife aufrief, der aber bei aller Reflexivität noch stark dokumentarisch grundiert war), jetzt noch einmal deutlich konsequenter, mit einem Film, der seine eigenen Voraussetzungen im Minutentakt in Frage zu stellen scheint, der alle ontologischen Anker lichtet. In dem keine der auftauchenden Figuren eine stabile Identität zu besitzen scheint.
"Closed […] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 18.02.2010 […] ein Wort zu verlieren. Nun, da der Film auch unter hoch geschätzten Kolleginnen und Kollegen seine Freunde gefunden hat, möchte ich doch noch erklären, was mich empört. "Shekarchi" erzählt die Geschichte eines Mannes. Der kommt aus dem Gefängnis, arbeitet als Nachtwächter in einer Fabrik. Seine Frau, seine Tochter sieht er aufgrund der verschobenen Rhythmen eher selten. Und eines Tages wartet er zuhause […]
Zu den erstaunlichen und manchmal gelinde verstörenden Erfahrungen, die man im Sturm eines Festivals macht, gehört die, dass beinahe jeder Film, so sehr man selbst unter ihm leidet, seine Freunde, Anhängerinnen und Fürsprecher findet. Ein besonders eklatanter Fall ist da für mich der vorgestern im Wettbewerb gelaufene Rafi-Pitts-Film "Shekarchi". Ich saß in meinem Cinemaxx-Sessel und konnte, je länger […] Teil.
Das Paradoxe und ganz Unsinnige ist: "Shekarchi" versteht sich als Gesellschaftsdiagnose. Die Tagespolitik holt Rafi Pitts mit dem Tod von Frau und Kind bei einer Demonstration sehr gezielt in seine in den Bildern hermetisch gegen den Alltag und überhaupt jede Gesellschaftspolitik abgedichteten Räume hinein. Das ist die Ausgangs- und Grundcrux des Films: Er spielt in einem in sich noch einmal […] Von
Ekkehard Knörer
Außer Atem: Das Berlinale Blog 14.02.2010 […] ins Bild dreht und - er hatte kurz zuvor einen Nervenzusammenbruch - verstört ins Telefon flüstert: "Da sind Leute im Pool." An dieser Stelle ist der Film schon einige Minuten alt und hat bis dahin seine Signale deutlich gesendet: Indiewood. Ein lose verbandelter ästhetischer, motivischer, vor allem aber distributorischer Nischenzusammenhang des amerikanischen Kinos, der mittlerweile ein fester Bestandteil […] Greenberg verschiebt.
Beide sind ganz klar sozial überfordert, mitunter seltsam. Sie, mit 25, auf noch charmante Weise, er, mit über 40, impertinent, soziophob, um nicht zu sagen: Ein Arschloch, das seine Neurosen im Leben anderer Menschen abstellt. Was folgt, sind mindere bis größere Katastrophen: Der Hund wird krank, der Pool flutet über, der erste Sex, wenn man ihn so nennen kann, zwischen Florence […] Von
Thomas Groh