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Rubrik: Berlinale Blog, Stichwort: Dokumentarfilm - 27 Artikel - Seite 1 von 3
Außer Atem: Das Berlinale Blog 20.02.2023 […] "Ich bin immer für Frieden." Sean Penn Dokumentation "Superpower" ist ein honoriges Unterfangen, die Lauterkeit des Aktivisten wiegt die Eitelkeit des Schauspielstars auf, der häufiger im Bild ist als alle Ukrainer zusammen. Penn befand sich im Februar 2022 in Kiew, er erlebt den Beginn des Krieges um vier Uhr morgens mitten im Stadtzentrum, als er mit seinem Co-Regisseur Aaron Kaufman noch immer auch […] das Wort Palyanica auszusprechen, was Russen offenbar nicht können. Jugendliche errichten ihre eigenen Checkpoints, um Süßigkeiten abzustauben. Nachbarn streiten. Die Rudel streunender Hunde werden immer größer. Der Winter bringt seine eigene Härte mit sich, Kälte und Dunkelheit. Gegen die Finsternis helfen Taschenlampen kaum, wer keinen Generator hat, ist aufgeschmissen.
Wenn Raketen einschlagen […] ihre Habseligkeiten. Andere Stellen verteilen Borschtsch und Windeln. Ein wenig bizarr ist, wie Nestlé sein Schokopulver unter die Kinder bringen lässt. Der Konzern kann es einfach nicht lassen.
Immer wieder versuchen die beiden Filmemacher, an die Front zu kommen. Dann sitzen sie mit einer Einheit im Unterholz und die Geschosse pfeifen über sie hinweg. Nach einem Einschlag schätzen die Soldaten […] Von
Thekla Dannenberg
Außer Atem: Das Berlinale Blog 18.02.2023 […] aktuellen Aufnahmen, Stimmen und Tonzeugnissen, aus Zeichnungen von Joan Baez, die mal komisch, mal dramatisch, dabei immer aufwendig animiert werden, und Briefen, die auch tatsächlich lange genug eingeblendet werden, um die zum Glück ordentliche Handschrift der erst kindlichen, dann immer erwachsener und reflektierter werdenden Joanie, wie die Familie sie nennt, lesen zu können.
Der Film zeigt viel, […] Suche nach Gründen verbindet, warum die Dinge und das eigene Leben, die eigenen Probleme so sind, wie sie sind. Der treffende Titel "I Am A Noise" kommt dann auch genau daher, dass diese Suche nicht immer so einfach ist, dass man statt Harmonien auch manchmal einfach nur aus Krach besteht. In diesem Fall Signalstörung klanglich und psychisch, sozusagen. Joan Baez als Menschen in allen unglamourösen Facetten […] und applaudiert der Kinosaal.
Zum Glück widerstehen die Filmemacherinnen der Versuchung, Baez' Leben und Karriere einzig aus dem Blickwinkel ihrer Beziehung zu Bob Dylan zu betrachten, er blitzt nur immer mal wieder hervor, genauso wie ihr Ex-Mann, der kürzlich verstorbene David Harris, ihr Sohn Gabriel und politische Wegbegleiter wie Martin Luther King. Oder auch ihr wahnsinnig plüschiger Hund, der […] Von
Benita Berthmann
Außer Atem: Das Berlinale Blog 24.02.2020 […] lassen, auch wenn sie ihren Grundüberzeugungen widersprechen.
Er hätte nicht enttäuscht sein müssen, er hätte einfach besser zuhören sollen, was die junge Frau im ersten Teil sagt. Sie hält die Filme immer wieder an, und argumentiert mit sich, spult auch mal zurück. Sie kritisiert, sucht nach Erklärungen, fragt sich, ob etwas gestellt ist und was dafür, was dagegen spricht. Man folgt ihr gespannt, und […] scheint es ernst zu nehmen mit seiner Verehrung für die alten Recken. Warum damals gestreikt wurde, was die Hintergründe waren, erfährt man nicht. Was die Streiks mit dem Boxtraining zu tun haben, das immer wieder in minutenlanger Einstellung Jugendliche von heute beim Training zeigt, erschließt sich mir auch nicht. Ich glaube, man erfährt nicht mal, um welche Stadt es sich handelt. Kein Kontext nirgends […] Regisseurin Gianina Cărbunariu. Sie hat den Fall eines Schülers aufgegriffen, der mit Kreide in Großbuchstaben auf Bauzäunen Freiheit forderte, eine bessere Versorgung und Gewerkschaften wie in Polen.
Immer abwechselnd tritt jemand vor und liest aus den Berichten der Polizei, der Überwachungs- und Schulbehörden. Der Junge starb 1985, seine Mutter ist überzeugt, dass die Securitate ihn bei ihren jahrelangen […] Von
Anja Seeliger
Außer Atem: Das Berlinale Blog 21.02.2020 […] politischen, denn aus privaten Gründen sehr unglücklich war. Immer wieder beginnt sie vor der Kamera zu weinen. Sie zog von Peking zurück in ihr Heimatdorf: "Mein Leben war eigentlich gut, es fühlte sich nur falsch an."
Es fällt nicht immer ganz leicht, Jia Zhang-kes Film zu folgen. Die Gesichter und Namen der Schriftsteller sind einem nicht immer geläufig, mit dem vielen Text in der Untertitelung, den […] permanenten Umwertung aller Werte zerbrechen. Er hat dafür die unterschiedlichsten Register bedient, er erzählt seine Geschichten als Sozialdrama, mit dokumentarischem Material oder in Genre-Form, aber immer feinsinnig, betörend, magisch.
In seinem Dokumentarfilm "Swimming Out Till the Sea Turns Blue" befragt Jia Zhang-ke einige von Chinas größten Schriftstellern, die er für ein von ihm gegründetes Li […] Von
Thekla Dannenberg
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2019 […] sie gleich am Anfang, als ein Händler einen großen Kürbis auseinanderschneidet und ausschabt.
Das Beispiel zeigt gut, wie Varda arbeitet - das Private fließt bei ihr immer in die Arbeit ein, aber das Private ist gleichzeitig immer ein Teil eines sozialen Umfeldes, das nicht ihr eigenes sein muss. Auch das macht sie heute zu etwas besonderem. Ihr eigenes Milieu hat Varda filmisch kaum interessiert […] angeschlossen ist. Wer einen aufsetzt, hört also immer nur eine Frau erzählen, während der mittlere Bildschirm von etwas erzählt, das sie gemeinsam haben.
Woran erinnere ich mich noch? Dass sie viel gelacht haben, als sie ihren feminstischen Film "L'Une chante, l'autre pas" von 1977 gedreht hat. Frauen, die ihr eigenes Leben leben, waren für Varda immer wichtig, aber eine Dogmatikerin war sie nie: "Ich […] spreche ich immer von 'subjektiver Dokumentation'. Es scheint mir, je mehr mich mein Filmmaterial motiviert, desto objektiver filme ich", erklärte sie 2006 im Guardian. Überhaupt ihre Experimentierlust, die schon ihren ersten Spielfilm auszeichnete, "Cléo de 5 à 7" - eineinhalb Stunden Echtzeit aus dem Leben einer jungen Sängerin, die fürchtet, dass sie an Krebs erkrankt ist.
Das wie ist immer wichtig […] Von
Anja Seeliger
Außer Atem: Das Berlinale Blog 12.02.2019 […] sondern die Lebensgeschichte seiner Mutter verhackstückt hat, ist unbegreiflich. Sie erzählt Bruchstücke aus ihrem Leben in den Sechzigern und Siebzigern: vom ersten Fernseher in der Familie, vor dem sie immer einschlief, während die Nachbarn das Wohnzimmer zum Kino machten. Von den ersten Fertigmöbeln, die man sich kaufen konnte (Tisch, Bett, Stuhl, keine Sofas, keine Kaffeetische). Von ihrer Mutter die […] sagt sie, genau wie ihr älterer Bruder, der anders dachte und fühlte als die restliche Familie. Was genau passiert war, inwiefern der Bruder anders dachte - Lei Lei hakt nicht nach. Er unterbricht sie immer wieder, wenn es interessant wird und stellt fragen wie: Was war dein schrecklichster Traum. Dann erzählt ihm die Mutter eine schöne gruselige Geschichte, wie sie einmal eine Katze überfahren hat. Unschön […] von den ersten Fertigmöbeln, dem Verkehr, Rudern auf dem See, Wohnblocks hat er bearbeitet, übereinandergelegt und bemalt. Oder er jagt sie mit raschem Klicken (das Geräusch der Abspielmaschinen ist immer zu hören) so schnell durch den Projektor, dass man kaum richtig hingucken kann. Manchmal ruckelt er die Radfahrer auch vor und zurück, minutenlang. Vielleicht hat er als Trickfilmer sein Handwerk drauf […] Von
Anja Seeliger