David Bebnowski

Kämpfe mit Marx

Neue Linke und akademischer Marxismus in den Zeitschriften "Das Argument" und "PROKLA" 1959-1976
Cover: Kämpfe mit Marx
Wallstein Verlag, Göttingen 2021
ISBN 9783835350311
Gebunden, 534 Seiten, 46,00 EUR

Klappentext

Die Wiederentdeckung des Marxismus durch die Neue Linke: eine spannungsvolle Geschichte.Schon vor 1968, in den 1950er Jahren, entstand eine Neue Linke. Junge akademische Intellektuelle begannen jenseits der polarisierten traditionellen Arbeiterbewegung nach neuen Anknüpfungspunkten für ein linkes Denken zu suchen. Neu gegründete Theoriezeitschriften wurden dabei zu ihren Organisationskernen. In der Theorie fand die Neue Linke gemeinsame Überzeugungen und verschmolz auch hierdurch zu einer vorgestellten Gemeinschaft. Insbesondere marxistische Theorien wurden wiederentdeckt und neu interpretiert.Mit Marx führte die Neue Linke gemeinsame Kämpfe gegen eine "bürgerliche" Öffentlichkeit - mit Marx trug sie aber auch immer stärker Kämpfe untereinander aus. David Bebnowski nutzt die beiden West-Berliner Zeitschriften "Das Argument" und "PROKLA" als Seismographen und Sonden zur Ergründung der Geschichte der Neuen Linken und des akademischen Marxismus. Dabei wird deutlich, dass "1968" nicht nur für Aufbrüche steht, sondern ebenso zu Spaltungen führte, die die Linke bis heute kennzeichnen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.12.2021

Rezensent Jörg Später liest mit den Neuerscheinungen von Moritz Neuffer und David Bebnowski zwei lesenswerte Bücher, die die Zeitschriften der Neuen Linken erforschen. Der Historiker Neuffer widmet sich der Zeitschrift alternative, sein Kollege David Bebnowski analysiert die Zeitschriften Das Argument und Prokla. Beiden Autoren attestiert der Kritiker Umsicht und das Vermögen, ihre Lektüren in "breitere Kontexte" einzubinden, etwa in die bundesrepublikanische Zeitgeschichte. Gerade durch die vergleichende Lektüre erkennt Später die Parallelen der in den Fünfzigern gegründeten Nischen-Zeitschriften alternative und Argument, die anfänglich gar nicht marxistisch ausgelegt waren, sondern zunächst aus dem "Unbehagen" der immer noch gegenwärtigen Nazi-Vergangenheit entstanden. Der Lektüre der beiden Bände verdankt der Kritiker zudem nicht nur Einblicke in die Entwicklungsgeschichte der Zeitungen bis zu deren Ende, sondern erfährt auch von den unterschiedlichen Ideologien einzelner Redakteure. Nicht zuletzt lobt Später die Werke für interessante Antworten auf generelle Fragen wie: "Warum wurde der Marxismus in den Sechzigern relevant und im Laufe der Siebziger uninteressant?"
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