Giovanni Orelli

Walaceks Traum

Roman
Cover: Walaceks Traum
Limmat Verlag, Zürich 2008
ISBN 9783857915628
Gebunden, 172 Seiten, 21,00 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Maja Pflug. "Der Cupfinal Grasshoppers Servette unentschieden", ist auf Paul Klees Bild "Alphabet" noch zu lesen, und "National-Zeitung". Es handelt sich um das Spiel vom 18. April 1938, in dem der Stürmer Walacek den Sprung in die Schweizer Fußballnationalmannschaft (vorerst) verpasst und beim Länderspiel gegen Portugal im Mai 1938 nicht dabei sein wird. Von hier aus startet Orelli seine Recherche und spinnt den Erinnerungsfaden rückwärts. Er erinnert an grosse, kleine und ganz kleine Persönlichkeiten und springt vom Fussball elegant zu Kunst, Politik und Philosophie. Fiktive Gestalten treffen auf historische Persönlichkeiten und unterhalten sich mit ihnen, vom genannten Klee bis zu Bertrand Russell, vom österreichischen Mittelstürmer Sindelar bis zu Hitler.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.10.2008

Aus Anlass seines 80. Geburtstags stellt Roman Bucheli Giovanni Orellis Roman "Walaceks Traum" vor, den er als nichts weniger als das "sonderbarste und ergreifendste Buch der Schweizer Literatur" preist. Unbedingt müsse man den Roman im Kontext der 700-Jahr-Feier der Schweiz sehen, der sich viele kritische Schweizer Intellektuelle wegen ihrer jahrelangen Überwachung durch den Staat verweigerten, betont der Rezensent. Der in Lugano lebende Autor dagegen gab als Anlass seines Buches, das nun nach 17 Jahren endlich auch in einer hervorragenden Übersetzung von Maya Pflug erschienen ist, ausdrücklich die Staatsfeierlichkeiten an, teilt Bucheli mit. Als als "subversiv-staatstragend" bezeichnet er den Roman, in dem der Fußballer Genia Walacek, gefeierter Nationalheld wegen seines Tores bei der Fußball-WM 1938, eine Reihe von verstorbenen Berühmtheiten um sich versammelt, um mit ihnen zu disputieren. Genauso wie eine Hommage an die Schweiz und seine Bewohner ist der Roman auch ein berührendes "Requiem" auf die Toten des 20. Jahrhunderts, seien es Sigmund Freuds im KZ ermordeten Schwestern, Paul Klee oder Gottfried Keller, preist Bucheli, der die Heiterkeit, die Kühnheit und die "melancholische Anarchie", die aus diesem Buch spricht, rühmt.