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Stichwort
Max Beckmann
Rubrik: Vorgeblättert - 5 Artikel
Vorgeblättert 25.11.2013 […] unter Schefflers Leitung die wichtigste Stimme der modernen europäischen Kunst in Deutschland, stellte sich ganz in dessen Dienst. Der Jahrgang 1914/15 enthielt unter anderem Feldpostbriefe von Max Beckmann, Waldemar Rösler, Max Neumann und einer Reihe weiterer Maler. Er zeigte Kriegsbilder von Max Liebermann, Originallithographien diverser Künstler mit Motiven wie »Soldatentod«, »Heldenlied« oder […] Vorgeblättert 25.11.2013 […] entscheidende Erinnerung: eine Welt, die durch blinde Zerstörung geschändet erscheint«. Ernst Ludwig Kirchner hatte sich freiwillig gemeldet, musste aber bald beurlaubt werden und erlitt, ähnlich wie Max Beckmann, einen Nervenzusammenbruch. George Grosz wurde nach sechs Monaten als »dienstunbrauchbar« entlassen, Anfang 1917 erneut eingezogen und, nach einem tätlichen Angriff auf einen Vorgesetzten, in eine […] es durch Vermittlung von Harry Graf Kessler, Cassirer mit einem Auftrag des Auswärtigen Amtes in die Schweiz zu schicken und ihn so im doppelten Sinne des Wortes aus der Schusslinie zu nehmen.
Max Beckmann, Mitglied der Berliner Secession, aber im Herzen ein Einzelgänger, illustrierte in der ersten Ausgabe von Kunst und Künstler die Textcollage »Die erste Kriegswoche in Berlin nach Mitteilungen Berliner […] oder etwas Derartiges auf die Schulter und sagte: 'Mensch, wie können Sie jetzt zeichnen in all dem Jubel!' - Max antwortete: 'Das ist das größte nationale Unglück, was uns treffen kann.'«
Max Beckmann, der bedeutendste deutsche Maler des 20. Jahrhunderts, war kein Nationalist, kein Jubler, auch nicht in Momenten allgemeinen Überschwangs, er war vielmehr ein unbestechlicher Beobachter, ein Seismograph […] Vorgeblättert 25.11.2013 […] ein Todesstern, der nicht Erlösung, sondern Vernichtung verheißt. Das 4,97 Meter breite und 3,45 Meter hohe Bild stand wie ein Monument des künstlerischen Wandels bis 1933 im Frankfurter Atelier. Max Beckmann sah es täglich, ohne es jemals zu vollenden. Als Reinhard Piper den Maler im Mai 1917 besuchte, hatte die apokalyptische Auferstehung eine starke Wirkung auf ihn:
Oben in der Mitte schwebte die […] hatte die »Brücke« sich schon 1913 aufgelöst. Bis auf Emil Nolde leisteten die Maler der 1905 in Dresden gegründeten »Brücke« alle Militärdienst. Erich Heckel war Sanitätssoldat in Flandern, wo er Max Beckmann begegnete, ebenso wie dem belgischen Expressionisten James Ensor, der in Ostende lebte. Auch Max Pechstein und Otto Mueller waren an der Westfront eingesetzt, während Fritz Bleyl und Karl Schmi […] beschäftigt hatte. Er porträtierte den Philosophen 1911 sogar in einer heute verlorenen Büste.
Otto Dix erlebte den Krieg so intensiv wie kaum ein anderer Künstler. Nicht als Sanitäter wie Max Beckmann, als Nachrichtenoffizier wie Willy Jaeckel, als Armierungssoldat wie Karl Schmidt-Rottluff, als Flugzeuganstreicher wie Paul Klee oder als Dolmetscher wie Hermann Struck, nicht zu reden von den […] Vorgeblättert 23.02.2009 […] bis November 1936, sowie im September 1937. Die Niederlande sind ab 1933 der Exilort für viele deutsche Künstler und Schriftsteller. Georg Hermann und zeitweise Klaus Mann leben dort, der Maler Max Beckmann, der einstige Berliner Revue-König Rudolf Nelson und der Schauspieler Kurt Gerron. Bis zum Überfall der deutschen Wehrmacht im Mai 1940 kann das Land auch etlichen anderen Flüchtlingen Schutz bieten […] Vorgeblättert 17.09.2004 […] . Die Premieren bei Boleslaw Barlog oder Karl-Heinz Martin waren aber grosse Ereignisse. Das Theater brachte sich wieder zur Geltung; in der Kunst brauchte es lange, bis die Moderne arrivierte. Max Beckmann war von dem Misserfolg in Deutschland so deprimiert, dass er, kaum von seinem Exil in den Niederlanden zurückgekehrt, 1947 nach Amerika auswanderte. Schmidt-Rottluff oder Kirchner brauchten gut […]