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Suchwort: "Sein"
Rubrik: Bücherbrief - 176 Artikel - Seite 1 von 14
Bücherbrief 06.05.2024 […] Kritikern in taz, Welt und FAZ.
Melanie Möller
Der entmündigte Leser
Für die Freiheit der Literatur. Eine Streitschrift
Galiani Verlag. 240 Seiten. 24 Euro
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"Literatur muss frei sein, wild, darf böse sein und muss auch weh tun können, sonst verliert sie ihren Reiz", sagt Melanie Möller laut Klappentext. Und deshalb schreibt die Altphilologin in dieser Polemik gegen zensierte Klassiker, Se […] eigenen Großmutter ebenso Halt macht wie bei Adorno oder Friederike Mayröcker und gelegentlich auch über Aktuelles wie den Krieg in der Ukraine nachdenkt. Das hilfreichste Stichwort scheint Mayröcker zu sein, daran halten sich die meisten, fast ausnahmelos begeisterten Kritiker fest: Zeit-Kritiker David Hugendick lässt sich etwa von dem Mayröcker'schen Sprachfluss mitreißen, nur innehaltend, um eifrig […] souveränes demokratisches Europa - und seine Feinde
Suhrkamp Verlag. 192 Seiten. 23 Euro
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Europa - das scheint nicht erst seit seinem Roman "Die Hauptstadt" Robert Menasses Lebensthema zu sein. Bereits im Jahr 2012 blickte Menasse in "Der Europäische Landbote" auf Europa in der Krise - aber auch auf Chancen einer nachnationalen Demokratie. Diesen Gedanken greift der österreichische Autor […]
Bücherbrief 08.04.2024 […] rezensiert.
Temur Babluani
Sonne, Mond und Kornfeld
Roman
Voland und Quist Verlag. 546 Seiten. 28 Euro
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Mit über siebzig Jahren legt der georgische Regisseur und Schauspieler Temur Bablunani sein literarisches Debüt vor - und das ist bestens geeignet für die "große Leinwand", wie uns Olga Hochweis im Dlf Kultur versichert. Erzählt wird die Geschichte von Dschude, siebzehn Jahre alt, der im Tbilissi […] Zweiten Weltkrieg bereits Aufnahmen von seinem Heimatdorf. Tochter Ute lernt später Werner Mahler kennen, beide gründen 1990 mit weiteren Fotografen die Ostkreuz-Agentur. 1977/78 macht Werner Mahler sein Diplom über Utes Heimatdorf Berka, 1998 fotografiert er das Dorf im Rahmen der Stern-Serie zu "Blühenden Landschaften" erneut. 2021/22 wiederum macht Ute Mahler aktuelle Aufnahmen von den Jugendlichen […] 752 Seiten. 34 Euro
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Während Malcolm X heute als Säulenheiliger der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung verehrt wird, scheint Martin Luther King in die zweite Reihe verbannt worden zu sein. "Wir haben ihn mit Zuckerguss überzogen", sagt Jonathan Eig, der nun die erste große Martin-Luther-King-Biografie nach dreißig Jahren vorlegt, im Zeit-Gespräch, in dem er auch auf das schwierige Verhältnis […]
Bücherbrief 05.02.2024 […] Kritiker. In der NZZ kommt Ilma Rakusa nicht nur Kafka in den Sinn, wenn der Autor aus Sicht eines Hundes über die Bedingungen des Daseins nachdenkt. Krasznahorkais absatzloser erzählerischer Furor, sein Existenzialismus, die Unausweichlichkeit, mit der er seine Figuren in apokalyptische Szenarien lenkt, verleihen den von Heike Flemming "virtuos" übersetzten Texten laut Rakusa eine Radikalität und eine […] uns quer durchs 19. Jahrhundert führt. Wohltuend "opulent", so der Dlf-Kritiker Wolfgang Schneider, erzählt uns Boyd die abenteuerliche Lebensgeschichte des "Stehauf-Manns" Cashel Greville Ross, den sein langes Leben nicht nur in die Schlacht von Waterloo oder zu den Kolonialfeldzügen in Indien führt. Auch vielen realen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts wie Lord Byron oder dem Forschungsreisenden […] wahrhaftig, so der begeisterte Rezensent. Ein brillantes Gespür für Absurditäten attestiert Guardian-Kritiker Jonathan Lee dem Autor: " Es ist berauschend, in der Gesellschaft eines Schriftstellers zu sein, der so viel Spaß daran zu haben scheint, die Haut der Geschichte abzustreifen und seine Charaktere darunter einzufügen", schließt er. Ein fesselndes, mitunter auch verwirrendes Panorama liest Charles […]
Bücherbrief 10.07.2023 […] des in Kiew geborenen Autors Mark Aldanow, der uns ins Paris der 1930er Jahre entführt, erschien vor achtzig Jahren zunächst in den USA, liegt nun erstmals auf Deutsch vor - und könnte aktueller nicht sein. Aldonow, der dreizehn mal für den Nobelpreis vorgeschlagen worden war, erzählt von drei sowjetischen Diplomaten, die Stalins Interessen am Vorabend des Zweiten Weltkriegs in Paris vertreten sollen […] dar, dass für die jüngsten, extremen Klimaveränderungen seit dem Beginn der Industrialisierung vor allem der Mensch verantwortlich ist. Beunruhigt liest Speckmann zudem, dass es am Ende wohl die Natur sein wird, die das Klimaproblem mit ihren Mitteln lösen wird, und das bedeutet für die Menschheit nichts Gutes. Ein so reichhaltiges wie faszinierendes Buch, lobt Steven Poole im Guardian.
Philip Hoare […]
Bücherbrief 07.06.2023 […] nicht. Er hat gerade sein Studium beendet, möchte Schriftsteller werden und arbeitet schließlich als - offenbar sehr gut verdienender - Werbetexter. Seine Orientierungslosigkeit prägt auch die Beziehung zu der Frau, die er liebt und doch auf Distanz hält, notiert Dorik Akrap in der taz. Die von Fragen und Unsicherheiten getragene Geschichte gibt ihr das Gefühl, mittendrin zu sein in dieser merkwürdigen […] Toiletten Diskriminierung entgegenschlägt (oft Lesben, die sich nicht geschlechterkonform verhalten, schreibt sie). Auch die These, das Subjekt habe nicht die Wahlfreiheit, sich auszusuchen, wer es sein möchte, sondern nur die Freiheit, sich selbst zu finden, ist für die Kritikerin anschlussfähig. Als "Knall" von einem Buch würdigt Martin Eimermacher in der FAZ das Werk, das seiner Meinung nach die […]
Bücherbrief 04.03.2023 […] außerdem war er stellvertretender Bürgermeister für Kultur in Florenz und Berater des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi. Nun hat er einen Roman vorgelegt, der aktueller kaum sein könnte - und in Frankreich bereits zum Bestseller avancierte. Der titelgebende "Magier im Kreml", das ist Wladislaw Surkow, russischer Schriftsteller und Theatermann, vor allem aber bis 2020 Berater […] Putin Atomwaffen einsetzen könnte, ist das für den Kritiker, nach allem was Thumann ihm an wissenswerten Hintergründen geliefert hat, so beunruhigend wie nachvollziehbar. Anschaulich, auch weil Thumann sein Kompendium über die politische Karriere Putins auf persönliche Begegnungen und die eigene journalistische Arbeit stützt, findet taz-Kritiker Jan Pfaff das Buch, das er als Vorgeschichte des Krieges […] dass die Demokratie ihren Ursprung in einer Piratengesellschaft auf Madagaskar gehabt haben könnte. Dass ausgerechnet Piraten die Vorreiter der Demokratie und gleich auch noch der Aufklärung gewesen sein sollen - Graeber macht es Ribi durchaus plausibel. Dem FR-Kritiker Michael Hesse ist im Grunde gleich, ob die These stimmt: Das Buch macht einfach Spaß, meint er, bietet Leselust, faszinierende Analysen […]