Jürgen Pfeffer (Hg.), Florian Wenninger (Hg.)

Sabotage und psychologische Kriegsführung

Ein Handbuch
Cover: Sabotage und psychologische Kriegsführung
Czernin Verlag, Wien 2018
ISBN 9783707606348
Gebunden, 192 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Jan Martin Ogiermann und Paul Dvorak. Verwirrung, Chaos und Misstrauen sind einfach zu stiften - ein Wissen, das sich die Amerikaner während des Zweiten Weltkriegs zunutze machten. Mit ihrem Leitfaden über Sabotage und psychologische Kriegsführung gaben sie dem Widerstand gegen das Naziregime eine Anleitung an die Hand, wie man ein System von innen zernagt - mit Mitteln, die auch heute noch funktionieren würden. Das US-amerikanische OSS, "Office of Strategic Service", Vorgänger der CIA im Zweiten Weltkrieg, gab 1943 und 1944 zwei Texte heraus: Das "Morale Operations Field Manual" war für OSS-Offiziere gedacht und beschreibt akribisch, wie man einen Staat dekonstruiert. Das "Simple Sabotage Field Manual" informierte alle Sympathisanten darüber, wie sie mit relativ einfachen Mitteln den Widerstand gegen Hitler unterstützen konnten. Beide Bücher zeigen auf einzigartige Art und Weise, wie das OSS - bekannt durch prominente Unterstützer wie Marlene Dietrich oder Thomas Mann - mit gezielter Sabotage einen Gegenpol zur erfolgreichen Nazi-Propaganda schuf. Erstaunlich ist dabei, wie aktuell und auf alle Staatssysteme anwendbar die vorgeschlagenen Tipps sind.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.01.2019

Stephan Speicher entnimmt dem von Florian Wenninger und Jürgen Pfeffer herausgegebenen Handbuch für psychologische Kriegsführung von 1943 allerhand Wissenswertes über die Arbeitsbedingungen des US-Office of Strategic Services (OSS). Vor allem das Vorwort der Herausgeber findet er informativ, wenn es etwa das generelle Misslingen der psychologischen Kriegsführung vermerkt. Anders als die Herausgeber entnimmt er dem Handbuch allerdings durchaus auch tiefere Einblicke in die Eigenarten deutscher wie italienischer Bürger. Widersprechen möchte er auch der Parallelisierung von psychologischer Kriegsführung zwischen '43 und '45 und dem Kalten Krieg. Letzterer, meint er, war eine ideologische Auseinandersetzung, im Kampf gegen den NS-Staat aber spielte Ideologie kaum eine Rolle. Viele der im Band versammelten Techniken scheinen Speicher trivial: Etwa das Verbreiten von Falschmeldungen beim Friseur!
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