Sara Gran

Das Ende der Lügen

Kriminalroman
Cover: Das Ende der Lügen
Heyne Verlag, München 2019
ISBN 9783453271562
Paperback, 352 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Eva Bonné. Von inneren Dämonen gepeinigt und den Rauschmitteln nicht abgeneigt, dafür aber mit fast schon überirdischem Spürsinn und Kampfgeist ausgestattet, löst Claire DeWitt ihre Fälle mit Bravour. Mal unkonventionell, mal gesetzwidrig, aber stets im Dienste der Wahrheit. In ihrem neuen Fall entgeht sie knapp einem Anschlag. Trotz zahlreicher Blessuren nimmt sie die Verfolgung des Attentäters auf. Nicht die beste Idee, wie sich zeigt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.04.2019

Rezensentin Marie Schmidt empfiehlt, Sara Grans Roman nicht als Krimi, sondern als "psychedelisches Rätsel" zu lesen. Die Frage, die Grans genialische Ermittlerin Claire DeWitt in diesem Roman beantworten müsse, betreffe nämlich nicht nur die konkrete Täter-Opfer-Konstellation, sondern den Menschen im Allgemeinen. Um herauszufinden, wer einen Mordanschlag auf sie verübt hat, muss sie weit zurück gehen in die eigene Vergangenheit, lesen wir. Ihre Ermittlungsarbeit gleicht dabei weniger einer klassisch kühlen Detektion, so die Rezensentin, als einem künstlerischen Verfahren - der ästhetischen Erschließung der eigenen Vergangenheit, um zu erfahren: Was bleibt von mir, wenn man meine Biografie, das Leben um mich herum, von mir abzieht? Ein konkretes Urteil über diesen Roman erlaubt sich die Rezensentin nicht. Wir erfahren allerdings, dass Schmidt die Übersetzung von Eva Bonné für gelungen hält und können vermuten, dass Grans humorvolle und sympathische Detektivin sie beeindruckt hat.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 09.04.2019

Sylvia Staude kann sie gut leiden, die schrägen Krimi der Amerikanerin Sara Gran. Wenn deren Detektivin Claire DeWitt, "die beste Welt", ihre absonderlichen Fälle löst, etwa den Anschlag auf sie selbst in Oakland 2011 oder den "Fall der Gestohlenen Muschelschale", dann weiß Staude, dass es hier nicht um Kriminalistisches geht, sondern eher um Lebensphilosophisches. Ungewohnte Perspektiven, absurde Fantasien und ein schwirrender Kopf verbucht die Rezensentin am Ende der Lektüre als Gewinn.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 08.04.2019

Kirsten Reimers lässt sich auf einiges ein mit der Lektüre von Sara Grans Roman. Da sind zum einen gleich drei miteinander zu einem beziehungsreichen Netz verflochtene Kriminalfälle, denen die Hautpfigur, die Ermittlerin Claire DeWitt, nachgeht. Zum anderen ist die Protagonistin für Reimers alles andere als eine verlässliche Erzählerin. Sich selbst belügend, von Schuldgefühlen und Tablettensucht geplagt, fragt die Figur nach den Folgen des Verschwindens von Menschen, erklärt Reimers. Die so entstehende in sich widersprüchliche Erzählung erscheint der Rezensentin nicht zuletzt als Suche einer Detektivin nach sich selbst.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.04.2019

Rezensentin Katharina Granzin freut sich, dass die Krimi-Autorin Sara Gran mit ihren Romanen über Ermittlerin Claire DeWitt das Genre "Mistery Novel" wiederbelebt hat: Wie Gran im dritten Band zwei Ermittlungen ihrer Detektivin parallel erzählt, beide anhand von Verkehrsunfällen kunstvoll verknüpft und ihre Heldin dabei wieder ein Stückchen näher an das Rätsel herankommen lässt, das sie seit ihrer Jugend beschäftigt und das den Lesern bereits aus früheren Bänden bekannt ist, findet die Kritikerin großartig. In diesem dichten und geheimnisvollen Geflecht verläuft sie sich nur zu gern, schließlich ist sie sicher, dass Gran die Zusammenhänge im Gegensatz zu ihr nicht aus den Augen verliert.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.04.2019

Seit Edgar Allan Poe 1841 mit Arsène Dupin den Stammvater der "Detektionsartisten" ins Leben gerufen hat, scheint die allgemeine Faszination für jene intellektuellen Superhelden unvermindert, stellt Rezensent Tobias Gohlis fest. Im letzten Teil von Sara Grans Krimi-Trologie erlebt er einmal mehr den Grund dafür: Das "pure Erkenntnisvergnügen", welches diese Art von Literatur ihren Lesern bietet. Sara Gran scheint sich dessen bewusst zu sein, denn, was sie und ihre Protagonistin Claire de Witt anstreben, ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, lesen wir.