Stephen Kinzer

Im Dienste des Schah

CIA, MI6 und die Wurzeln des Terrors im Nahen Osten
Cover: Im Dienste des Schah
Wiley-VCH, Weinheim 2009
ISBN 9783527504152
Gebunden, 318 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Brigitte Döbert. Am Ende war es das Öl. Es gibt und gab viele Gründe für die USA im Iran zu intervenieren: Ein Nuklearprogramm, sozialistische Ansätze, Fundamentalisten, die Feindschaft zu Israel. Am Ende geht es aber um Öl, es ging um Öl 1953 und es geht heute um Öl. 1953 putschte der Schah mithilfe der Amerikaner und Briten gegen den gewählten Premierminister Mossadegh. Es folgten über 20 Jahre brutale Unterdrückungspolitik. Stephen Kinzer schildert, wie die Geheimdienste der westlichen Demokratien einen gewählten Premierminister stürzten, um einen Despoten wieder auf den Thron zu heben. Er analysiert, wie diese "Operation Ajax" das Ansehen der USA in der Golfregion nachhaltig zerstörte und welche Auswirkung dies auf die Entwicklung des islamischen Terrors hatte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.07.2009

Für Elisabeth Kiderlen bietet das Buch von Stephen Kinzer zeitgeschichtliche Aufklärung im besten Sinn. Was 2003 (zum Erscheinen in den USA) noch als Warnung und Appell an die Falken der Bush-Regierung gemeint war, versteht die Rezensentin heute als akribischen Versuch, dem Leser verdeckte Aspekte der iranisch-amerikanischen Feindschaft aufzuzeigen. Das Buch erscheint Kiderlen somit aktuell und ermöglicht den Vergleich zur Politik Obamas. Die Zuspitzung des CIA-Putsches von 1953 erfährt die Rezensentin hier in allen Einzelheiten und bekommt einen Eindruck von den Kraftfeldern der 50er Jahre (Untergrund-Netzwerke, Gerüchtefabriken auf beiden Seiten), die, wie sie feststellen muss, bis heute wirksam sind. Nicht ganz zufrieden ist die Rezensentin mit dem von Kinzer gewählten Fokus auf die öffentliche Rolle des ersten demokratisch gewählten Premierminister Irans, Mossadegh. Auch als Denker wäre Mossadegh für sie von Interesse gewesen. Dass die deutsche Ausgabe auf einen Quellenapparat verzichtet, hält Kiderlen für einen weiteren Schwachpunkt des Bandes.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.02.2009

Stephen Kinzers Buch über den Sturz der Regierung Mossadegh 1953 im Iran hat Wolfgang Kraushaar überaus beeindruckt. Er sieht darin ein "Standardwerk?, an dem niemand vorbeikommt, der sich für die Geschichte des Iran in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts interessiert. Dem Autor und Pulitzer-Preisträger bescheinigt er, Planung und Durchführung des Putsches durch amerikanische und britische Geheimdienste auf Basis gründlicher Recherchen "minutiös? zu schildern. Dabei weise er auch nach, dass der gewaltsame Machtwechsel seine Gründe in der Verstaatlichung der Anglo-Iranian-Oil-Company durch die demokratisch legitimierte iranische Regierung hatte und auf Anweisung von Eisenhower und Churchill erfolgte. Deutlich werden für Kraushaar auch die bis heute wirkenden fatalen Folgen des unter dem Codenamen "Operation Ajax? erfolgten Staatsstreichs.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.02.2009

Rezensent Wilfried von Bredow hat keinen Zweifel: Wer die aktuelle politische Lage im Iran begreifen möchte, der kommt an den Ereignissen um den vom CIA inszenierten Putsch von 1953 und der anschließenden Machtübernahme durch den Schah nicht vorbei. Und an diesem Buch nicht. Wie Stephen Kinzer die Hintergründe von 1953 und die beteiligten Akteure ins Licht rückt ("präzis und spannend"), hat den Rezensenten überzeugt. Ebenso das vom Autor dafür herangezogene "umfangreiche" Quellenmaterial.
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