Presseschau-Absätze
Suchwort: "Charlie Hebdo"
Rubrik: 9punkt, Stichwort: Charb - 13 Presseschau-Absätze
9punkt 19.05.2015 […] Im Interview mit Quentin Girard von Libération erklärt Luz, warum er die Redaktion von Charlie Hebdo im September verlässt. Grund ist nicht der Streit und auch nicht der Druck der Medien, die er scharf kritisiert, sondern dass er bis jetzt kein Verhältnis zur Aktualität mehr findet: "Ich schaffe es nicht mehr, mich dafür und für diese Rückkehr zu einem normalen Leben als Pressezeichner zu interessieren […] dieser Angst davor, schlecht zu werden." Liberation bringt auch einen Hintergrundartikel zum Streit in der Charlie-Redaktion.
Alex Rühle spart sich in der SZ die Spekulationen über den Streit bei Charlie Hebdo und liest den Band "Catharsis", mit dem Luz das Massaker aufarbeitet: "Er allein auf dem Friedhof. Luz hatte die Trauerrede auf seinen besten Freund, den Chefredakteur, gehalten, "Charb, mon amant" […] sondern er selbst, der sich anschnauzt, er solle endlich aufhören mit diesen Selbstgesprächen."
Mit stiller Begeisterung trägt Jürg Altwegg in der FAZ die Streitigkeiten unter den Überlebenden der Charlie-Hebdo-Redaktion nach, die der Perlentaucher gestern zusammengefasst hatte. Patrick Bahners berichtet überdies über den Streit um ein Stück von Neil LaBute, das Meinungsfreiheit in den USA austesten sollte […]
9punkt 28.04.2015 […] Kopfes oder unsere Moral ist, augerechnet Charlie Hebdo zu verherrlichen." Dokumentiert sind auch die ausufernden Briefe Deborah Eisenbergs mit gleicher Tendenz und Fragen Glenn Greenwalds an den PEN: "Würde der PEN Club jeden, der für seine Ansichten umgebracht wird, einen "Helden" nennen?"
In einem Kommentar zum Streit kritisiert Greenwald, dass die Charlie-Hebdo-Affäre nur genutzt werde, um Muslime […] Peter Carey, Michael Ondaatje, Francine Prose, Teju Cole, Rachel Kushner und Taiye Selasi haben bekanntgegeben, dass sie der New Yorker PEN-Gala fernbleiben, um sich von der Ehrung für Charlie Hebdo bei dieser Veranstaltung zu distanzieren (unser Resümee gestern). Padraig Reidy hat dazu in Little Atoms eine ziemlich klare Meinung: "Wenn man keine Solidarität mit Leuten ausdrücken kann, die für ihr […] Muslime zu unterdrücken, ihre Meinungsfreiheit einzuschränken und Überwachungsmaßnahmen zu installieren. "Wie ich schon nach der Demonstration in Paris schrieb, ist es einfach unvorstellbar, dass Charlie Hebdo-Zeichner als Helden dargestellt würden, hätten sie bevorzugtere Bevölkerungsgruppen angegriffen (in der Tat wurde ein Charlie-Zeichner gefeuert, der sich 2009 über das Judentum lustig gemacht hatte: […]
9punkt 24.01.2015 […] der Chefredakteur der New York Times, Dean Baquet, im Spiegel-Interview, dass die Charlie Hebdo-Zeichnungen seiner Zeitung gar nicht würdig seien. Spiegel Online zitiert: ""Diese Art von Humor ist eine unnötige Beleidigung", sagte Baquet ... Der Humor erfülle "nicht die Standards der Times"." Die Zeichner von Charlie Hebdo hätten auch nicht "wirklichen Mut" bewiesen. Den hätten nur Reporter wie die der […] Nach der ersten Erschütterung und einer bemerkenswert solidarischen Reaktion der Medien beginnen um Charlie Hebdo doch wieder die Diskussionen über "Respekt" gegenüber Religion und die womöglich fehlende "Qualität" der Zeichnungen, die man aus der Zeit der dänischen Mohammed-Karikaturen - ja, schon aus der Zeit der "Satanischen Verse" - kennt. Gestern fragte Andreas Zielcke in der SZ: "Was soll Satire […] der New York Times. Unsere Abbildung zeigt eine der Charb-Zeichnungen, die der New York Times nicht würdig sind.
So schlecht die Zeichnungen von Charlie Hebdo angeblich sind, die Ausgabe nach den Massakern wird immer noch weiter verkauft: "Bis heute Abend werden die Messageries lyonnaises de presse (MLP), die die Zeitung gedruckt haben, 7 Millionen Exemplare ausgeliefert haben", meldet Libération. […]
9punkt 14.01.2015 […] Cover der neuen Nummer von Charlie Hebdo gezeichnet. In Deutschland erscheint Charlie Hebdo am Samstag. Der Standard hat schon eine Doppelseite reprografiert - mit Übersetzungen. An französischen Kiosken war die Nummer um 7 Uhr schon oft ausverkauft, meldet Le Monde.
Sören Seelow hat in den Räumen von Libération Sigolène Vinson getroffen, die Gerichtskolumnisten von Charlie Hebdo. Er berichtet für Le Monde […] mit drei Mohammed-Karikaturen bebildert.
Weitere Artikel: In der Welt trauert die Schriftstellerin Marie Darrieussecq um ihre Freunde von Charlie Hebdo. In der taz erinnert Deniz Yücel daran, dass Stéphane Charbonnier, der ermordete Chefredakteur von Charlie Hebdo, im Oktober 2014, als kurdische Kämpfer Kobane gegen den IS verteidigt hatten, erklärte: "Aujourd"hui, je suis kurde" - "Heute bin ich Kurde" […] rechte Wange geschossen worden."
"Ungerechtfertige Provokation"
In Ägypten hat das Dar al-Ifta, das ägyptische "Fatwa-Amt", eine der höchsten religiösen Behörden des Landes, die neue Ausgabe von Charlie Hebdo scharf verurteilt, meldet die FAZ mit dpa: "Diese "ungerechtfertigte Provokation von 1,5 Milliarden Muslimen weltweit" werde eine neue Welle des Hasses in der französischen und in westlichen Ge […]
9punkt 10.01.2015 […] muslimischen Glaubens diskriminiert worden. Für ihn galten die Schüsse auf die Karikaturisten der französischen Satiremagazin Charlie Hebdo unschuldigen Menschen und den Werten der Demokratie, Freiheit und Aufklärung."
"Die Solidaritätsbekundungen mit den in der Attacke auf Charlie Hebdo Dahingeschlachteten sind beeindruckend. Aber sie kommen zu spät", schreibt Kenan Malik, Autor von "From Fatwa to Jihad […] Morgen wird in Paris eine Demonstration für Charlie Hebdo stattfinden, an der auch François Hollande teilnimmt - und nicht nur er, berichtet Libération: "Angela Merkel, David Cameron, Matteo Renzi, Mariano Rajoy, Jean-Claude Juncker, Martin Schulz, Ibrahim Boubacar Keïta (Mali), Mahamadou Issoufou (Niger), Eric Holder (Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten) haben ihre Teilnahme an der Demonstration […] Brown-Variation von Steve Broguggs, unter CC-Lizenz auf Flickr.)
Libération berichtet in einem Artikel unter CC-Lizenz, den die Inrockuptibles übernehmen, über die erste Redaktionskonferenz von Charlie Hebdo (dessen Redaktion zur Zeit bei Libé Unterschlupf gefunden hat): "Die erste Redaktionskonferenz hat mehr als drei Stunden gedauert. Jenseits der Inhalte und Deadlines sprach man zunächst über die […]
9punkt 08.01.2015 […] französische Presse
Fünf Zeichner, nicht vier sind bei dem Anschlag auf Charlie Hebdo gestorben. Neben Stéphane Charbonnier (Charb), Jean Cabut (Cabu), Georges Wolinski (Wolinski) und Bernard Verlhac (Tignous) ist Philippe Honoré, dessen Namen gestern noch nicht genannt wurde, ein weiterer enger Mitarbeiter von Charlie Hebdo. Die Huffpo.fr macht die Opfer namhaft. Bei dem Attentat gestorben sind auch […] wetten, dass Collabos aller Art für eine Begrenzung der Meinungsfreiheit plädieren werden." Bruckner betont, dass Charlie Hebdo sich in alter anarchistischer französischer Tradition über jedwede Religion lustig machte: "Jesus, Moses, der Papst, der Dalai Lama, alle mussten in Charlie Hebdo die schmerzhaftesten Karikaturen erleiden. Aber heute darf man sich in Frankreich über Jesus, Buddha und Moses lustig […] Viele Medien zeigen die drastischeren Karikaturen von Charlie Hebdo lieber nicht, hat Buzzfeed herausgefunden. In den USA zeigen New York Times, New York Daily News, AP und alle großen amerikanischen Kabelsender wie CNN, NBC und ABC News keine Mohammed-Cartoons."In Britannien hat der Telegraph gar eine der Mohammed-Abbildungen von Charlie Hebdo verpixelt." Im Perlentaucher haben wir gestern einige […]