Fareed Zakaria

Der Aufstieg der Anderen

Das postamerikanische Zeitalter
Cover: Der Aufstieg der Anderen
Siedler Verlag, München 2009
ISBN 9783886809172
Gebunden, 304 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Thorsten Schmidt. Die höchsten Gebäude, die mächtigsten Staudämme, die größten Flugzeuge und die innovativsten Mobiltelefone kommen schon heute nicht mehr aus den USA sondern aus Ländern wie Indien, China, Russland oder Brasilien. In seinem Buch zeigt Fareed Zakaria, was der rasante wirtschaftliche und politische Aufstieg dieser "anderen" Staaten für die gesamte westliche Welt bedeutet und gibt einen überraschenden Einblick in das postamerikanische Zeitalter.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.02.2010

Den amerikanischen Marktoptimismus und die Gedankenlosigkeit in puncto Ressourcenveschwendung die aus diesem im Original bereits 2008 erschienenen Buch sprechen, hält Cord Aschenbrenner für einen Wermutstropfen. Ansonsten aber findet er, was der amerikanische Journalist Fareed Zakaria über die sich wandelnde Weltmachtrolle der USA schreibt, zwar nicht wahnsinnig überraschend, doch "durchaus sympathisch". Für Aschenbrenner liest sich das wie aus der Feder eines Liberalen, der die Außenpolitik der Regierung Obama entwirft. Clou der Analyse für ihn: Ökonomische und politische Global Player, wie Indien, China, Brasilien, werden zwar immer bedeutender, ideologisch gesehen jedoch bleibt amerikanische Macht nach wie vor sehr gefragt.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.08.2009

Nicht ganz schlau wird Rezensent Victor Mauer aus Fareed Zakarias Buch über den "Aufstieg der Anderen". Titel und Vorwort versprechen in seinen Augen eine Analyse des Niedergangs des amerikanischen Zeitalters sowie des Aufstiegs anderer staatlicher und nichtstaatlicher Akteure. Über letzteres hat er indes nicht besonders viel erfahren. Immerhin findet er zwei Kapitel über die Geschichte des Aufstiegs von China und Indien, die ihm wirklich profund, ja glänzend erscheinen. Dagegen kommen - für Mauer unverständlich - Brasilien, Russland, Südafrika und Indonesien, das integrierte Europa sowie der Einfluss nichtstaatlicher Akteure nicht vor. Was ihn allerdings am meisten verwundert, ist die Wendung, die die Analyse nimmt. Er spricht in diesem Zusammenhang von einer "anscheinend ganz und gar unfreiwillig-dialektischen Wende, die die These des Buches auf den Kopf stellt". Auf einmal nämlich präsentiere Zakaria das angeblich "postamerikanische Zeitalter" wieder als Ära, in der die globale Führungsrolle der USA unangetastet bleibt und von den meisten Ländern auch der Hegemonie einer regionalen Macht vorgezogen wird. Die Frage, warum Mächte aufsteigen und fallen, wird für Mauer nicht beantwortet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.05.2009

Fareed Zakarias These vom Ende der amerikanischen Vorherrschaft in der Welt ist für den hier rezensierenden Politikwissenschaftler und Zeithistoriker Christian Hacke zwar keineswegs "neu". Dafür liefert der indischstämmige amerikanische Autor aber eine sehr differenzierte Argumentation und imponiert mit genauen Zahlen und Fakten, lobt der Rezensent. Mit der in den USA ausgelösten Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich auch die wirtschaftliche Vormachtsstellung zugunsten Chinas und Indiens verschoben, könne man bei Zakaria lesen. Trotz des anbrechenden "post-amerikanischen Zeitalters" aber hält der Autor die führende Stellung Amerikas, als "primus inter pares", unter veränderten Bedingungen für rettbar, erklärt der Rezensent. Die Chancen dafür sehe Zakaria im "klugen" politischen Agieren. Er hege zugleich die Hoffnung, der wirtschaftliche Aufstieg von China oder Indien könnte sogar positive Folgen haben, wenn sich die Staaten in einer neuen Weltordnung zur Kooperation und einem "freundlichen" Umgang miteinander entschließen. Spätestens hier ist Hacke dann aber doch etwas skeptisch, zumal sich der Autor seiner Ansicht nacht viel zu wenig mit den globalen Konflikten – Russland, Islam – auseinandersetzt. Aufschlussreich sei das Buch aber allemal, nicht zuletzt, weil Zakaria durchaus "selbstkritisch" über die USA schreibe. Am Ende träume Zakaria von einem post-amerikanischen Zeitalter "unter amerikanischer Führung". Das findet Hacke zwar widersprüchlich, aber doch auch reizvoll zu lesen.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 21.03.2009

Mit Gewinn hat Rezensent Robert Misik dieses Buch über das "postamerikanische Zeitalter" gelesen, das er auch als Versuch verstanden wissen will, "eine außenpolitische Doktrin für die Obama-Ära" zu schreiben. Auch findet er dessen Argumentation sehr überzeugend und stört sich auch nicht daran, dass die gegenwärtige Finanzkrise Fareed Zakarias Prognosen ein wenig "volatil" gemacht haben. Denn Zakaria sei kein Ökonom, vielmehr interessiere ihn die Mikrophysik der globalen Machtpolitik, die Misik denn auch höchst überzeugend beschrieben und dargestellt fand: in diesem Buch über eine anbrechende Ära, in der die USA nur noch Hegemon, aber keine Hypermacht mehr sei.