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Stichwort
Herwarth Walden
Rubrik: Vorgeblättert - 4 Artikel
Vorgeblättert 29.03.2004 […] Herwarth Walden schloß dem Verein auch einen Verlag an, und hier erschien Else Lasker-Schülers zweites Buch, Der siebente Tag, mit der Widmung "Meiner teuren Mutter."(19) Die Sammlung unterscheidet sich deutlich von dem ersten Gedichtband Styx. Wohl enthält er unter den 30 bis auf vier bisher unveröffentlichten Gedichte wieder eine Reihe von Liebesgedichten, aber der vitalistische Sinnenrausch ist […] Man entdeckt Peter Baum in dem schönen Jüngling Antinous, seinen Bruder Hugo in Grimmer von Geyerbogen, deren Schwester Julia hinter der Najade, "der unbändigste der Musikanten", Goldwarth, ist Herwarth Walden. Die "Jerusalemiter" unter Anführung von Ali Brem scheinen eine Gruppe von Zionisten darzustellen, denn "sie waren wieder in ihrer Heimat gewesen und brachten Petrus und mir Geschenke [?]". Sie […] an einen außergewöhnlichen Menschen dienen, war aber nur für Eingeweihte zu verstehen. Samuel Lublinski, dessen Vorbehalte gegen die Moderne immer mehr wuchsen, wie er 1906 in einem Brief an Herwarth Walden bekennt, drückt im gleichen Schreiben seine Reserviertheit gegenüber diesem Werk aus. Auf die Zeitgenossen, meint er, wirkten solche Bücher, in welchen die Autoren "modernes, intensives Seelenleben […]
Vorgeblättert 29.03.2004 […] weiterhin äußerst prekär. Ein Versuch, 1906 Sommerferien in Ahlbeck an der Ostsee zu verbringen, scheiterte nach kurzer Zeit an dem primitiven Quartier, einer "Erdhöhle", in die die Familie floh, weil Herwarth Walden bei dem Gebrüll der "Säugetiere des Hauses" nicht an seiner Oper, vielleicht Der Nachtwächter nach Theodor Körner, Text von Ludwig Rubiner, arbeiten konnte. "Waschung an der grünen Pumpe im Hof" […] bereichern. Andere Maler wie Paul Gauguin reisten in die neuerschlossene Welt, um dort jahrelang zu arbeiten. Ihre Bilder wiederum wurden bald darauf in Deutschland ausgestellt, zum ersten Mal von Herwarth Walden im ersten deutschen Herbstsalon 1912 in Berlin. Dank der großzügigen Unterstützung eines Onkels von August Macke, des Industriellen Bernhard Koehler, waren dort 366 Werke von 75 Künstlern aus zwölf […]