Ulrich Koch

Dies ist nur der Auszug aus einem viel kürzeren Text

Gedichte
Cover: Dies ist nur der Auszug aus einem viel kürzeren Text
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2021
ISBN 9783990272596
Gebunden, 160 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

"Das Schreiben hört nicht auf, es quält mich, endloser Schneefall", heißt es an einer Stelle in diesem Band. An einer anderen: "Aus Platzgründen schreibe ich Gedichte" - und man kann sich fragen, weil sie kürzer sind oder weil darin mehr Platz hat? Mehr Schnee, mehr Hinterland mit Bahnübergängen, Fahrradständern, Löschteichen und den Wolken darin, mehr Unstillbares, mehr Sehnsucht. Eine Notiz lautet: "Einsamkeit: Die erste Person Singular ist in der Mehrzahl" - also immerhin nicht allein. Und das trifft auch auf diese Gedichte zu: Sie schauen einander ähnlich, sie würden einander erkennen können, auch an dem Ich, von dem sie handeln. Es versöhnt einen, vielleicht auch mit der eigenen Einsamkeit, von diesem Ich zu wissen, von seinem Alltag, den es nüchtern beobachtet und dem es gleichzeitig Bilder und Verse von überraschender Leuchtkraft abgewinnt. Diese Gedichte sind groß genug für Gegensätze und Selbstwidersprüche, und sie nehmen sich zurück, als hätten sie sich gekürzt. Sie sind das, was übrig bleibt, wenn das Ich - "Ein Niemand / Unvergessen" - gestrichen ist.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 17.11.2021

Rezensent Björn Hayer fühlt sich wohl in den Gedichten des Lyrikers Ulrich Koch, die eine ganze Welt in sich aufzunehmen vermögen, Menschen, Tiere und sogar die Toten. Von der morbiden Stimmung, die durchaus auch ins Depressive kippen kann, lässt Hayer sich nicht abschrecken. Er folgt dem verlassenen lyrischen Ich auf der Suche nach einem Dasein, denn der lakonische Ton und das zarte Sentiment lassen ihn das "rettende Gestade der Poesie" immer ahnen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2021

Rezensent Anton Thuswaldner ruft auf zum Lesen von Ulrich Kochs Gedichten. Der Autor soll bekannter werden. Wie Koch nämlich unterschiedliche Sinnbereiche kombiniert, Satz auf Satz, verbunden durch Motive wie Verlust, Veränderung, scheint Thuswaldner lesenswert. Vom Winter vorm Ofen geht's zur Welt ohne Menschen und weiter zum Alleinsein zu zweit. Die Melancholie der Texte entgeht dem Rezensenten nicht. Der von Koch laut Rezensent mit sinnlicher Spielfreude in den Gedichten verursachten Verunsicherung setzt sich Thuswaldner jedoch gerne aus.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.09.2021

Manche Zeilen aus den Gedichten von Ulrich Koch begleiten Rezensentin Birthe Mühlhoff durch den Tag. Dabei scheinen die Texte im Band nicht allzu spektakulär zu sein. Mühlhoff beschreibt ihre Bildlichkeit zwar als "schräg", aber doch stabil. Aufsehenerregend findet sie allerdings, wie der Autor mit seinen Selbstbeobachtungen, mit Naturmotiven oder auch mit unaufgeregten Alltagsthemen, wie Bussen und wartenden Menschen, die Leserin zum Grübeln anregt. Vieles in diesen Gedichten findet die Rezensentin auf verblüffende Weise treffend.
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