Tobias Hürter

Das Zeitalter der Unschärfe

Die glänzenden und die dunklen Jahre der Physik 1895-1945
Cover: Das Zeitalter der Unschärfe
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2021
ISBN 9783608983722
Gebunden, 400 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Mit Abbildungen. Im goldenen Zeitalter der Physik wurden unser Denken und die Welt revolutioniert. Tobias Hürter schildert diese Epoche und die spektakulären Lebensläufe der großen Genies der Naturwissenschaft. Und er zeigt, wie untrennbar Wissenschaft und Weltgeschehen miteinander verbunden sind. Denn wir können die Welt nicht beobachten, ohne sie zu verändern.  Marie Curie, Planck, Bohr, Heisenberg, Schrödinger und Einstein haben nicht nur die Physik revolutioniert, sondern unsere Welt, ja unsere Wirklichkeit neu erfunden. Sie waren intellektuelle Abenteurer, Dandys oder Nerds, die tiefe Freundschaften und erbitterte Feindschaften miteinander verbanden. Die sich vielfach kreuzenden Lebenswege dieser Heroen des Denkens bieten einen reichen Schatz großartiger Geschichten. Und zugleich hat ihr Forschen einen ungeahnten wissenschaftlichen Schub ausgelöst, der zu einem neuen Weltbild der Physik führte, das bis heute nicht völlig verstanden ist. Doch das Zeitalter der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik war auch das Zeitalter von Kriegen und Revolutionen. Die Entdeckung der Radioaktivität hat die Wissenschaft revolutioniert und schließlich in die Katastrophen von Hiroshima und Nagasaki geführt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.01.2022

Gespannt folgt Rezensent Claus Kiefer den Etappen in Tobias Hürters Wissenschaftsgeschichte "Das Zeitalter der Unschärfe". Sie skizzieren die Spanne von 1895 bis 1945, in der die Physiker ihre "Fundamentaltheorien" entwickelten, so der Rezensent. Dabei erfährt Kiefer von den wissenschaftlichen Errungenschaften großer Köpfe wie Max Planck, Albert Einstein, Marie und Pierre Curie oder Werner Heisenberg, deren Ringen nach wissenschaftlichen Entdeckungen der Autor "einfühlsam" und "unterhaltend" schildere. Zugleich wird dem Rezensent beim Lesen von den persönlichen Widrigkeiten der Wissenschaftler im Exil, deren Unterdrückung in Nazideutschland aber auch deren Entscheidung zur politischen Anpassung bewusst, dass auch sie sich nicht im gesellschaftlichen Vakuum befinden, sondern dem Lauf der Zeit unterliegen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.12.2021

Rezensent Burkhard Müller ist zwiegespalten angesichts dieses Buches des Wissenschaftsjournalisten Tobias Hürter. Einerseits bringt der Autor dem Leser laut Müller die "naturwissenschaftliche Revolution" der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahe, indem er eine Geschichte der Physiker von Heisenberg über Bohr und Dirac bis Einstein und Curie schreibt, Tagebücher und Briefe auswertet und Dialoge hinzu erfindet. Andererseits bleibt er ihm eine einleuchtende Erläuterung der physikalischen Phänomene, um die es damals ging, schuldig, bedauert der Rezensent. Was eine Matrize im Kontext der Quantenphysik ist, was die Unschärferelation, kann Hürter nur unzureichend erklären, findet Müller. Doch vielleicht muss das so sein, ahnt der Rezensent, und der Autor hat geschaffen, was er vermag: ein lebhaftes, lesbares Buch.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 05.11.2021

Knapp, aber begeistert bespricht Gerrit Stratmann diesen Band des Journalisten Tobias Hürter. Nicht die Darstellung der Quantentheorie stellt Hürter ins Zentrum seines Buches, sondern die Akteure dahinter, klärt der Kritiker auf. Er folgt hier unter anderem den Lebensläufen von Max Planck, Marie Curie, Albert Einstein, Werner Heisenberg oder Lise Meitner, lernt deren "Marotten", Liebschaften und Freundschaften kennen und staunt, wie der Autor deren Handeln mit den historischen Ereignissen wie den Weltkriegen, der Inflation, dem Hunger, der Judenfeindlichkeit und Flucht und Vertreibung verknüpft. Beeindruckend anschaulich und "historisch stringent" scheint Stratmann das Buch.