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Musical
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Im Kino 11.01.2017 […] Hollywood-Musical an sich: Der König braucht zwar neue Klamotten, aber er bleibt in jedem Fall der König. "Presented in CinemaScope" posaunt es majestätisch im Vorspann und doch müssen sich die Seitenränder der Leinwand erst einmal wie unter einem ironischen Ächzen zu ruinöser Größe aufblähen. Unter anderen Umständen könnte man ein dekadentes Vergnügen erwarten. Die Reanimation des Musicals, fitgespritzt […] konservative Selbstbesinnung. Obwohl Chazelle seinem Film Kleider in den Farben des schon siechen 1950er-Jahre-Musicals anzieht und ganze Referenzkaskaden von "An American in Paris" und "Singin' in the Rain" bis "West Side Story" inszeniert, sind es tatsächlich die Prototypen des Hollywood-Musicals aus den 1930ern, denen er sich verpflichtet fühlt. Filme aus einer Zeit, als das staunenswerte Tanzen und […] Publikumsgeschmack milde übergehen. Aber so wie in Chazelles Film die befreienden Exzesse von modalem und Free Jazz für Sebastian keine Rolle spielen, so wenig interessieren den Film die Spätausläufer des Musical-Genres jenseits ihrer optischen Appetitlichkeit. Was bei Minnelli, Howard Hawks oder Frank Tashlin fröhlich frivol, überbordend, manchmal deviant und oft durchlässig für die Grenze zwischen Sex und […] Von Janis El-Bira, Thomas Groh
Außer Atem: Das Berlinale Blog 11.02.2016 […] irgendwann ganz einfach explodieren, bis kein Stein mehr auf dem anderen stehe. Wenige Jahre später herrschte der Zweite Weltkrieg.
Zurück zu "Hail Caesar". Da gibt es noch: Kommunisten. Kalter Krieg. Musicals. Channing Tatum in der Matrosenbar als blondierter Gene-Kelly-Verschnitt. Die Waffenindustrie. Das Fernsehen als heraufdämmernder Konkurrent im Kampf um Zuschauer. Tausend Agenten, die an Hollywood […] Von Thomas Groh
Im Kino 18.02.2015 […] it und dem zunächst naturalistischen Spiel der beiden Leads - J.K. Simmons als sadistischer Orchesterleiter Fletcher und Miles Teller als sein getriebener Schüler Adam - versteckt sich wieder ein Musical (ein dunkles und delirantes diesmal anstatt eines hellen und luftigen), das mit allem, was zum Genre dazugehört, zum Ausdruck beziehungsweise zum Ausbruch drängt.
Der Drummer Adam wird von Fletcher […] Schülers in die Schuhe geschoben wurde, ist dieser Einwand gegen seine Methoden nicht von der Hand zu weisen. Aber weil "Whiplash" nicht nur eine kritische Milieustudie ist, sondern auch ein verkapptes Musical, kann er keine Grenzlinie ziehen, und sei sie noch so gut gemeint, ohne sie hernach mit Genuss zu überschreiten.
So sehr man des Lehrers kalkulierte Grausamkeit vernunftmäßig durchschaut (der Film […] bald sämtliche filmische Parameter, bis schließlich jeder Schritt und jede Geste in den übergreifenden Rhythmus eingehen. Der Ausgangsrealismus von "Whiplash" wird nach und nach von der Logik des Musicals unterwandert, jede kritische Einsicht in die Herrschaft des Taktes verkehrt in ihr Gegenteil: die Lust an der Unterwerfung. Der dialektische Begriff, den "Whiplash" sich vom Virtuosentum macht - zwischen […] Von Lukas Foerster, Nikolaus PerneczkyAußer Atem: Das Berlinale Blog 09.02.2015 […] höchst unheilige Erscheinung.
All diese Techniken halfen dem Farbfilm "erwachsen" und vom Publikum als "natürlich" akzeptiert zu werden. Und doch ist Technicolor nirgends so wundervoll wie in den Musicals, in denen die Farben förmlich explodieren - obwohl sie mit größter Sorgfalt ausgesucht und komponiert wurden. Aber hier durften Gegensätze in den satten tiefen Farben, die Technicolor auszeichnete […] Von Anja Seeliger
Außer Atem: Das Berlinale Blog 06.02.2015 […] tropischen rot-blau leuchtenden Pappmaché-Vulkans zu bizarren Ritualen kommt, wie in der Höhle der Wolfsmenschen Schwänze auf die Waage gelegt werden und Udo Kier sich in einer völlig umwerfenden Nachtbar-Musical-Nummer von einem Mad Scientist bis tief ins Gehirn fisten lässt, um sich sein zwanghaftes Verhältnis zu Frauenärschen weglobotomisieren zu lassen. Wie Schnurrbärte zu träumen beginnen und ganz eigene […] Von Thomas Groh
Im Kino 13.01.2015 […] Szene, die sich das bekannte Musical (beziehungsweise dessen Verfilmung aus dem Jahre 1982) sehr sonderbar zueigen macht. Eine ältere Dame begeht eine Art heimisches "Annie"-Ritual: Sie startet die Videokassette des Films, macht es sich im Fernsehsessel bequem, isst beinahe erregt ein Sandwich. Dazu trällert sie die (ziemlich penetrante) "Tomorrow"-Ouvertüre des Musicals, während ein Hund ihr die Füße […] seinerzeit, könne der eigentliche und mir völlig unbekannte "Annie"-Film kaum sein.
Als ich die erste Kinoadaption des 1977 am Broadway uraufgeführten und vom US-Comic "Little Orphan Annie" inspirierten Musicals schließlich sah, schien mir klar, was es mit deren Verwendung in "Serial Mom" auf sich hatte. Gefallsüchtig und überzuckert erzählt der erste "Annie"-Film von den unwahrscheinlichen Abenteuern eines […] als habe er es auf ein zumindest ideologisch greises Publikum abgesehen. Inhaltlich im New York der mittleren 30er Jahre angesiedelt und formal wie aus der Zeit gefallen, möchte er an klassische Musicals der Studioära Hollywoods erinnern und greift dazu gar rassistische Stereotypen auf. Er schwelgt in üppigen Kulissen und derer betonter Künstlichkeit, er bebildert und besingt familiäre Nächstenliebe […] Von Rajko Burchardt, Lukas Foerster
Im Kino 27.08.2014 […] bis heute als Firmen-Maskottchen dient. Wobei Erfolg in diesem Zusammenhang nicht viel heißen muss: Auch nach über 1000 Produktionen (mit klangvollen Titeln wie "Surf-Nazis Must Die", "Cannibal: The Musical" oder "Poultrygeist: Night of the Chicken Dead") arbeitet die Firma weitgehend nach Do-it-Yourself-Prinzip auf einem Budgetniveau, auf das sich selbst die unterbeschäftigtesten Indie-Regisseure Hollywoods […] Von Thomas Groh, Jochen Werner
Im Kino 18.06.2014 […] These: Es gehört zu den größten Katastrophen in der Geschichte des Kinos, dass das Genre des Musicals, zumindest in den USA und in Europa, seit nun schon einigen Jahrzehnten fast nicht mehr existiert; und dass es ersetzt wurde durch eine seiner ärgerlichsten Schwundstufen: den Tanzfilm. Der Tanzfilm nimmt vom Musical nur die oberflächlichsten Aspekte des Spektakels, er streicht alle utopischen Überschüsse […] Von Lukas FoersterEssay 05.02.2014 […] ch gebrochenen Tableaux vivants anschwillt, während die eurythmische Trias aus Reiten, Tanz und Gesang den Inszenierungen zunehmend den Charakter von Freilichtspielen, einer düsteren Folklore mit Musical- und Happening-Charakter ("Roter Psalm", "Ungarische Rhapsodie", 1979; "Allegro Barbaro", 1979) verleiht.
Schimmernde Winde (1969)
Die filmdramaturgisch ungewöhnliche Einheit von Ort, Zeit und Handlung […] Von Daniele Dell'Agli
Im Kino 27.12.2013 […] dann doch bei Lav Diaz wieder ganz anders und eigen ausschaut, der, sanft im Bildhintergrund insistierend, in den Film jene atemberaubende Kino-Künstlichkeit einträgt, die man sonst höchstens aus Musicals kennt, aus Filmen von Minnelli oder Demy zum Beispiel: Aus Filmen, in denen Farben zwar keinerlei mimetische Funktion mehr haben, aber die Welt dennoch nicht derealisieren, sondern erst eigentlich […]
Im Kino 14.11.2013 […] on eines James-Cagney-Streifens wirkt - inklusive historischer Kostümierung und allerlei überstilisierter Coolness-Posen. Und dann gibt es noch die völlig absurden, jeden Rahmen sprengenden Revue-Musical-Sequenzen, den gigantischen Fisch, dessen Maul pinkgewandete Tänzerinnen ausspuckt.
Und es gibt das Make-up. Dick mit Latex zugekleistert, werden offensichtlich künstliche Wunden und Verstümmelungen […] Von Elena Meilicke, Jochen WernerEssay 05.11.2013 […] Theaterschaffenden bis zu Opernsängern und Musikern. Immer mehr von ihnen fangen an, sich gegen das ausbeuterische System zu wehren, der Unmut scheint riesig. Und so löste die im Februar 2013 von dem Musical-Produzenten Johannes Maria Schatz gegründete Facebook-Seite "Die traurigsten & unverschämtesten Künstlergagen und Auditionserlebnisse" unerwartet starke Reaktionen aus.
Mit der bekannten österreichischen […] Von Lea Kosch
Im Kino 20.02.2013 […]
Etwas Langweiligeres als diese knapp drei Stunden Miserablen-Musical habe ich selten gesehen. Hatte Musical nicht einmal etwas mit Tanz zu tun, mit Farbigkeit, mit einem diffizilen Verhältnis von Illusion und Illusionsbruch, mit Energie, Eleganz, Exzess? "Les Misérables" ist nichts davon. Es ist daher vielleicht bezeichnend, dass ein Großteil der bisherigen Presse zum Film sich an einem Akt totaler […] Score und Libretto des 1980 in Paris uraufgeführten Musicals, dessen englische Fassung 1985 in London premierte und von dort aus die Welt eroberte. Mehr als 60 Millionen Menschen sollen "Les Misérables" als Bühnenmusical bislang gesehen haben. Diese 60 Millionen zumindest sind gewarnt und wissen: "Les Misérables" gehört - zusammen mit anderen Mega-Musicals der 80er Jahre wie "Cats", "Evita" und "Jesus Christ […] Christ Superstar" - zu den sogenannten "sung-through" Musicals, das heißt: Sie werden von Anfang bis Ende durchgesungen, es gibt keinen gesprochenen Dialog. Das "sung-through" ist vielleicht die größte Prüfung von "Les Misérables" - Prüfung für die Darsteller, die alles live am Set eingesungen haben sollen, Prüfung aber auch für die Zuschauer. Ein unrhythmischer Sprechgesang, ein paargereimter Singsang […] Von Thomas Groh, Elena Meilicke
Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2013 […] grundhumanistische Crossdressingkomödie von Produzent Joseph Herman Pasternak und Regisseur Hermann Kostelitz, die später in den USA als Joe Pasternak und Henry Koster für zahlreiche immens erfolgreiche Musicals verantwortlich waren. "Peter" entstand in Ungarn, noch in deutscher Sprache und wohl in der Hoffnung, dass der Spuk bald ein Ende haben würde.
Patricia Morison, John Carradine in Douglas Sirks "Hitler’s […] Von Lukas Foerster
Im Kino 19.12.2012 […] neglected for too many years!" (Das Schöne daran: Violets völlig unhedonistische Frivolität.)
"Damsels in Distress" zitiert nicht nur im Titel und mit seinem herrlich eskapistischen Finale ein Astaire-Musical aus den 30ern. Violet selbst ist eine Filmheldin wie aus vergangenen Zeiten, groß gewachsen und stattlich, mit einer Würde, die früheren Filmdiven locker das Wasser reichen kann. Auf der anderen Seite […] letzten Jahren zunehmend verlegt.
An die schließt "For Love's Sake" zunächst an - und dann doch wieder überhaupt nicht. Selbst für Miike-Verhältnisse ist das ein sonderbares Ding, ein High-School-Musical (basierend auf einem hochtrabend-romantischen Siebzigerjahre-Manga), das knallbunt-übercampy, mit zahlreichen j-poppigen Gesangseinlagen beginnt: Ai, ein Mädchen aus reichem Haus, findet ihren Kin […] Von Lukas Foerster, Thomas Groh, Ekkehard Knörer, Maximilian Linz, Elena Meilicke, Nikolaus Perneczky, Jochen Werner