Presseschau-Absätze
Suchwort: "Wolff"
Rubrik: 9punkt - 103 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 8
9punkt 07.08.2023 […] Der Fall Fabian Wolff ist in Wirklichkeit ein Fall Zeit, meint Jens Peter Paul bei Cicero. "Bei Wolff und der Zeit geht es nicht um fremdländische Folklore im weitesten Sinne wie bei Relotius, sondern um knallharte Politik, um Macht, letztlich um das Existenzrecht Israels und die Frage, wie erwünscht, wie sicher Juden in Deutschland heute noch sind. Es werden, sobald es ins eigene Weltbild passt, […] absurd, wie er, Fabian Wolff, der Berlin bis auf eine Sprachreise in der 10. Klasse und einen siebentägigen New-York-Urlaub im Jahr 2019 nie verlassen und nie weiter als fünf Kilometer von seiner Grundschule in Pankow entfernt gewohnt hat, meint, auf einer Diskriminierungs- und Entfremdungserfahrungsebene gleich zu sein mit Frauen aus der Türkei, dem Iran und Syrien."
Fabian Wolff wollte sich nicht nur […] Auch die postkoloniale Nivellierung des Holocaust sei bei Wolff ein DDR-Erbe. In deren Diskurs "ermordeten die 'Hitlerfaschisten' Menschen vieler Nationen. Das Wort Jude erschien nur beiläufig. Nichts Besonderes. Opfer unter vielen. Wenn überhaupt. In der DDR war Antisemitismus eine Sache des Monopolkapitalismus, sonst nichts. Verbal ging Wolff diesen Weg nicht zu Ende, denn er brauchte ja noch den Habitus […]
9punkt 05.08.2023 […] genannt, zu Recht... Die Print-Zeit hat die Wolff-Affäre ja tatsächlich mit keinem Wort erwähnt. Kein Wort zu einem GAU!"
In der taz kommt auch Carolina Schwarz auf die Rolle der ZeitOnline-Redakteure zurück, denen ja irgendwann durchaus bekannt war, dass Wolff eine falsche Identität vorgab: "Journalistisch sauber wäre zu diesem Zeitpunkt gewesen, Wolff nicht die Möglichkeit zu geben, ein 70.000 Zeichen […] Der Spiegel bringt eine erstaunlich zahnlose Reportage über den Fall Fabian Wolff. Bei Wolff fragen sie allen Ernstes "Durfte er das?" Bei Mirna Funk notieren sie hingegen streng: "Funks Text erfüllt kaum journalistische Standards.". Verantwortliche in der Zeit werden nicht namhaft gemacht. Immerhin erfährt man ein wenig über die Verhältnisse in dem Laden: "Wer in diesen Tagen mit der Zeit-Belegschaft […] langes Geschwafel zu veröffentlichen, sondern ein kritisches Interview mit ihm zu führen oder seine Biografie selbst zu recherchieren." Und eine Entschuldigung von Wolff fehlt bis heute im übrigen auch, so Schwarz: "Auf die Frage, warum Wolff sich nicht entschuldigt habe, antwortet dieser der taz: 'Der Text ist die Abbitte, nicht als Selbstentschuldigung, sondern aus Selbstverantwortung.'" […]