Peter R. Neumann

Die neue Weltunordnung

Wie sich der Westen selbst zerstört
Cover: Die neue Weltunordnung
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783737101417
Gebunden, 336 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Russland beginnt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, nur wenige Monate zuvor erleben die USA in Afghanistan ein außenpolitisches Debakel, und längst ist der Systemrivale China zur entscheidenden Supermacht aufgestiegen - der Westen steckt in einer nie da gewesenen Krise. Dabei schien der Siegeszug noch vor kurzem unaufhaltsam: Nach dem Ende des Kalten Krieges setzte sich im ehemaligen Ostblock die demokratische Marktwirtschaft durch, Russland wurde vom Feind zum Partner, selbst China wandte sich dem Kapitalismus zu. Dann die große Wende: Die Terroranschläge von 9/11 erschütterten den Westen, der amerikanische "War on Terror" destabilisierte eine ganze Weltregion, der "Arabische Frühling" brachte am Ende nur neue Autokratien hervor, und mit der Annexion der Krim verschärfte sich die Konfrontation mit Russland. Anstelle einer liberalen Weltordnung ist eine neue Weltunordnung entstanden. Peter R. Neumann zeigt, wie dies geschehen konnte und was jetzt passieren muss. Ein schonungsloser Blick auf die aktuelle Lage des Westens, der sich auf fatale Weise selbst überschätzt hat.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.01.2023

Ziemlich kalt serviert Rezensent Victor Mauer "Die neue Weltunordnung" des in London lehrenden Politikwissenschaftlers Peter R. Neumann ab. Nichts Neues, nichts Interessantes findet der Rezensent in diesem Buch. Intellektuell geradezu unterfordert fühlt sich Mauer von dem Überblick über die vergangenen dreißig Jahre internationaler Politik. Dass Neumann den Westen für alles verantwortlich mache, auch für Russlands destruktive Politik und Chinas Autoritarismus, geht dem Rezensenten zudem völlig gegen den Strich. Wenn Neumann gegen Idealismus, Neorealismus und Doppelmoral, gegen Fukuyama, Ferguson oder Winkler antritt, dann steigt Maurer aus.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.10.2022

Rezensent Florian Keisinger betont, wie einig sich der Londoner Politikwissenschaftler Peter Neuman und sein Münchner Kollege Carlo Masala in ihrer Diagnose der weltpolitischen Malaise sind. Beie Autoren beschreiben, wie der Westen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sich mit hehren idealistischen Zielen selbst täuschte und die Gefahren verkannte, die Demokratie und Freiheit von Nationalisten, Islamisten und anderen Rückständigen drohten. In der Therapie allerdings gehen die beiden Bücher auseinander: Während Masala dem Rezensenten zufolge etwas ambitionslos auf "mehr Realismus" setze, ohne dies näher aufzuführen, fordere Neuman ebenso einfallslos eine "nachhaltige Moderne". Aus der Misere raus hilft keines der beiden Bücher, bedauert Kiesinger.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.2022

Rezensent Thomas Speckmann erfährt bei Peter R. Neumann, wie wir in einer neuen Weltordnung überleben. Zuerst muss Speckmann eine bitter Pille schlucken. Neumann zählt auf, was die erste Zeitenwende alles nicht geschafft hat: den Nahen Osten zu demokratisieren etwa oder gar China. Und den Aufstieg antiliberaler Kräfte im Westen konstatiert der Autor auch gnadenlos, so der Rezensent. Daher erscheint Speckmann lesenswert, was Neumann dem Westen vorschlägt: Vorsicht und die Neuerfindung als "nachhaltige Moderne", eine Neuinterpretation seiner Werte mit dem Anspruch von Ehrlichkeit im Zentrum.
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