Andreas Isenschmid

Marcel Proust

Cover: Marcel Proust
Deutscher Kunstverlag, München 2017
ISBN 9783422073982
Gebunden, 96 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Mit 40 Schwarzweiß- und Duplexabbildungen. Marcel Proust (1871-1922) hielt nichts von der literarischen Verwertung des eigenen Lebens. Romane würden nicht dem biografisch beschreibbaren Alltags-Ich, sondern dem geheimnisvollen, ungreifbaren Tiefen-Ich entspringen. Und doch gibt es auch bei Proust Phasen intensiven Erlebens, die dieses Tiefen-Ich fraglos stark geformt haben. Andreas Isenschmids Essay erzählt Prousts Leben als Folge von sechs Identitätsstiftenden Geschichten: die Kindheit in einer witzigen und literarisch versierten jüdischen Großfamilie im französischen Auteuil; die glühende Entdeckung der Homosexualität und des Schreibens im Gymnasium; Verklärung und Vernichtung der Gräfin Greffulhe und ihres Salons; die Wallfahrten auf John Ruskins Spuren, die Proust zu sich selbst führten; das erste Auftauchen des großen Romans "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" in einem kleinen Notizbuch aus dem Jahr 1908; und die fieberhaften Änderungen, die Proust noch in seinen letzten Tagen und Stunden an dem siebenbändigen Meisterwerk vornahm.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.11.2017

Rezensent Lothar Müller erhält von dem Proust-Kenner Andreas Isenschmid Lektürehilfe für die "Recherche". Isenschmids gut bebilderter biografischer Essay bietet dem Rezensenten Gelegenheit, das Verhältnis zwischen dem empirischen Autor-Ich und dem Erzähler-Ich im Roman genauer kennenzulernen. So heikel dem Rezensenten diese Untersuchung erscheint, so erhellend findet er, wie der Autor etwa Prousts Kindheitsschilderungen als Verfahren der Collage präsentiert, das Empirie und Erfindung miteinander verbindet.
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