Joe Hagan
zeichnet ein ziemlich atemberaubendes Porträt des Medienmoguls
Tom Freston, ehemaliger Manager von MTV, "Beavis and Butt-head", "South Park", Jon Stewarts "Daily Show" und schließlich dem Viacom-Konzern - um nur einige zu nennen. Heute ist er Vorsitzender von
Bonos "One Campaign" und karrt beispielsweise den amerikanischen
Evangelikalenführer Ralph Reed im SUV durch
Liberia, wo er ihm Krankenhäuser, Farmen und eine Fabrik zeigt, die sich mit westlicher Hilfe erfolgreich entwickeln. Nur so zum Spaß hat er außerdem ein Treffen mit einem
ehemaligen Militiaführer und Kannibalen arrangiert, der mit seiner Kinderarmee etwa 20.000 Menschen umgebracht hat und erklärt, warum er sich bis zu seinem Erweckungserlebnis nichts dabei gedacht hat,
Kinder zu essen: "Ralph Reed hatte keine Ahnung, was ihn erwartete, als der dem ungeplanten Treffen zustimmte, und seine Kinnlade fiel vor Schreck nach unten, wie Freston es geplant hatte. Aber Freston sah ebenfalls ziemlich erschüttert aus. 'Das ist wirklich eine Geschichte', konnte er nur noch sagen. Fast genauso schockierend war es allerdings mitanzusehen, wie die Anwesenheit von Freston - dem großen amerikanischen Medienmogul, dessen Netzwerk mächtiger Freunde Rupert Murdoch, Jeffrey Katzenberg, Bob Iger und Tom Cruise einschließt - diese Situation automatisch in
eine Art Geschäftstreffen verwandelte. Reed sagte, er kenne einige evangelikale Krichen, die den reformierten Menschenfresser möglicherweise gern treffen würden. Und der reformierte Menschenfresser, der heute
Joshua Blahyi heißt, freute sich, gefällig sein zu können und überreichte Freston und Reed Kopien seiner veröffentlichen
Autobiografie und einer Dokumentation (
Trailer) über ihn, die 2011 auf dem Sundance Festival gezeigt worden war. 'Einige Leute meinen immer noch, ich sollte
aufgehängt werden', bemerkt er."