Volker Ullrich

Adolf Hitler

Die Jahre des Untergangs 1939-1945. Biografie
Cover: Adolf Hitler
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2018
ISBN 9783103972801
Gebunden, 896 Seiten, 32,00 EUR

Klappentext

Wäre der größte Zivilisationsbruch in der Geschichte - der Vernichtungskrieg in Osteuropa und der Mord an den europäischen Juden - ohne Hitler denkbar gewesen? Der Zeithistoriker Volker Ullrich zeigt, in welchem Ausmaß der Diktator den Charakter der Kriegführung und die Entwicklung zum Holocaust bestimmt hat. Deutlich wird: Die monströsen Verbrechen waren nur möglich, weil Hitler sich bis zuletzt auf die Kooperation der Generalität und breiter Teile der Gesellschaft verlassen konnte. In seiner Biografie gelingt es Volker Ullrich, die Persönlichkeit Hitlers greifbar zu machen. Erst so wird erkennbar, wie all das geschehen konnte - und welchen Platz der Diktator in der Geschichte einnimmt. Der  erste Band behandelt die Jahre des Aufstiegs bis 1939. Der zweite Band zeichnet die Jahre des Untergangs nach - von der Entfesselung des Zweiten Weltkriegs bis zum apokalyptischen Finale 1945.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.01.2019

Rezensent Christoph Jahr liest den zweiten Band von Volker Ullrichs Hitler-Biografie mit Spannung. Wenn Ullrich Hitler als Kriegsherrn zeichnet, eine breite Quellenbasis, etwa die Goebbels-Tagebücher, auf Hitlers Entscheidungsmacht und Verantwortung für den Völkermord und seine Selbstinszenierung hin befragt, erkennt Jahr unter anderem auch das Versagen der Generäle, ihre nachträgliche Geschichtsklitterung. Souverän scheint ihm der Autor durch Hitlers Brille über den Weltkrieg zu berichten, wenngleich die Dramatik der Ereignisse den Ansatz zur Erklärung von Hitlers Persönlichkeit in den Hintergrund treten lässt, wie der Rezensent feststellt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 23.01.2019

Nur Positives lässt Rezensent Rudolf Walther über diese Hitler-Biografie des Historikers und Zeit-Redakteurs Volker Ullrich verlauten. Denn auch wenn es nicht gerade einen Mangel an NS-Literatur gibt, scheint Walther das Buch voll und ganz gerechtfertigt. Allein schon die vielen Quellen, die Ullrich ausgewertet hat! Außerdem findet er die Biografie gut zu lesen und in der Argumentation präzise. Walthers Darstellung zufolge kapriziert sich Ullrich auf Hitlers sich ändernde Rolle als Führer des Dritten Reiches: Während er vor 1939 vor allem als Partei- und Machtpolitiker agierte, ging er mit Beginn des Zweiten Weltkriegs ganz in der Rolle des "ersten Soldaten des Reiches" auf. Dass der Verlauf des Kriegs durch Hitlers Vernichtungswillen seine verbrecherische Wendung nahm, legt Ullrich dem Rezensenten überzeugend dar.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.01.2019

Norbert Frei hat die Hoffnung, dass die Rede von der "historischen Größe" Hitlers mit Volker Ullrichs Biografie vorbei sein könnte. Dass der Autor die Grauenhaftigkeit Hitlers ohne Geraune, nüchtern, präzise und dicht an der Figur und seinen wechselnden Aufenthaltsorten und Kriegsschauplätzen herausarbeitet, gefällt Frei gut. Auf Militär- im Sinne von Schlachtengeschichte kann Frei da verzichten. Hitlers rassistische Vernichtungswut kann Ullrich ihm freilich gestützt auf die üppige Forschungsliteratur nachweisen, auch wenn Hitler hier mitunter nur indirekt sichtbar wird, wie Frei einräumt. Hitler und die Deutschen, dieses Kapitel scheint Frei schwierig zu gestalten, doch anhand einiger Zeitgenossen vermag ihm der Autor auch hier Wissenswertes zu vermitteln.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.12.2018

Wilhelm von Sternburg zieht eine wichtige Lehre aus Volker Ullrichs Hitler-Biografie: Die Erkenntnis, wozu der Mensch fähig ist, wenn die politischen Institutionen und die zivilgesellschaftlichen Kräfte versagen. Der vorliegende zweite Band von Ullrichs Lebensbeschreibung des Diktators überzeugt ihn durch den gewissenhaften Einbezug jüngerer Forschung und neuerer Zeitzeugenberichte sowie durch historische Genauigkeit. Ullrichs genauen Blick auf Hitlers Skrupellosigkeit und Gewaltbereitschaft, auf das Zusammenspiel von politischen, militärischen und zivilgesellschaftlichen Kräften vor und während des Zweiten Weltkriegs findet der Rezensent höchst eindrucksvoll.