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Stichwort
Auschwitz
177 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 12
9punkt 24.06.2020 […] apologetischen Holocaustrelativiererin zu stilisieren. Zudem müsste sich Schmid diesen Vorwurf dann auch selbst gefallen lassen. Denn plausibel ist es einfach nicht, wenn Schmid auf der Singularität von Auschwitz beharren will und dies zugleich durch die Ausdehnung des Singularitätsbegriffs auf den Gulag wieder selbst einreißt. Entweder, etwas ist singulär oder nicht. So, wie Schmid vorgeht, wird es beliebig […] Efeu 25.02.2020 […] den Ärger: Die Serie fabuliert sich über Auschwitz ziemlich was zusammen, etwa ein Schachspiel unter Nazis, bei dem für jede geschlagene Figur ein Jude getötet wird. "Für die Gedenkstätte Auschwitz ist die Darstellung des Schachspiels 'nicht nur eine gefährliche Torheit und Karikatur, sie ist auch eine Einladung an künftige (Holocaust-)Leugner'. ... War Auschwitz, so wie es war, nicht Horror genug? Warum […] Schriftsteller Max Czollek im Dlf Kultur.
Auschwitz was full of horrible pain & suffering documented in the accounts of survivors. Inventing a fake game of human chess for @huntersonprime is not only dangerous foolishness & caricature. It also welcomes future deniers. We honor the victims by preserving factual accuracy. pic.twitter.com/UM2KYmA4cw- Auschwitz Memorial (@AuschwitzMuseum) February 23, 2020 […] 9punkt 21.01.2020 […] Verbrechen. Doch während die Warschauer hoffnungsvoll auf Hilfe warteten, befahl Joseph Stalin der Roten Armee nie, einzugreifen." Noch provokanter, was Morawiecki zur Befreiung von Auschwitz schreibt: "Die Rote Armee befreite Auschwitz zwar, aber das Lager hätte auch ein halbes Jahr früher befreit werden können. Die Rote Armee stand in 200 Kilometern Entfernung vom Lager, aber der Angriff wurde angehalten […] Efeu 31.07.2019 […] 'Untergegangenen und die Geretteten', die Täter und die Opfer, die Guten und die Bösen den Aggregatzustand von Auschwitz durchlebt hatten. Er wollte auch sicherstellen, dass niemand nach Auschwitz so weiterleben konnte, als habe es Auschwitz nicht gegeben. Die Menschheit hatte sich in Auschwitz erkannt. Es wäre ein Verbrechen gewesen, sich dumm zu stellen und hinter diese Erkenntnis zurückzufallen."
[…]
Primo Levi in den 60ern bei der Lektüre (Quelle)
Heute vor 100 Jahren wurde der Auschwitz-Überlebende Primo Levi in Turin geboren. Er legte frühzeitig literarisches Zeugnis über die Ermordung der Juden durch die Deutschen ab und wurde so zu "einem der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts", schreibt Arno Widmann in der FR. "Levi wollte nicht anklagen, sondern verstehen. Weil er wissen wollte […] kann. Auch weil Levi - lange bevor sich im Gefolge der gleichnamigen Zeitzeugen-Doku der Begriff Holocaust, die zeithistorische Forschung und das Fernsehphänomen der Zeitzeugen-Dokus etablierten - Auschwitz als Hölle beschrieb, im Sinne Dantes." Außerdem erinnern Ulrich Gutmair (taz) und Maike Albath (Tagesspiegel) an Levi. Der BR bringt eine einstündige Lesung aus Levis "Ist das ein Mensch?".
In der […] 9punkt 04.07.2019 […] Heritage" eine Ausstellung über Auschwitz statt, die, so Stein weiter, zwar geradezu vorbildlich auch bisher Unbekanntes zum Völkermord zusammentrage, dann aber - sehr amerikanisch - in einer Lektion in "allgemeiner Menschenliebe" ende und Auschwitz zur "Metapher für das Böse" schlechthin werden lasse. Und: "Auschwitz wird hier implizit zu einem Maßstab gemacht. Aber wenn Auschwitz die Messlatte ist, können […] en Mullahs in Teheran - mit hoch erhobenem Haupte darunter durchmarschieren. Gemessen an Auschwitz ist alles nicht so schlimm. Auch nicht, wenn ein durchgeknallter Antisemit in einer Synagoge in Pittsburgh elf Juden erschießt; auch nicht, wenn die Hamas mit Raketen auf israelische Schulkinder zielt. Auschwitz wird so zu einem Vorwand, um jede Schweinerei schon im Vorhinein zu entschuldigen. Und damit […] Efeu 29.03.2019 […] "geradezu plakative Distanzierung von Patriotismus und Nationalismus", überhaupt "lässt sich das Video als Rundgang durch die deutsche Verdrängungsgeschichte lesen." Trotzdem bleibt ein Vorbehalt: Auschwitz als bewusst lancierter Marketing-Gag. "Dass sich die Band entschieden hat, für dieses Video mit dem Zentralmotiv deutscher Täter-Opfer-Umkehrung zu werben und sich als deutsche Band die Uniform jüdischer […] Efeu 26.01.2019 […] "Wieweit kann das Unvorstellbare wirklich gezeigt werden", fragte sich Micha Brumlik 1994 zur deutschen Premiere von Steven Spielbergs "Schindlers Liste" in der taz. Eine Frage, zu der er sich heute, […] Efeu 25.01.2019 […] Marta Kijowska in der FAZ wundert. Umso erstaunlicher wirkt das deutsche Zaudern, als in den Neunzigern im Deutschland "ein schmaler, aus sechs Geschichten bestehender Erzählband der italienischen Auschwitz-Überlebenden Liana Millu erschien, der im Original 1947 publiziert worden war und ebenfalls den Titel 'Der Rauch über Birkenau' trug. (...) Die deutschen Medien feierten die Veröffentlichung als […] Efeu 25.01.2019 […] Steven Spielbergs "Schindlers Liste" kommt zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz wieder ins Kino - und damit auch die Feuilletondebatten der Darstellbarkeit der Schoah und des Umgangs des Kinos damit. "Gründlich recherchiert und bis in die kleinste Nebenrolle personalisiert, vermag Spielberg das beste sinnliche Simulakrum des Holocaust zu schaffen, das bisher über die Leinwand lief", erklärt Beatrice […] Efeu 01.12.2018 […] Reichwein ab, was den Versuch der FAZ betrifft, eine neue Auschwitz-Debatte um Martin Walser loszutreten (mehr dazu hier und hier). Die Reihung Golgatha, Verdun, Auschwitz und Hué in dem im Original 1968 erschienenen, im neuen Band "Spätdienst" wieder ans Tageslicht gekommenen Walser-Gedicht verortet er vor dem zeithistorischen Hintergrund: "Auschwitz- und Völkermord-Vergleiche waren im Protestmilieu gegen […] gegen den 'faschistisch-imperialistischen' Vietnamkrieg damals an der Tagesordnung. Gerade diejenigen, die sich wie Walser intensiv mit den Nazi-Verbrechen auseinandersetzten ('Unser Auschwitz' heißt sein Aufsatz zu den Prozessen von 1965), hatten dieses Anliegen. Sie deuteten das Schweigen der Bundesregierung zum Vietnamkrieg als Zeichen einer mangelnden Aufrichtigkeit der deutschen Vergangenheitsb […] Efeu 30.11.2018 […] Christian Metz' in der FAZ geäußerte Kritik an einem Gedicht Martin Walsers, in dem dieser laut Metz Auschwitz verharmlose (unser Resümee), basiert auf einer Fehllektüre, hält Iris Radisch ihrem Kollegen in der Zeit vor, wo das im neuen Band "Spätdienst" wiederaufgetauchte Gedicht ursprünglich 1968 erschienen war. Walser kritisiere in dem Gedicht "eine ins metaphysische Fatum verliebte Publizistik […] Die Ironiesignale sind klar gesetzt: Das Feuilleton agiert 'holzschnitthaft', es 'feiert feierlich' mal dieses, mal jenes Menschheitsverbrechen, wie die Feiertage gerade fallen, Golgatha, Verdun, Auschwitz, Hué. Das ist unmissverständlich: blanker Hohn. Dahinter steckt: eine Kritik der Instrumentalisierung von Menschheitsverbrechen zu feuilletonistischen Zwecken."
Katharina Lipowsky ist für die taz […] Efeu 20.11.2018 […] feiern wir! / Statt Golgatha, Verdun und Auschwitz / lassen wir diesmal holzschnitthaft Hué / herkommen / und sagen keinem hierzulande nach, / dass er diesen Krieg andauernd billigt, / sagen das nicht der CDU nach, / die diesen Krieg andauernd billigt, / sagen das nicht der SPD nach, / die diesen Krieg andauernd billigt."
Woraufhin Metz donnert: "Auschwitz ist kein Phänomen, das man in eine Anadiplose […] 9punkt 27.01.2018 […] n, dem etliche Frauen sexuelle Übergriffigkeit vorgeworfen hatten
Im taz-Interview mit Ulrich Gutmair spricht der Jurist, Moderator und Zentralratsvize Michel Friedman zum Tag der Befreiung von Auschwitz über den Holocaust, die zweite Schuld und eine Selbstbefragung, die zwar den Endpunkt der Gewalt verurteilt, aber nicht den Beginn: "Ich würde den Begriff des Antisemitismus gerne präzisieren. Es […] 9punkt 26.01.2018 […] Tagesspiegel fordert der deutsch-niederländische Historiker und ehemalige Mitarbeiter des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam, Lutz van Dijk, beim Auschwitz-Gedenktag in Polen endlich auch homosexuelle NS-Opfer zu ehren: "Im Juli 2016 reiste ich erneut nach Auschwitz, um zu sehen, ob sich in mehr als einem Vierteljahrhundert etwas geändert hat. Während der Führung wurde deutlich, dass es noch immer nur die […] 9punkt 30.10.2017 […] Forsa-Umfrage, dass nur noch jeder vierte Deutsche etwas mit dem Begriff Auschwitz verbindet. Im Tagesspiegel warnt der Schriftsteller und Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees Christoph Heubner davor, den Rechten das Reden über Auschwitz zu überlassen: "Was verliert unsere Gesellschaft, wenn das Wissen um Auschwitz aus dem Blick gerät und nur noch als brüllende Metapher und Drohung […] lange sich vielerorts Gedankenlose, Rechtspopulisten und Rechtsextreme das Wort Auschwitz höhnisch und gewaltbereit auf der Zunge zergehen lassen; so lange hat jeder Bildungspolitiker und Geschichtsdidaktiker die Pflicht, darüber nachzudenken, wie, wann und wo das Wissen um die Ursachen und die Geschehnisse von Auschwitz ergänzt werden sollte."
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