Stephan Lehnstaedt

Der Kern des Holocaust

Belzec, Sobibór, Treblinka und die Aktion Reinhardt
Cover: Der Kern des Holocaust
C.H. Beck Verlag, München 2017
ISBN 9783406707025
Gebunden, 207 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Mit 10 Abbildungen. Am 15. März 1942 begann die "Aktion Reinhardt". Die deutschen Besatzer deportierten die Juden aus den Ghettos im besetzten Polen und vergasten sie in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibór und Treblinka. Bis November 1943 ermordeten sie dabei annähernd zwei Millionen Menschen, verbrannten die Leichen und vergruben die Asche. Weniger als 150 Menschen überlebten.
Was bleibt von diesem zentralen Kapitel des Holocaust? In Deutschland und weltweit steht Auschwitz symbolisch für die Ermordung der Juden. Belzec, Sobibór und Treblinka treten demgegenüber deutlich zurück. Dabei stehen sie wie kaum etwas anderes für den Kern des Holocaust: die industrielle Tötung von Menschen. Stephan Lehnstaedt legt die erste Gesamtdarstellung der "Aktion Reinhardt" in deutscher Sprache vor und erinnert eindrücklich an die Ermordung der polnischen Juden.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.07.2017

Rezensent Klaus Hillenbrand empfiehlt das Buch des Historikers Stephan Lehnstaedt über die Lager Belzec, Sobibor und Treblinka als kompaktes wie kompetentes Überblickswerk. Die Lagergeschichte und die Anfänge der NS-Verfolgungen in Polen kann ihm der Autor faktenreich, sachlich, ohne steile Thesen vermitteln. Wertvoll findet Hillebrand, dass der Autor nicht nur an die Beteiligung von Zivilverwaltung, Polizei und Zivilisten erinnert, sondern auch die Opfer mit Zitaten zu Wort kommen lässt. Einige Unstimmigkeiten und Nachlässigkeiten im Text stören den Rezensenten, ändern jedoch nichts an dem positiven Gesamteindruck, den der Band bei ihm hinterlässt.