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Rubrik: Berlinale Blog, Stichwort: Berlin - 5 Artikel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 26.02.2020 […] läuft der Vorspann, in schwarz und rot, dazwischen ein Kampf im Wasser, die Farben ändern sich nicht, die Szene steht auf dem Kopf. Mehr braucht es nicht, diesen kleinen Trick - die Köpfe unten, das Wasser oben - und man hat ein Bild vom Ertrinken, das man so schnell nicht mehr von seiner Festplatte löschen kann. Ida geht unter, Francis kriecht an Land, "triefend von den Sünden einer vergangenen Zeit", […] Von
Anja Seeliger
Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2015 […] Boxer, Blinker und Fuß vorstellen. Sprechende Namen allesamt (auch der von Victoria), über deren eindimensionale Festlegung - Sonne zum Beispiel ist eine unbeirrbare Frohnatur - die Figuren danach nicht mehr hinauswachsen werden. Auch bei der Dialogimprovisation scheinen sich die Darsteller vor allem an ihren Rollennamen orientiert zu haben, was in Anbetracht der Tatsache, dass hier fast unentwegt geredet […] Ansonsten wird überall geschäftiges Tun simuliert, das die notwendig überbrückende Funktion vieler Szenen zudecken soll, tatsächlich aber das genaue Gegenteil erreicht. Warum darf in einem Film, der sich mehr als zwei Stunden nimmt, nicht auch einmal nichts passieren?
So strampelt "Victoria" sich redlich ab, Intensitäten in Serie zu produzieren, vermittelt erst durchs Berliner Milljöh und dann - spoiler […] Von
Nikolaus Perneczky
Außer Atem: Das Berlinale Blog 10.02.2012 […] Ehren des Supergangsters auf, der sich, vom pumpend präsenten Synthie-Sound gestützt, mit Lederjacke, Sonnenbrille und Rotlicht in Coolness-Regionen zurückverirrt, die man ungebrochen eigentlich kaum mehr affirmativ genießen könnte. Doch gelingt dann eben schon eine sonderbare Zwischenposition: Shah Rukh Don ist körperlich so präsent, so agil, so stets aufs Beste vorbereitet (natürlich findet sich auf […] überzeugt ist. Vermutlich gelingt ein solcher Spagat wohl wirklich nur noch unter Bolly-Umständen, wo sich große Emotionen ganz ungehindert Bahn schlagen dürfen.
Wobei Bollywood im engeren Sinne hier kaum mehr das richtige Stichwort ist - der Zusammenhang besteht hier nurmehr im Personal. Längst ist Shah Rukh Khan sein eigenes Genre, sein eigener Produktionszusammenhang geworden, der sich hier ein gutes Stück […] Von
Thomas Groh
Außer Atem: Das Berlinale Blog 15.02.2010 […] Rauch seiner Zigarette bleibt einen Moment in der Luft hängen. Im selben Moment, in dem er sich ganz aufgelöst hat, kommt der Schnitt. Ein anderer Schauplatz, die Story geht weiter. Der Rauch war nicht mehr als ein kurzes Nachbeben, eine Akzentuierung ohne Drehbuchrelevanz, ein Marker für die Zeit, die im Kino eben auch immer ganz real vergeht und nicht nur als Funktion der Montage. Der Schnitt kommt an […] was sich vorher zusammengezogen hat. In dem dem Plan das unplanbare in die Quere kommt. Völlig unaudringlich ist der Zugriff auf die Genreform auch hier, Arslan benötigt keine Brecht'schen Widerstände mehr (in "Dealer" gab es die durchaus noch, auch in "Der schöne Tag" war jede Schuss / Gegenschuss-Sequenz zuerst Zitat), um die Psychologie loszuwerden. Ein Film, der sich wohl in seiner Genrehaut fühlt […] Von
Lukas Foerster