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Stichwort
Oktoberrevolution
45 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 3
9punkt 06.08.2018 […] Der Historiker Leonid Luks stellt bei den Kolumnisten die Frage, warum sich die Bolschewisten vor hundert Jahren halten konnten, obwohl sie bei weitem nicht die Mehrhheit der Bevölkerung hinter sich h […] 9punkt 08.05.2018 […] Morgen, am 9. Mai, feiert Russland wieder seinen Sieg im 'Großen Vaterländischen Krieg', der inzwischen die "Oktoberrevolution als Legitimationsmythos des Einparteistaats ersetzt" hat, schreibt Sonja Margolina in der NZZ. Vor diesem geschickt genutzten Erinnerungshorizont konnte Putin seine Kriege auf der Krim, im Donbass und Syrien in Wählerstimmen ummünzen: "In diesem Jahr steht die Feier im Zeichen […] Magazinrundschau 20.03.2018 […] Identität zu korrigieren, auch die kunsthistorischen."
Lesenswert auch das Gespräch Thomas Casadeis mit dem sozialdemokratischen Publizisten Michael Walzer, Herausgeber von Dissent, über die Oktoberrevolution. Eurozine übernimmt es aus der italienischen Zeitschrift Il Mulino (hier das Original). In glasklaren Sätzen fertigt Walzer die Idee einer "Avantgarde" ab: "Die Avantgarde-Theorie ist eine der […] 9punkt 30.01.2018 […] Das Jubiläumsfieber kühlt nicht ab. Nach Luther und Oktoberrevolution stehen uns jetzt die Feierlichkeiten zum Dreißigjährigen Krieg, zu 1918 und 1968 bevor. Wir sind auf dem besten Weg, die Geschichte zu sakralisieren, warnt in der NZZ der Historiker Norbert Furrer: "Diese Geschichtsheiligung ist nicht vom Himmel gefallen. Sie wird von Akteuren betrieben, die etwas damit bezwecken und bewirken wollen […] 9punkt 22.01.2018 […] Der ukrainische Historiker Mychailo Kowaltschuk erzählt in der FAZ, wie die Ukraine schon im Jahr 1918 zum ersten Mal versuchte, sich unabhängig zu machen. In den Wirren des Jahrs nach der Oktoberrevolution gründete sich die "Zentralnaja Rada" als führendes Organ der ukrainischen Nationalbewegung: "Am 20.November rief die Rada die Ukrainische Volksrepublik (UNR) aus. Und obwohl die UNR Teil von Russland […] 9punkt 16.12.2017 […] primitiv betrachten."
Im Tagesspiegel sprechen Björn Rosen und Joshua Kocher mit der russischen Historikerin und Menschenrechtlerin Irina Scherbakowa von Memorial über den hundertsten Jahrestag der Oktoberrevolution. Sie hatte bereits Ende der siebziger Jahre Frauen interviewt, die im Gulag interniert waren. Scherbakowa kann nur bestätigen, was Ruge von seinem Vater erzählt: "Ich habe sehr wenige Menschen […] 9punkt 12.12.2017 […] Die Historikerin Katrin Steffen greift in der taz den Streit um ein mögliches Mahnmal für die polnischen Opfer der Nationalsozialisten auf, gegen das sich ihr Kollege Stephan Lehnstaedt mit dem Argume […] Magazinrundschau 16.11.2017 […] Anlässlich des hundertsten Jahrestags der Oktoberrevolution bemerkt der Ökonom Tomáš Sedláček in seiner Kolumne: "Wenn man sich Marx' Ziele anschaut, die er im Kommunistischen Manifest formulierte (kostenfreie Gesundheitsfürsorge, kostenfreie Bildung, Schutz der Arbeitenden), so wurden diese eher vom Kapitalismus realisiert als durch die von ihm vorgeschlagenen Methoden. Der demokratische Kapitalismus […] 9punkt 21.11.2017 […] Die Russen interessieren sich kaum für die Oktoberrevolution, meint Anna Schor-Tschudnowskaja in der NZZ. "Zwar widmen sich diverse kulturelle Einrichtungen in der Stadt auf je eigene Weise dem Jahrestag der Revolution, und auch die Werbung auf der Straße und in den Massenmedien spielt mit diesem symbolträchtigen Begriff; dennoch ist es ein erstaunlich stilles Jubiläum in einem Land, dessen politisches […] Magazinrundschau 14.11.2017 […] orischen Form des Gulags, der nur die verborgenen Geschwüre der namenlosen Lagergräber hinterließ."
Außerdem: Manfred Sapper und Volker Weichsel schreiben anlässlich des 100. Jahrestags der Oktoberrevolution über die russische Erinnerungspolitik. Naubet Bisenov erzählt, dass die Annexion der Krim die russlandfreundlichen Kasachen vorsichtig gemacht hat.
[…] Efeu 14.11.2017 […] Dmitri Moor: Tod dem weltweiten Imperialismus (1920). Nina Vatolina: Faschismus - der schlimmste Feind der Frau (1941). Bilder: Tate Modern: "Red Star over Russia, 1917.
Atemberaubend findet Laura C […] Magazinrundschau 01.11.2017 […] Osteuropa widmet ein Themenheft der Oktoberrevolution. Wie soll Russland an die Oktoberrevolution erinnern, wenn der Kreml sich eher am Zarenreich orientiert und selbst nicht einmal das kleinste Aufmucken duldet? Aber selbst für eine weniger rigide Politk wäre sinnviolles Gedenken unmöglich, fürchtet der russische Historiker Ilja Kalinin: "Revolutionsjubiläen sind ein Skandal. Nichts demonstriert wie […] 9punkt 07.11.2017 […] von der taz: "Kremlnahe Historiker sehen in der Februarrevolution 1917 eine Verschwörung, an der das Bürgertum, die russischen Generäle, die Intellektuellen und Freimaurer beteiligt waren. Die Oktoberrevolution erscheint unterdessen wie eine bolschewistisch-deutsche Verschwörung. Jedoch wird den Bolschewiki zugutegehalten, dass sie das Imperium bei erstbester Gelegenheit wiedererrichteten. Sie erwiesen […] somit Bürgertum und liberale Kräfte. Das stimmt so natürlich nicht."
In der SZ beschreibt der Historiker Gerd Koenen die "überspannte Selbsteinschätzungen" deutscher Politiker, die erst die Oktoberrevolution während des Ersten Weltkriegs und später den Bolschewismus für sich zu nutzen hofften.
Anders als in der Bundesrepublik gab es in der DDR nie eine Aufarbeitung der Frage, welchen Rückhalt der […] 9punkt 06.11.2017 […] Es gibt keinen Grund, die Oktoberrevolution zu feiern, meint Arno Widmann in der FR. Von Beginn an war sie ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, schreibt er etwa mit Blick auf das Frauenbataillon, das den Petersburger Winterpalais vergeblich gegen die Erstürmung verteidigen wollte, jedoch von den Bolschewiki überrannt, vergewaltigt und nach Finnland deportiert wurde: "Es gibt keinen Grund, der […] Efeu 04.11.2017 […] promovierter Politikwissenschaftler und sozialistischer Aktivist, der dazu noch literaturtheoretische Arbeiten schreibt und ein eigenes Journal veröffentlicht. Gerade hat er ein Buch über die Oktoberrevolution veröffentlicht (mehr dazu im Guardian) - was ihn alles im britischen Betrieb zum etablierten Autor macht, wohingegen er im deutschen Feuilleton bislang kaum bemerkt wurde. Die taz ändert das jetzt […]