Elisabeth Sandmann

Der gestohlene Klimt

Wie sich Maria Altmann die Goldene Adele zurückholte
Cover: Der gestohlene Klimt
Elisabeth Sandmann Verlag, München 2015
ISBN 9783938045985
Gebunden, 104 Seiten, 16,95 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen Farb- und S/W-Abbildungen. Mitten im Ersten Weltkrieg wird Maria Altmann in Wien in eine wohlhabende jüdische Familie hineingeboren. Ihre Tante, Adele Bloch-Bauer, ist gebildet, kunstsinnig, avantgardistisch und mehr als beglückt, als ihr Mann bei dem berühmten Maler Gustav Klimt ein Porträt von ihr in Auftrag gibt geht, das zum Auftakt zu einer feinen Sammlung von Klimt-Bildern wird. Sie geht bei dem Maler Gustav Klimt ein und aus, der 1907 ihr Porträt, das berühmte Bildnis der Goldenen Adele fertigstellt. Mit dem Einmarsch der Nazis wird der gesamte Besitz geraubt und den Bloch-Bauers bleibt von der einstmals großen Kunstsammlung buchstäblich nichts. Als sich die Erben nach 1945 um eine Rückgabe bemühen, sehen sie sich konfrontiert mit Lügen und Intrigen, die sie in ihrem vollem Ausmaß erst 50 Jahre später erkennen. Jetzt beschließt Maria Altmann mit fast 84 Jahren, den Staat Österreich von den USA aus zu verklagen, um die gestohlenen Klimt-Bilder zurückzubekommen. Gemeinsam mit dem jungen Anwalt Randol Schoenberg beginnt sie den Kampf ihres Lebens.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 03.09.2015

Keine neuen Fakten findet Michael Kohler in Elisabeth Sandmanns Biografie über Maria Altmann. Trotzdem gelinge es der Autorin, Altmanns Kampf ums Klimt-Gemälde der "Goldenen Adele" gegen den österreichischen Staat "gut lesbar und in allen Schattierungen nachvollziehbar" zu rekonstruieren, findet der Kritiker. Dabei beleuchte Sandmann sowohl die Wiener Kunstszene des Fin de Siècle und die Geschichte der porträtierten Adele Bloch-Bauer als auch die juristischen Verwicklungen der Restitution bis hin zur Versteigerung des Bildes im Jahr 2006 zum damaligen Rekordpreis von 106,7 Millionen Euro. Als einzige Schwachstelle des Buches macht Kohler den "gelegentlich durchschlagenden Märchentanten-Erzählton" aus: Dass Sandmann das Mitgefühl des Lesers zu erwecken versuche und Position für Maria Altmann ergreife, hält der Rezensent für überflüssig - eine sachliche Aufbereitung der Tatsachen hätte ihm völlig gereicht.