Presseschau-Absätze
Suchwort: "Charlie Hebdo"
Rubrik: 9punkt, Stichwort: Britische Presse - 6 Presseschau-Absätze
9punkt 18.07.2015 […] Im Gespräch mit dem Stern schildert Charlie Hebdo-Herausgeber Laurent Sourisseau (alias "Riss"), wie er das Attentat vom 7. Januar überlebte. Und er erklärt, warum er keine Mohammed-Karikaturen mehr zeichnen wird: "Wir haben Mohammed gezeichnet, um das Prinzip zu verteidigen, dass man zeichnen darf, was man will. Es ist ein wenig seltsam: Man erwartet von uns, dass wir eine Freiheit ausüben, die im […] im Grund niemand mehr zu nutzen wagt. Dabei haben wir unseren Job gemacht. Wir haben das Recht auf Karikatur verteidigt. Nun sind andere dran."
Die HuffPo.fr meldet unterdes, dass sich Charlie Hebdo ein Statut als "entreprise solidaire de presse" gegeben hat.
Stefan Scholl kann sich in der FR nur halb darüber freuen, dass Schanna Nemzowa, die Tochter Boris Nemzows, Moderatorin bei der Deutschen Welle […]
9punkt 22.01.2015 […] In der NZZ kann es Milosz Matuschek nicht fassen, dass amerikanische und britische Zeitungen die Karikaturen von Charlie Hebdo nicht abgedruckt haben: "Wer auf eine Karikatur verzichtet, bloß weil sie eine Provokation sein könnte, Blasphemie gar, übernimmt bereits die Denkstruktur und das Wertegebilde derjenigen, die sich im Recht glauben, wenn sie darauf mit Kalaschnikows und rollenden Köpfen antworten […] Weitere Artikel: Auch die Türkei hat einen Whistleblower, berichtet Spon, der unter dem Decknamen Fuat Avni Informationen aus dem innersten Kreis von Erdogan verbreitet. China nutzt das Massaker bei Charlie Hebdo, um seine muslimische Minderheit zu unterdrücken, berichtet Matt Schiavenza in der New Republic: ""Die Welt ist verschiedenartig und es sollte Grenzen in der Pressefreiheit geben", schrieb der Chef […]
9punkt 12.01.2015 […] Meinungsfreiheit fürchten als darum, die Anschläge könnten den angenommenen Rassismus der französischen Gesellschaft verstärken. Als Beleg für diesen Rassismus werden nicht selten die Cartoons von Charlie Hebdo selbst genommen. So schreibt Teju Cole im New Yorker: "Man kann das Recht auf obszöne und rassistische Meinungen verteidigen, ohne diese Meinung selbst weiter zu verbreiten. Mann kann das Sakrileg […] Mächtigen an - und wollen dafür bewundert werden - aber nur, wenn diese Mächtigen keine paramilitärische Macht sind, die uns töten kann. Die Massenmörder der Cartoonisten und des Polizisten bei Charlie Hebdo, und die Angriffe auf Juden, die so viele der schlimmsten Erinnerungen an den europäischen Faschismus weckt, lassen das Schlimmste erwarten. Die Selbstzensur wird sich ausbreiten, und nicht nur […] New York Observer erklärt ein ebenfalls ziemlich nervöser Robert Crumb, warum er den Arsch von Mohammed gezeichnet hat, nicht sein Gesicht. Das Spike Magazine skizziert, was geschehen wäre, wäre Charlie Hebdo in Britannien gegründet worden: Zehn Schritte in zehn Wochen bis zur erzwungenen Einstellung des Magazins.
[…]
9punkt 09.01.2015 […] grundlegende Ansichten und Gefühlslagen mit den Mördern teilt."
Die Frage der Bilder
Anders als noch bei den dänischen Karikaturen haben fast alle deutschen Zeitungen Mohammed-Karikaturen von Charlie Hebdo gezeigt, teilweise sogar auf ihrer Titelseite (mehr dazu hier). Die FAZ hat heute in ihrem Feuilleton sogar eigene Mohammed-Karikaturen von deutschen Zeichnern. Andreas Platthaus erzählt dazu die […] Frankreich und den angelsächsischen Ländern zutage, die zwar stolz sind auf ihre Meinungsfreiheit, aber nicht, wenn es um die verschiedenen Versionen des lieben Gottes geht. Viele Zeichungen aus Charlie Hebdo werden nur verpixelt gezeigt. Nur drei amerikanische Medien veröffentlichten die Zeichnungen: The Daily Beast, die Washington Post und Slate, berichtet die Welt: "Die New York Times, das Wall Street […] cannot defend the right without defending the practice."
Auch in Britannien werden die Mohammed-Karikaturen nicht gezeigt, meldet der Standard: "Keine einzige der großen Londoner Zeitungen nahm die Charlie Hebdo-Karikaturen auf die Titelseite. Das Risiko sei "zu hoch", teilte der Chefredakteur des Independent, Amol Rajan, mit. ... Das Einknicken, so der einflussreiche Kolumnist David Aaronovitch, habe Tradition […]
9punkt 08.01.2015 […] französische Presse
Fünf Zeichner, nicht vier sind bei dem Anschlag auf Charlie Hebdo gestorben. Neben Stéphane Charbonnier (Charb), Jean Cabut (Cabu), Georges Wolinski (Wolinski) und Bernard Verlhac (Tignous) ist Philippe Honoré, dessen Namen gestern noch nicht genannt wurde, ein weiterer enger Mitarbeiter von Charlie Hebdo. Die Huffpo.fr macht die Opfer namhaft. Bei dem Attentat gestorben sind auch […] wetten, dass Collabos aller Art für eine Begrenzung der Meinungsfreiheit plädieren werden." Bruckner betont, dass Charlie Hebdo sich in alter anarchistischer französischer Tradition über jedwede Religion lustig machte: "Jesus, Moses, der Papst, der Dalai Lama, alle mussten in Charlie Hebdo die schmerzhaftesten Karikaturen erleiden. Aber heute darf man sich in Frankreich über Jesus, Buddha und Moses lustig […] Viele Medien zeigen die drastischeren Karikaturen von Charlie Hebdo lieber nicht, hat Buzzfeed herausgefunden. In den USA zeigen New York Times, New York Daily News, AP und alle großen amerikanischen Kabelsender wie CNN, NBC und ABC News keine Mohammed-Cartoons."In Britannien hat der Telegraph gar eine der Mohammed-Abbildungen von Charlie Hebdo verpixelt." Im Perlentaucher haben wir gestern einige […]