Christina Pareigis

Susan Taubes

Eine intellektuelle Biografie
Cover: Susan Taubes
Wallstein Verlag, Göttingen 2020
ISBN 9783835337497
Gebunden, 472 Seiten, 29,00 EUR

Klappentext

Eine intellektuelle Biographie über Fremdheit und Ortlosigkeit, im Schreiben wie im Leben. Als die elfjährige Susan Taubes im April 1939 nach sechstägiger Schiffspassage den Boden von New York betrat, lag hinter ihr eine Kindheit in Budapest als Enkelin eines angesehenen Rabbiners und Tochter eines bekannten Psychoanalytikers. Vor ihr lag ein bewegtes kurzes Leben, in dem sie keine Heimat mehr fand. Ihre Studienjahre verbrachte die junge Philosophin in Jerusalem, an der Sorbonne und in Harvard, ihr Leben als Schriftstellerin in Paris und New York: Orte, die den Rahmen ihrer intellektuellen und künstlerischen Arbeit, etwa zum Judentum nach dem Zweiten Weltkrieg oder der Shoah, bildeten, und zu einem außergewöhnlichen Netz an Begegnungen (wie mit Sontag oder Lévinas) führten. Budapest aber blieb der Fluchtpunkt für die immer gegenwärtige Erinnerung an die Welt des eigenen Aufwachsens und Ausgangspunkt für eine lebensgeschichtliche Aneinanderreihung von Verlusterfahrungen. Wie diese zusammen mit politischer Gewalt und ständigem Transit Susan Taubes` Leben und Schreiben prägten, berichtet Christina Pareigis eindrücklich und nah - auf Quellenbasis von Aufzeichnungen und Hinterlassenschaften der Schriftstellerin.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.03.2021

Rezensentin Johanna-Charlotte Horst sieht Christina Pareigis' Buch über Susan Taubes als willkommene Einladung, die Philosophin auch jenseits ihrer Ehe mit Jacob Taubes kennenzulernen als Denkerin vom Range einer Susan Sontag. Stoff bietet der Band dazu genug, meint Horst. Wie Taubes die historischen Brüche ihrer Zeit und die eigene Heimatlosigkeit zu verstehen versucht und sich dafür mit dem Tragischen, der Religion, der Shoa und mit Arendt oder Adorno auseinandersetzt, darüber liest Horst bei Pareigis mit Gewinn.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 27.02.2021

Rezensentin Charlotte Szasz empfiehlt Christina Pareigis' Biografie der Philosophin Susan Taubes. Kennenzulernen ist laut Szazs eine interessante Intellektuelle, die früh den philosophischen Austausch mit Kolleginnen suchte, ihr Verständnis der Erinnerung aber auch in literarischen Texten verhandelte. Wie sich bei Taubes Denken und Leben miteinander verbinden, stellt die Biografie laut Szasz nicht nur dar, sie reflektiert dies auch "als feministisches Konzept".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.01.2021

Rezensent Magnus Klaue verweist auf die Gegenwärtigkeit von Susan Taubes' Denken. Christina Pareigis' intellektuelle Biografie der Religionswissenschaftlerin, die sich laut Klaue ganz auf Taubes konzentriert, nicht etwa auf ihren ungleich bekannteren Ehemann Jacob Taubes, überzeugt den Rezensenten durch erhellende Einsichten in die Ursprünge von Taubes' religionswissenschaftlichem Interesse in ihrer Kindheit in Budapest sowie durch das Heranziehen und Auswerten bisher unveröffentlichter Texte.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 21.01.2021

Rezensent Carsten Hueck ist Christina Pareigis dankbar, dass sie mit ihrer Biografie dazu beiträgt, die Erinnerung an die Intellektuelle und Schriftstellerin Susan Taubes wachzuhalten. 1928 in Ungarn geboren, emigrierte Taubes 1939 mit dem Vater in die USA, studierte Philosophie und fing später an, Romane zu schreiben. Daneben war sie mit dem Religionsphilosophen Jacob Taubes verheiratet. Eine offenbar nicht ganz einfache Ehe, glaubt man der Kritik, die nicht nur darunter litt, dass Susan ihre eigene Karriere verfolgte, sondern auch, dass sie - anders als Jacob - nicht religiös war. 1969 nahm sie sich das Leben, erzählt Hueck, der beeindruckt ist von dieser Frau, die versucht habe, mit den Brüchen des Lebens "kreativ umzugehen".